Bassam Tibi, ein kritischer Muslim aus Syrien, tritt in seinem Buch „Die fundamentalistische Herausforderung - Der Islam und die Weltpolitik“ für Differenzierung zwischen dem Islam als Religion von 1,5 Mrd. Menschen und dem Islamismus, der Politisierung der Religion, ein. Er fordert einen viel schärferen Umgang mit dem islamischen Fundamentalismus als aktuell in Westeuropa praktiziert, weil die Fundamentalisten nicht nur unsere Kultur, sondern unsere Demokratie und unser Gesellschaftsstruktur durch ihre Konzepte ersetzen wollen. Auch wenn sie damit nicht erfolgreich sind, so werden sie mindestens unsere Gesellschaft destabilisieren.

Einigen seiner Forderungen kann ich zustimmen. Wenn Migranten nach Deutschland kommen, dann muss man ihnen zeigen, dass man sie respektiert und das sie Glaubensfreiheit haben, aber man muss auch klar sagen was man von ihnen erwartet, d. h. strikt unser Recht und Gesetz, sowie unsere demokratischen Werte anzuerkennen und danach zu leben.

„Wer mit islamischen Fundamentalisten das Gespräch sucht, übersieht den Umstand, dass diese Toleranz und Pluralismus nicht anerkennen und daher jeder Dialog mit ihnen in eine Sackgasse gerät.“ S. 31

S. 212 „Es lohnt sich zudem, den Unterschied zwischen dem Begriff des Multikulturalismus und dem des kulturellen Pluralismus zu vertiefen. Der kulturelle Pluralismus sichert den Migranten Respekt vor ihrer Kultur sowie Religionsfreiheit zu, verpflichtet sie jedoch zur Anerkennung von Spielregeln und Werten, welche die Identität des Westens ausmachen. Vertreter des Multikulturalismus lehnen dies mit dem Argument ab, daß man die Migranten damit am Ausleben ihrer kulturellen Identität hindere, und untermauere ihre Position mit kulturrelativistischen Begründungen. Kulturrelativismus ist zwar ein akademisches Fremdwort, trifft allerdings den Nerv der Alltagskultur im Westen. Der Begriff unterstellt, dass die Werte jeder Kultur – auch der europäischen – nur relativ, das heißt in ihrem Kontext, gelten. Die Werte der westlichen Zivilisation seinem demzufolge nicht auf Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund übertragbar, auch dann nicht, wenn diese als Migranten im Westen leben. Wird man diese Aussage für Einwanderer aus dem islamischen oder einem anderen Teil der Welt nach dem 11. September aufrechterhalten können?“

Myron Weiner in The Global Migration Crisis: „Die Zuwanderer bringen nicht nur andere Werteorientierungen, sondern auch die Probleme der Herkunftsländer in die Aufnahmeländer mit. In Bezug auf die Welt des Islam ist dies die Einfuhr ethnischer Konflikte und des religiösen Fundamentalismus.“(S. 213)

„Der Multikulturalismus und der ihm zugrundeliegende Kulturrelativismus sind sowohl für den Umgang mit der Religion des Islams als auch mit der politischen Ideologie des Islamismus als Herausforderung an die westliche Zivilisation gänzlich ungeeignet...

Der politisierte Glaube mündet in einem Einsatz für den Schari’a-Staat als Gegenmodell zum westlichen Staat, der zwischen Religion und Politik trennt.“.“(S. 214)

Nun vergleiche man Tibis Ansichten mit dem in NRW geltenden Integrationsgesetz und wie es von den Institutionen ungesetzt wird. Angesichts der von mit wahrgenommenen Realität, der mäßigen Integration großer Teile der Muslime im Ruhrgebiet bleibt nur Empörung. Unser Staat versucht noch nicht einmal die Integration und verbaut damit vielen Muslimen gute Chancen hier in Deutschland, Tibi veröffentlichte seine Warnung, mitsamt guten Vorschlägen schon 1991. Dabei ist jeder für seine Gäste, die er aufnimmt, mitverantwortlich, es ist in der Verantwortung der Politiker, die Zuwanderung fördern, die Migranten zu integrieren, genau wie auch von der Gesellschaft, die dies akzeptiert. Ohne Konzept zur Integration Muslime zuwandern zu lassen, ist sträflich. Und Multi-Kulti ist kein Konzept, es bedeutet im Grunde: Leck mich am Arsch. Leck mich Arsch sowohl für die kommenden Muslime als auch die hier lebenden Deutschen.

Kurzgefaßt: Auch im Islam gibt es einen Rechtsradikalismus, und dieser heißt islamischer Fundamentalismus. Ein Grund für das Schweigen der deutschen Intellektuellen über den Rechtsradikalismus der Fremden ist nicht zuletzt ihr Selbsthaß, wonach das „Böse“ nur bei einem selbst zu suchen ist.“(S. 200)

„Der Gegenentwurf der Fundamentalisten zu den säkularen Ordnungen auf nationaler und internationaler Ebene ist der Gottesstaat, welcher weder Pluralismus noch Glaubensfreiheit zuläßt…

Ich wiederhole: Die Öffnung für andere Kulturen schließt Toleranz gegenüber diesem religiösen Neo-Absolutismus definitiv aus. Eine absolutistische Ideologie verträgt sich nicht mit einem demokratische Pluralismus.)“(S. 203)

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