Wir wollen Klartext! Wie viele Fischotter wurden in NÖ getötet?

VIER PFOTEN

Vor fünf Monaten gingen in Niederösterreich die Wogen hoch: Die Landesregierung hatte klammheimlich einen Bescheid ausgearbeitet, der die Tötung von 40 Fischottern erlaubt. Der Grund: Für die Landesregierung sind zu viele Fischotter im Umlauf. Mit dem Beschluss beugte sie sich den Interessen von Fischern und Teichverbänden. Wir haben damals sofort heftig protestiert. Denn dieser Bescheid ist nicht nur EU-widrig, da der Fischotter laut der EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie eine streng geschützte Art ist. Er verstößt auch klar gegen die österreichische Verfassung: Die Tötung von Tieren ist sehr strengen gesetzlichen Vorgaben unterworfen. Im Fall der Fischotter liegt absolut kein plausibler Grund für eine solche Tötung vor.

Seit Ausstellung des Bescheids herrscht seitens der Landesregierung absolute Funkstille. Daher verlangt VIER PFOTEN jetzt genaue Informationen: Wie viele der geschützten Tiere sind wann und wo bislang tatsächlich getötet worden? Bislang haben wir keine Informationen dazu bekommen!

Die Menschen haben das Recht, über die Tötungen der an sich streng geschützten Fischotter laufend informiert zu werden. Als Tierschutzorganisation ist es uns außerdem wichtig zu wissen, wie die einzelnen Tötungen begründet werden, um die Ausnahme vom strengen rechtlichen Schutz zu rechtfertigen. Wir gehen davon aus, dass jeder einzelne Fall von der Landesregierung selbstverständlich dokumentiert wurde – ansonsten würde die Quote ja gar keinen Sinn machen.

VIER PFOTEN hatte vor dem Erlass des Bescheids gemeinsam mit dem WWF Österreich eine Petition ins Leben gerufen, die mehr als 22.000 Menschen unterschrieben haben. Diese Petition haben wir Anfang April dem zuständigen Landesrat Stephan Pernkopf übergeben. Pernkopf hat den Bürgerprotest allerdings einfach ignoriert und blieb bei seiner Entscheidung.

Die Landesregierung hat sich also vor fünf Monaten sehr eigenmächtig für die Tötung der Fischotter entschieden und damit gegen EU-Recht verstoßen. Wir fordern jetzt, dass zumindest die Ausführung des Bescheids transparent und nachvollziehbar erfolgt.

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