Mord an Hanna K.: Der Sozialstaat tötete mit

Die Uhr am U-Bahnhof Frankfurter Allee zeigt 1:24 Uhr an. Hanna K. steigt in einen Zug in Richtung Hönow. Die 18-Jährige kehrt gerade von der Geburtstagsfeier ihrer Freundin heim. Die Blicke von David G. bemerkt sie nicht. Der 31-Jährige ist seit Tagen auf der Lauer nach einem geeigneten Opfer. Er folgt ihr. Exakt 215 Meter von ihrem Elternhaus entfernt fällt G. von hinten über die junge Frau her, scheitert mit der Vergewaltigung, weshalb er sie auf brutale Weise über mehrere Minuten hinweg erwürgt. Später wird er angeben, es habe sich um einen Unfall gehandelt. Er sei mit der Hand auf ihren Hals gestürzt.

Ihrem Vater hat die Abiturientin gegen Mitternacht noch eine SMS geschrieben. Sie komme gleich nach Hause. Die Mutter liegt zu der Zeit im Krankenhaus. Rund drei Stunden später nimmt der besorgte Vater circa 200 Meter entfernt Blaulicht wahr. Als er an der Absperrung aufgehalten wird, erzählt er einem Beamten, er sei auf der Suche nach seiner Tochter. Die 18-Jährige liegt tot im Gebüsch. Ihre Strumpfhosen zerrissen, der Slip aufgeschlitzt.

Am vergangenen Donnerstag verurteilte das Landgericht Berlin David G. zu lebenslanger Haft. Im Urteil hieß es laut „Berliner Zeitung“: „Der Angeklagte wollte sie vergewaltigen, sie war arglos, wehrlos.“ Der Staatsanwalt ging in der Anklage „von einer sexuellen Motivation des Täters aus. Er wollte Hanna vergewaltigen, was ihm wegen ihrer Gegenwehr aber nicht gelang.“ Um den Vorfall zu vertuschen, musste Hanna am 16. Mai dieses Jahres sterben.

Der Fall erregte nicht nur wegen der Brutalität große Aufmerksam. Er zeigt auch, wohin die Maxime der „sozialen Gerechtigkeit“, die in Wahrheit nur dazu dient, den Kompetenzbereich des Staates auszuweiten, schlussendlich führen kann: „Moralische Verelendung“, wie es der Staatsanwalt formulierte. David G. ist arbeitslos. Laut „Berliner Zeitung“ soll er ein Verhältnis zu seiner jüngeren Schwester gehabt haben. Den lieben langen Tag verbrachte er vor dem Rechner – mit Panzerspielen und Pornos schauen.

Möglich ist das, weil G. im Mutti-Staat Deutschland lebt. Dort kriegt er Sozialhilfe. Das reicht dem 31-Jährigen offenbar. Der Wohlfahrtsstaat tötete den Ehrgeiz des Mannes, der bitter dazu nötig gewesen wäre, dass er aus eigener Kraft hätte leben können. Freunde hatte G. Medienberichten zufolge keine. Auch eine eigene Bleibe hätte sich der 31-Jährige also erarbeiten müssen. Wer mit leerem Magen unter freiem Himmel schlafen muss, hat keinen Gedanken dafür frei, seine durch Onlinepornos und Computerspiele genährten Phantasien in der realen Welt auszuleben. So konnte G. nächtelang vor seinem hochgerüsteten Computer sitzen und sich immer weiter in seine Phantasiewelt begeben.

Der Wohlfahrtsstaat ist das Unmenschlichste, was der moderne Mensch je geschaffen hat. Mündige Bürger werden zu hilflosen Wesen, zu einem Zombie gemacht, die der Mutti-Staat aufpäppeln kann. Finanziert wird diese Zombie-Show von Menschen wie Hanna K. Das Opfer hatte gerade erst ihr Abitur mit Bravour bestanden. Hanna engagierte sich ehrenamtlich in der evangelischen Kirche und wollte Medizin studieren. Der Sozialstaat tut genau das, was zu verhindern er vorgibt: Er züchtet zwei Welten von Bürgern. Die Zahler, die nicht „zu viel“ haben dürfen, und die Empfänger, die nicht „zu wenig“ haben dürfen. Am 16. Mai prallten diese Welten in Berlin aufeinander.

Anmerkung: Dieser Beitrag ist eine Kurzfassung eines im libertären Monatsmagazin "eigentümlich frei" erschienenen Artikels.

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