Mehr ältere Arbeitnehmer? Dann zahlt den Jungen mehr

Die Arbeitslosenzahlen sind hoch, sehr hoch. Viele meiner Unternehmerkollegen tun sich wirtschaftlich zudem schwer. Das ist vor allem bei der Generation 50+ bemerkbar. Da sollten wir etwas tun! Denn, das sage ich nach den Wahlen dieses Jahres ganz deutlich, egal wen wir wählen, die Arbeitsmarktsituation ist eine Herausforderung für alle Parteien.

Ältere Arbeitnehmer sind teuer. Das ist wohl ein Fakt. Sie sind es, weil Lohnerhöhungen so sicher sind wie das Amen im Gebet. Die Unternehmen suchen sich lieber junge Menschen, vor allem auch, weil sie billiger sind. Wie das zu ändern ist, ist eine große Frage unserer Zeit. Meine Antwort: Zahlen wir die Jungen besser, die älteren schlechter.

Das sitzt jetzt vermutlich, ich möchte es aber darlegen. Nehmen wir an, ein junger Arbeitnehmer würde derzeit 1.700 Euro brutto verdienen, nach 30 Dienstjahren müsste er 2.700 verdienen. Warum transferieren wir nicht das Geld an den Anfang des Erwerbslebens, wenn die Menschen Familien gründen, ein Haus bauen – kurz, das Geld mehr brauchen, als wenn der Kredit mit 50 schon so gut wie abbezahlt ist?

Dem 50-Jährigen macht es sicherlich nicht so viel aus, wenn er statt 2.700 brutto nur 2.550 Euro brutto verdient. Dem Jungen helfen die 150 Euro im Monat aber sehr wohl. Der Witz an der Sache: Wir müssen das Gesamtvolumen, das ein Mensch in 45 Jahren verdient, gar nicht absolut abändern. Das bleibt gleich. Die Effekte wären aber toll.

Denn die Jungen können das Geld wieder in die Wirtschaft rein pumpen, es fallen höhere Abgaben für die Pensionen an und sie profitieren auch davon. Für die Unternehmen werden die Erfahrenen plötzlich wieder attraktiver. Denn, das muss ich schon klar sagen, ältere Menschen brauchen mehr Erholungszeit, sind öfters krank, sind derzeit einfach sehr teuer.

Zudem kann man auch Stundenreduktionen für ältere Arbeitnehmer diskutieren. Eine sechste Urlaubswoche nach 25 Jahren für alle muss es ja nicht sein. Wer sich sein Leben schon zurecht gebaut hat, kann auch ein paar Stunden weniger arbeiten. Die Teilzeitstellen würden einen Jungen schon ins finanzielle Trudeln bringen. Ein Älterer, der schon alles gekauft hat, tut sich dann mit ein paar Euro weniger leichter.

Freilich braucht man einen guten Altersdurchschnitt im Unternehmen. Ich kann nicht mit lauter älteren Arbeitnehmern arbeiten. Da zahl ich als Unternehmer drauf. Wenn sich mit diesen Anreizen aber alle Branchen durchringen, die Chancen in der Zusammenarbeit mit Älteren bei gleichzeitigerem geringeren finanziellen Aufwand zu sehen, profitiert die Bevölkerung davon nachhaltig.

Das geht alles sicher nicht von heute auf morgen. Aber denken Sie ruhig mal drüber nach , schauen Sie sich die Zahlen noch einmal an und überlegen Sie, ob das nicht klappen könnte!

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:15

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