Die Grünen versuchen...

... mit der Flutkatastrophe in Italien von ihren eigenen katastrophalen Schlagzeilen der Agora-Affäre abzulenken

Schon früher belehrten Deutsche die Italiener gerne politisch. Heute dazu auch noch klimatologisch. Bereits im Frühjahr stürzten sich Medien auf den vermeintlich niedrigen Wasserstand des Gardasees – der sich dann als ziemlich normal erwies.

Egal, ob der Gardasee niedrigen Pegel hat oder Venedig mal wieder „in den Fluten“ versinkt, alles ist Klima, alles ist Fingerzeig des Klimagottes. (Und stets können die Grünen den Weg zur Erlösung weisen). Dass eine solche Vereinnahmung jeder Wetterlage der Seriosität der Klimabewegung abträglich ist, haben selbst sympathisierende Meteorologen vorgebracht; doch ein im Kern magisches, nicht wissenschaftliches Weltverständnis kann man schlicht nicht davon abbringen, jedem Pendelschwung eine tiefe historische Bedeutung zuzumessen.

Dass es eine außergewöhnliche Flutkatastrophe insbesondere in der Region Emilia-Romagna gegeben hat, steht außer Frage. Aber es ist nicht die erste in der Geschichte dieser Region. Und es ist deutlich einfacher, für jedes Problem eine monokausale Erklärung anzuführen und das Thema damit totzuschreien, statt sich um eine tiefgründige Erklärung zu bemühen. Bereits das Wort „Klimawandel“ ist im Grunde eine banale Bewertung, denn es hat kaum einen historischen Zeitpunkt gegeben, an dem ein Klima sich nicht über Zeit gewandelt hätte. Dass klimatische Veränderungen zu Überschwemmungen führen, ist also nicht ausgeschlossen; das war womöglich auch der Fall in Spätantike und Mittelalter.

Eine völlig andere Sache ist es jedoch, eine Katastrophe für niedere politische Absichten zu brauchen. In Italien hält die Diskussion durchaus an, ob nicht vielmehr lokale Entscheidungen, wie die Vernachlässigung von Dämmen und Regenauffangbecken bzw. erweiterte Bassins für Flüsse eine entscheidendere Rolle spielten als das Unwetter selbst. In Deutschland finden solche Überlegungen erst gar nicht statt. Hier springen Journalisten und Politiker auf einen fahrenden Zug auf. Insbesondere bei grünen Politikern hat man den Eindruck: nicht zuletzt aufgrund der gerade stattfindenden Affäre Graichen.

Link:Tichys Einblick <kontakt@tichyseinblick.de>

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