Wie ist es mit dem Geschichtsbewusstsein in Europa bestellt - in welchem Zustand? Österreich war in der Vergangenheit immer ein zuverlässiger Richtungsanzeiger und moralischer Kompaß. Nun kristallisiert sich auch unsere Außenpolitik und öffentliche Meinung immer mehr in die der EU(ver)fassung. Der eigentliche Pflichttermin des heutigen "freien Europas" aller Staatsoberhäupter, welches seine heutige Freiheit doch zu sehr großen Teilen einem gewissen Land, welches große Opfer brachte, verdankt, verkommt zu einer Lächerlichkeit. Liessen die schon damals auffallenden Verstimmungen anläßlich der Feierlichkeiten zum Jubiläum in der Normandie Zündstoff vermuten, konkretisiert sich das neue Geschichtsbild nun immer mehr in die der öffentlichen Wahrnehmung. Unfähig zu differenzieren, was damals war und was heute anscheinend ist, entwürdigt man anscheinend gerne nun die Leistungen von damals und relativiert heute gerne. Haben die Leistungen der Vergangenheit etwas mit der Gegenwart zu tun?

Da hilft es wenig, wenn man daheim den roten Teppich abstaubte, um noch gute Geschäfte machen zu können, aber im Gegenzug eine eigentlich wertfreie und von allen Zweifeln erhabene Geschichtsrealität doch wieder instrumentalisiert, auch wenn man kurz bemerkt, man möchte sich nicht instrumentalisieren lassen. Nicht sehr hilfreich und glaubhaft als ehemals neutral verstandenes Land, wenn man im gleichen Atemzug auch Blumen für einen umstrittenen Oppositionspolitiker übrig hat. Das ein Politiker eines an sich neutralen Landes, die inneren Vorgänge eines anderen Landes, negativ akzentuieren könnte aus der Sicht des Gastgebers, könnte man auch als kurzsichtig bezeichnen mit langwierigen Folgen. Aber bei dem Porzellan, was schon bisher zu Bruch ging, macht dies wohl keinen erkenntlichen Unterschied mehr. Wenn man aber schon den Pfad der Beileidsbekundungen betritt, wäre so eine Geste dann wohl auch in anderen europ. Ländern wie der Ukraine angebracht. Die dortige Kaste Medientreibender/innen und des Berufspolitikers/innen steht schwer unter Beschuß, wenn man nicht auf der "richtigen" Seite steht - auch in der Opposition. Warum gerade bei solchen Ereignissenunser Aussensprachrohr Minister Kurznicht auch dort kurz hinjetet und gleich Bünde von Blumen an deren Tatorten legt mit schockiertem Gesicht, fragen sich so einige. Man tut sich schwer damit, weil auch unser aerodynamischer Aufsteiger auch schon dem Wahn verfallen ist, alles sei Propaganda und die Gegenseite hätte kein Recht auf eigene Auffassungsgabe und Sicht der Dinge. Würde er sich die Mühe gemacht haben und hätte man ein bisschen Hintergrundrecherche erlaubt, wüsste er was für einem Charakter er sein Beileid bekundete.

Auf ihn umgemünzt: Nemzow ist wahrlich kein Unbekannter in Politik und Rotlichtszene. Ein Haudegen in der Politik vom Formate eines Schirinowski, mit einem gelungenen Touch eines Scarface. Nicht auszudenken, wäre er auf die gleiche Idee gekommen mit einem Geilo-Mobil die Stadt unsicher zumachen. Würde er das wieder machen mit einem ausreichendem Wissensstand eines Russen, und in Anbetracht der Mordserie und anderer Komplikationen und Erschwernisse, denen politische Oppositionelle ausgesetzt sind unter dem derzeitigen System in der europäischen Ukraine? Tja, geblendet..... nur durch welche Propaganda....? Aber egal, die Propaganda ist ja schuld, an dem was alles passiert, oder?

Kurz wirft russischen Medien Propaganda vor

Kurz: "Alle Beschlüsse in Brüssel einstimmig getroffen"

Am Dienstag versuchte Kurz dies in Moskau zu relativieren. Bezüglich der Ukraine-Krise sowie der deswegen verhängten EU-Sanktionen gegen Russland sagte er, "alle Beschlüsse" in Brüssel seien "einstimmig getroffen" worden. "Wir stehen selbstverständlich zu allem", so der Minister. "Die EU muss im Ukraine-Konflikt geschlossen vorgehen", es gebe kein Auseinanderdividieren der Union.

Hatten Sie den Eindruck einer klaren Einstimmigkeit innerhalb unseres Volkes oder anderer kritischer Stimmen in der Politik? Spricht denn wirklich ALLES dafür, für eine genügenden Beurteilung und einer klaren Sicht der Dinge? Spricht er für Sie? Vor lauter russ. Progagandarecherche ist es vielleicht für den Verstand zuviel davon auf jeden Fall nicht gesund - was bei Kindern auch durch zuviele Disneyfilme beobachtet werden konnte. Vielleicht hat er auch das Fach Geopolitik auch nur am Rande belegt oder dessen Sinn nicht erfassen können. In einem hatte er Recht - man muss in der Aussenpolitik nicht "everybodies darling" sein und sich nicht mögen. Aber die Interessen Österreichs sollte man wahren, nicht dem OTANkollektivwahn der anderen Länder so gehorsam folgen, nicht gleich ein lange positiv gebliebenes Bild von Österreich so zerstören. Wäre er doch wenigsten mit dem Geilomobil nur kurz aufgetaucht, hätte seinen Text aufgesagt mit einem lockeren Witz über die Schändung von Weltkriegsdenkmälern, so hätte dies die absurde Situation mehr entschärft,in die ihn seine Politikerkollegen hineingetrieben haben. Einen noch absurderen, aber auflockernden Humor, das ist früher die Geheimwaffe mal gewesen. Bei den Russen käme das mit Sicherheit besser an und würde unser Bild nicht so beschädigen. Dann sollte er eine Pilgerfahrt für Nemzow verbunden mit einer Städtetour im Auto machen, an all den bekannten Stellen, welche die Zeit des Herrn in Anspruch nahmen. Er könnte sich dadurch viel Zeit ersparen auch andere Pflichttermine zu wahren, wie z.B. die amerik. Botschaft. Eine Pilgerfahrt ist reinigend, denn bei der Gelegenheit würde man auch gleich erfahren können, das Nemzow nicht alleiniger Intensivbesucher ist im Kreise der Opposition. Nach anderen feuchtfröhlichen Besuchen auf Nemzows Spur gebührte auch den anderen Oppositionellen für echten Mut mit Blumen bewaffnet am Rücksitz eine Tatortniederlegung. Familienmitglieder wären sogar bereit zu reden, bei einem Treffen innerhalb der Fahrgastzelle mit Minibar. Das würde ihn vielleicht von dem Propagandavirus heilen. Als vitales Talent der Politik könnte er sich auch gleich ein neues Bild als Ergebnis der westl. Werteideale in Kiev machen. Aus Fairness gäbe es auch hier einen Pflichttermin - nämlich den Besuch bei der russ. Botschaft. Nicht direkt hat diese den Fokus verdient, sondern liegt nur anscheinend in der Nähe einer neuen Sehenswürdigkeit. Wenn sie einen Rest an Blumen noch zusammenkratzen können aus dem Rücksitz, legen sie sie auch hier dem Grabe bei - einem neuen, anderen unbekannten Russen, den man anscheinend nie verstanden hatte und immer weniger versteht. Dabei erklärt dieses Grab den Grund sehr gut warum (es ist eigentlich nicht wirklich wichtig) - sie sollten bei der Pilgerfahrt  durch Kiev nicht die Augen schmerzhaft verschliessen. Außerdem wäre dieser robuste Hummer besser für Kiev geeignet, als für die Strassen Wiens...

WK-Feier: Kurz will sich "nicht instrumentalisieren lassen"

Im Zuge seinerMoskau-Visite legte Kurz am Dienstagvormittag vor der großen Parade zum 70. Jahrestag des Weltkriegsendes in Moskau am 9. Mai beim Grabmal des unbekannten Soldaten am Kreml einen Kranz nieder. Es gehe ihm darum, "der Opfer des Zweiten Weltkriegs zu gedenken, ohne sich bei den Feierlichkeiten instrumentalisieren zu lassen", sagte er. Deswegen halte er auch Bundespräsident Heinz Fischers Absage seiner Teilnahme an der Feier für richtig. Viele westliche Politiker haben die Einladung, an der großen Siegesfeier teilzunehmen, aus Protest gegen das russische Verhalten imUkraine-Konflikt ausgeschlagen.

Als Reaktion auf den Artikel der Krone möchte ich nur einige Comments herauskehren mit den markantesten Sprüchen...

Dienstag, 5. Mai 2015, 20:33

von Paderborn

Russland will den WK3!In Russland wird das Volk schon vorbereitet MILITÄRISCH und MORALISCH!Wir sollten uns damit abfinden!Wir sollten uns selbst ebenfalls schon langsam vorbereiten!Jede Generation erlebt einen Krieg,dieser wird unserer werden!

Dienstag, 5. Mai 2015, 20:10

von WeirdRat

Jetzt haben wir eine veränderte Schlagzeile, die der dringenden Frage bedarf: Wenn der Kurz dem Lawrow wohin gestiegen ist, wer bezahlt dann die trittbedingte Verstauchung beim Kurz und wird diese einen längeren Arbeitsausfall herbeiführen ? Wäre schon gut zu wissen, wie lange wir dann verstauchungsbedingt unvertreten dastehen in der Welt!

Dienstag, 5. Mai 2015, 20:08

von stelldirvor

Kurz als Witzbold. Selbstverständlich sind die BÜRGER gegen die Sanktionen gegen Russland und die Wirtschaft sowieso! Der einzige Grund warum wir dafür sein müssen ist die amerikahörige (natürlich auch korrupte) Politik der EU-Bosse. Lösung: raus aus der EU! Vom 24. Juni - 1. Juli kann man ein Volksbegehren dafür am Gemeindeamt unterschreiben. Bitte gleich am Kalender notieren!

Dienstag, 5. Mai 2015, 19:59

von nmlcygni

An Lawrows Stelle würde ich dem Kurz eigenhändig die Löffel noch länger ziehen und ihn an ebendiesen aus dem Kreml schleppen!

Dienstag, 5. Mai 2015, 19:51

von galbatorix

Es gibt was Schlimmeres als Lob für Österreich in den russischen Medien. Über diese Art von Propaganda braucht sich Kurz nicht beschweren.

Dienstag, 5. Mai 2015, 19:51

von wolke43

Für seine Aussagen muss man sich schämen, Regierung und Bevölkerung sind da völlig diametraler Ansicht, mehr direkte Demokratie muss stattfinden, sonst verlieren immer mehr Bürger an dem System ihr Interesse.

Dieser Comment ist an Köstlichkeit nicht zu überbieten:

Dienstag, 5. Mai 2015, 19:26

von semmeltrenzer

Um Gottes Willen, und ich hab glaubt, des darf nur die Merkl, der Obama und die NATO. Ist das nicht gesetzlich geregelt? Welche Werbeagentur haben die überhaupt.

Dienstag, 5. Mai 2015, 19:16

von solano

Mich wundert, dass solche Politgrößen wie Lawrow überhaupt unseren spätpubertierenden Außenminister empfangen, was er so von sich gibt nehmen die sowieso nicht ernst.

von allesundnichts

Ja,ja der weiß halt von was er redet. ...!!!

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Mindwave

Mindwave bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:07

fischundfleisch

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