Es hat viereinhalb Jahre gebraucht, bis die japanische Regierung den ersten Krebstodesfall in Zusammenhang mit der AKW-Katastrophe von Fukushima offiziell bestätigt hatte. Bei aller Tragik eine gute Gelegenheit, sich darüber Gedanken zu machen, wie wir Strom produzieren.

Die Medien folgen ja immer einer gewissen Logik. Etwas Schreckliches passiert und ein paar Stunden/Tage/Wochen gibt es kein anderes Thema mehr. Nach Ablauf dieser Halbwertszeit ist das Thema von der Titelseite in die Chronik über die Leserbriefe gelaufen und dann vom Redaktionsplan verschwunden. Dabei ist die „friedliche Nutzung" der Atomkraft schnell wenig friedlich. Schlag nach bei Three Mile Island, Tschernobyl oder eben Fukushima. Da sieht die Umgebung aus wie in der eben in die sechste Saison gestarteten Erfolgssendung „The Walking Dead".

Wir vergessen dann alle auch recht gerne, dass auch aus unseren Steckdosen Atomstrom kommt und sich in unmittelbarer Umgebung auch einige AKWs befinden. Hier in der Nähe meiner Schokoladenfabrik Krsko in Slowenien, Paks in Ungarn, im Osten noch Bohunice und Mochovce, im Norden Dukovany und Temelin, das ein paar noch kennen. Und auch unsere Lieblingsnachbarn aus Deutschland und der Schweiz betreiben unzählige Atomkraftwerke. Ein Erdbeben wie in Fukushima, das zumindest südlich Österreichs so unwahrscheinlich nicht ist und schon steigt die Krebsrate.

Neben dem Umstand, dass die Menschheit noch immer keine Idee hat, was man mit dem ganzen Atommüll anstellen soll, ist das gefährlich und wenig nachhaltig. Da versuchen die Ingenieure und Ingenieurinnen nun, uns das Elektroauto aufs Auge zu drücken; in einer Zeit, in der der Liter Diesel unter einen Euro kostet. Aber sie machen's falsch. Wie soll sich das ausgehen, wenn wir statt Öl auf Strom umsteigen und dann noch immer alle glauben, mit den Riesenkübeln herum zu fahren? Das geht sich doch nie im Leben aus, außer wir setzen uns weiter auf den heißen Stuhl namens Atomenergie.

Ein Treppenwitz an der Sache ist des Weiteren, dass Atomkraft nicht einmal sonderlich billig ist. Es ist nicht einmal effizienter als Kohle- oder Ölkraftwerke. Ja, wie sage ich so gern, das klingt alles ziemlich scheiße, oder?