Hunde speiben, Reptilien leiden still.

Wir haben einmal mit einer Knopflochkamera auf einer Tiermesse gefilmt. Wir haben eine Echse gekauft und explizit erwähnt, kein Terrarium Zuhause zu haben und noch weniger Ahnung von dem Tier. Dem Verkäufer war's egal. Nun sollen mit der Novellierung der Tierschutz-Veranstaltungsortdnung spontane Verkäufe und Käufe exotischer Tiere verboten werden.Wer sich eine Schlange, eine Spinne oder eine Eidechse kaufen will, muss nachweisen, dass er oder sie die geeignete Haltung garantieren kann. Diese Tiere sind sehr sensibel und in unseren Breiten gar nicht heimisch. Viele Reptilien sind wechselwarm. Und dann gibt es Verkäufer, die sie einem einfach in einer Plastikbox mitgeben, in der man auch Sushi transportiert. Aber exotische Tiere boomen derzeit. Es ist halt etwas anderes, wenn ich ein Chamäleon habe und keinen langweiligen Chihuahua...So ist die heutige Zeit.Ein großes Problem vor allem bei Reptilien ist aber, dass sie ihr Leid und den Schmerz noch schwerer zeigen können als „normale“ Haustiere a la Hund' und Katz'. Es ist ungleich schwieriger, eine Krankheit bei einer Schlange zu erkennen. Ein Hund beispielsweise nimmt ab, speibt, hat Durchfall und so weiter. Zudem kostet die Haltung exotischer Tiere sehr viel Geld. Um ein Terrarium optimal auf die Bedürfnisse des Tieres einzustellen, braucht es sehr viel Energie. In vielen Fällen, etwa beim grünen Leguan, ist auch sehr viel Platz vonnöten. Der wird riesig, da ist ein ganzes Zimmer fällig. Das bedenken nicht alle TierhalterInnen und schon gar nicht jene, die die Tiere spontan erwerben.Eigentlich ist es sehr traurig, dass man manchen sehr viele Dinge mit der Gewalt des Gesetzes vorschreiben muss. Ich appelliere immer an die Vernunft des Menschen, aber wegen ein ein paar ignoranten, dummen Personen müssen immer öfters staatliche Reglements eingeführt werden. Es ist traurig, dass Tierleid über diese Schiene gemindert werden muss. Diese Tiere müssen, wenn es gemeldet wird, umgehend befreit werden.Ein weiterer Vorteil dieser Novelle ist auch, dass nicht nur die Verkäufer in die Pflicht genommen werden, sondern auch die Käufer. Ich hoffe, dass sich das dann auch nicht nur auf exotische Tiere beschränkt, sondern etwa auch beim Welpenhandel so umgesetzt wird. Unwissenheit schützt prinzipiell vor Strafe nicht und ich traue mich wetten, dass der Großteil derer, die diese Tiere kaufen, sehr wohl wissen, was sie tun.

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exotica

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Spinnchen

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fischundfleisch

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