Eine Nachlese zur Taufe der "Demokratie-Lok" 1116.200 am 2. September 2019 in Wien Hbf.

Der Begriff Demokratie ist ein Schlagwort, welches gerne zu allen möglichen und unmöglichen Ereignissen erwähnt und verwendet wird, wiewohl die handelnden Personen nicht immer wissen, was es letztendlich bedeutet und was damit alles verbunden ist.

Zur Demokratie gehört u. a. das Recht auf freie Meinungsäußerung oder die Pressefreiheit, also Themen, die in einer fortgeschrittenen Demokratie wie in Österreich an und für sich selbstverständlich sein sollten. Das glaubt man auch nur, denn fremde, nicht system-konforme Meinungen waren im ÖBB-Konzern nie gern gesehen und führten dazu, daß über diese Person Warnungen aller Art ausgesprochen wurden. Allgemein läßt sich dies als Vernaderung zusammenfassen. In der Regel sind diese Personen aber überfordert, das geistige Niveau des Gegenüber zu halten.

Die andere Sache ist das Thema Pressefreiheit. Die Pressefreiheit ist ein sehr hohes Gut der Demokratie und wird insgeheim als die vierte Staatsgewalt genannt. Sie gilt als weiteres Kontrollorgan in einer Demokratie. Nicht umsonst hat jemand den berühmten Spruch geprägt, "Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser."

Zum Thema Demokratie meint Andreas Matthä in der gemeinsamen Presseinformation: "Die gemeinsame Lokomotive ist ein wichtiger Beitrag, um die Menschen noch stärker mit den Werten der Demokratie und den Leistungen der ÖBB vertraut zu machen."

Was auch immer uns der Oberhäuptling der ÖBB sagen will, man weiß es nicht. Daß viele Aussagen der ÖBB nur heiße Luft sind, erkennt man daran, wenn es darum geht, die vierte Staatsgewalt wirklich auszuleben. Da nur wenige der Journalistenkollegen mit dem Bahnsystem - inhaltlich betrachtet - vertraut sind, kann die ÖBB-Presseabteilung, pardon Propagandaabteilung, natürlich uns alles erzählen und weiß machen - in der Hoffnung, daß das gemeine Volk den Aussagen glauben schenkt.

Doch wie sieht es mit der Demokratie und Pressefreiheit bei den ÖBB aus? Sehr schlecht, wie ich meine. Dies läßt sich sehr einfach auch begründen!

Kritik ist ein zentrales Element in einer Demokratie, wobei selbst sachliche Kritik als Majestätsbeleidigung angesehen wird. Das wäre ja noch harmlos, als zu dem, was sich die ÖBB als Staatsunternehmen gegenüber ihren Bürgern und Eigentümern leisten. Wer bei ÖBB-Presseveranstaltungen zu kritische Fragen stellt, wird nachher aus dem Medienverteiler gestrichen. Pikanter sind da schon die in Stasi-Manier durchgeführten Lauschangriffe der Chefsekretärin, um sich dann hinterher zu beschweren, daß sich Medienvertreter über Fehlleistungen und bestehende Mißstände des ÖBB-Konzerns unterhalten haben.

Wer sich also zu Demokratie und diesen Werten bekennt, sollte auch danach handeln. Fehlende Presseeinladungen sowie das Mißachten von Medienanfragen *) entsprechen jedenfalls nicht den Werten einer Demokratie. Bevor Andreas Matthä, seine Chefsekretärin sowie das Gros der ÖBB-Kommunikationsabteilung wieder große Töne zu diesem Thema spucken, wären sie alle gut beraten, gleich den ersten Kurs des Bildungsangebotes des Parlamentes zu buchen!

*) Ich werde in der nächsten Zeit einmal die Pünktlichkeitsbilanz der ÖBB-Kommunikationsabteilung erstellen, damit offenkundig wird, wie dort auf Staatskosten gearbeitet wird.

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Dieter Knoflach

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