Well 'n Essen - Gott wohnt jetzt im Mühlviertel

Ich glaube wir Österreicher haben den Begriff des Wellness erfunden und geprägt und ich muss sagen, wir können das auch. Ich meine unsere Hotels. Letzte Woche bin ich das erste Mal seit es die Kinder gibt, mit meiner besten Freundin für drei Tage abgetaucht. Einfach nur ich sein. Herrlich. Schon die Anreise versetzte mich in Tiefenentspannung. Ich liebe das Land nördlich der Donau, besonders im Herbst. Alles verschwindet in Nebelschwaden und lässt dich glauben dass hinter der nächsten Kurve die Waldelben ihr Schloss haben oder irgendwelche Baumgeister lebendig werden. Alle Geräusche sind gedämpft und die bunten Blätter leuchten im von irgendwo oberhalb des Nebels von der Sonne erzeugten Zwielicht.

Die drei Tage waren therapeutisch. Nicht nur durch das Durchkneten lassen, besprudeln und herausschwitzen, nein irgendwie braucht Frau einfach von Zeit zu Zeit beste Freundinnen Gespräche. Erst die Gegenwart besprechen, dann in die Vergangenheit abtauchen, die besten Anektoten ausgraben und die irrsten Erlebnisse nochmal vor dem geistigen Auge vorbeiziehen lassen um dann ausgiebig die Zukunft zu planen. Nebenbei noch auf den neuesten Stand der Dinge kommen was den gemeinsamen Freundes- und Bekanntenkreis betrifft. Abends während des 6-Gang Dinners welches dich fragen lässt, ob Gott in Frankreich am besten aufgehoben ist, die herrlichen anderen Gäste beobachten - huch hat der Grad ihren Busen geküsst, hallelujah was machen die unterm Tisch.... Zwischendurch immer wieder wundern über das auffallend freundliche und motivierte Personal das uns umsorgt und verwöhnt. Wenn Österreich eine Servicewüste sein soll, dann ist das hier eine paradiesähnliche Oase.

Das Nebelwetter hielt sich drei Tage und ich muss sagen ich mag den Nebel (wenn er nicht zu lange dauert). Es fokussiert mich auf das hier und jetzt und mich selbst darin. Die Welt wird unsichtbar und unhörbar und dadurch höre und sehe ich mich selber. So war es mir möglich in den drei Tagen aus dem Bild das mein Leben ist, ein wenig herauszutreten und von dort zu betrachten. Schön ist es geworden, etwas anders als geplant. Hier noch Verbesserungspotential, hier muss noch jemand mithelfen, aber hier und hier und hier ist es soviel besser als ich mir träumen ließ.

Und dann nach drei Tagen - ab nach Hause. Es gibt nicht viel das herankommt an das Gefühl nach Hause zu kommen, wenn man erwartet wird und wenn man die Leute die auf einen warten liebt.

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Silvia Jelincic

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Globetrotter

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fischundfleisch

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