Ach Rüdiger Lucassen, MdB der AfD, General a. D., und nun auch noch: Hobby-Militärhistoriker im Reichsbürger-Style. Was man nicht alles in 280 Zeichen glorifizieren kann – selbst den blutigen Nazi-Angriff auf Kreta, der damals unter dem zynischen Namen „Unternehmen Merkur“ lief. Wie romantisch du deinen Vater feierst, der Teil eines Fallschirmjägerregiments war, das im Dienste Hitlers eine friedliche Mittelmeerinsel überfiel. Und das alles, als wäre es eine heroische Ferienanekdote mit Fallschirm statt Badehose.
Was du weglässt: Dass diese Invasion ein Teil der deutschen Expansionspolitik unter dem Banner des Faschismus war. Dass Kreta durch die Wehrmacht nicht nur militärisch, sondern auch zivil verwüstet wurde. Dörfer niedergebrannt, Partisan:innen erschossen, Zivilist:innen massakriert – ja, Lucassen, dein Vater sprang vielleicht, aber tausende kretische Familien fielen.
Deine Darstellung des „materiell und personell überlegenen Gegners“ ist ein Zynismus sondergleichen. Die Wehrmacht war nicht das Opfer, sondern der Aggressor. Und dein Vater war kein Freiheitskämpfer, sondern Soldat eines mörderischen Regimes, das Europa in Schutt und Asche legte. Du versuchst hier, die Geschichte umzuschreiben – so wie es in der AfD schon lange zum Markenkern gehört. Erst das Geschichtsverständnis schleifen, dann das Denkmal der Schuld einreißen.
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Du nennst es „größte Luftlandeoperation der Kriegsgeschichte“ – wir nennen es: der Anfang vom Ende der Wehrmachtsromantik. Danach wurde selbst Hitler klar, dass der Preis zu hoch war. Für dich ist es aber wohl nur Stoff für eine patriotische Twitter-Anekdote – frei von Kontext, frei von Moral, frei von Geschichte.
Wenn du dich also öffentlich mit einem Wehrmachtssoldaten als Vater brüstest, dann sagt das mehr über deine politischen Vorbilder aus, als dir vielleicht lieb ist. Die AfD hat mit dir jemanden in ihren Reihen, der stolz auf die Trümmer ist, die andere heute noch wegzuräumen versuchen. Wer solche Väter hat, braucht keine Geschichte mehr – er braucht antifaschistische Aufklärung.
"Wenn der Apfel direkt in den Stacheldraht fällt – Lucassens Wehrmachtsromantik auf Twitter"
PS: Rüdiger, wenn du schon so große Töne spuckst, dann erwähne wenigstens auch die kretischen Opfer. Oder ist deren Erinnerung nicht patriotisch genug für deine revisionistische Timeline?
