Warum so viel Aufmerksamkeit für Herrn Gabalier?

Nach langer Zeit hat Gabalier den meistangeklickten Artikel auf "Fisch und Fleisch" von Corinna Milborn von der Spitze gestoßen. Ein gutes Beispiel, dass hier in Österreich sich die Manderl und Weiberl doch so gerne darüber unterhalten, welches Weltbild Menschen in der Volksmusik und anderswo so gerne verbreiten. Da gehen die Wogen hoch, da kann man sich darüber unterhalten. Perfekt.

Herrn Gabalier freut es bestimmt, denn a) ist jede Publicity "gute" Publicity und b) kann man sich so ein Profil für die Fans schaffen, die den Äußerungen sicher zum Großteil zustimmen. (Sonst wären sie ja nicht dort wo sie sind - Gabalier Fans).

Es erinnert auch ein wenig auch an einen Felix Baumgartner, dem man noch hinter vorgehaltener Hand vorgeworfen hat, er hätte wohl "da oben" zu wenig Sauerstoff bekommen, um sich wieder eine Monarchie zu wünschen. Doch Gabalier geht das feinsinniger an. Er plädiert nicht direkt, er versteckt sich hinter Worthülsen, die etwas Interpretationsspielraum lassen. Und doch sind sie eindeutig zu verstehen. Alles mit einem Schmäh verpackt. Dem Volk nach dem Maul reden, können in diesem Land einige, ein ähnliches Prinzip verfolgt auch HC Strache.

Der Interpretationsspielraum ist Handlungsspielraum, der dem vermeintlichen Stammtischfreund in nicht so feiner Nuancierung aber doch geläufig ist. Und hier ziehen die Polarisierer wie Gabalier auch ihre Stärken: Die politische Unkorrektheit, die das direkte Ansprechen von Rissen in der Meinungsvielfalt für viele nicht-eloquente MitbürgerInnen nicht mehr möglich macht, bekommt ein Sprachrohr, das sich "nix scheißt" und dafür beklatscht wird.

Es ist also eine Sache der Vernunft hier den Steirer-Buam nicht mit der Fem-Keule um einen Kopf kürzer zu machen. Er wächst ihm doch halt leider nach. Und daneben kommt noch einer raus. Der heißt dann sowas wie "die Stimme des Volkes" und die sucht sich ihren aufgebauschten Weg durch zahlreiche Internet-Gedärme oder findet auch beim trachtenjankrigen "Krone"-Jeannée ihren Eingang, der sich in seiner bedrohten Männlichkeit vom Ober-Manderl Gabalier ganz bestärkt fühlt und dann auch noch literarische Ergüsse verteilt, die - selbstverständlich - vom HC geteilt werden.

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Herbert Erregger

Herbert Erregger bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:05

Claudia Braunstein

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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