Gott ist ein Arschloch

Es geht hier um den Gott Wotan. Im Prinzip ist das nichts Neues, aber weil ich jetzt gerade die Walküre-Übertragung von Salzburg sehe, (Inszenierung wie anno 1967) kommen mir wieder ein paar Dinge zu Bewusstsein, die ich zwar schon lange wusste, aber jetzt in einem etwas radikalerem Licht sehe.

Vorausblickend möchte ich bemerken, dass die Götterdämmerung eine viel zu geringe Strafe für Wotan und Fricka sind. Ich könnte aber annehmen, dass Machtverlust das Schlimmste für mache Personen (nicht nur für Götter) bedeutet.

Wotan bestiehlt den Nibelung, er vögelt wild herum, fühlt sich aber trotzdem an die Verträge der Ehe gebunden, mit denen in Fricka zum Tod an seinem Sohn zwingt. Dann verstößt er seine Tochter für etwas, was er selber gerne durchgeführt hätte, nämlich den Siegmund zu schützen.

Sein Verhalten in der Walküre war für schon, als ich zehn Jahre alt war, kaum verständlich. Doch mittlerweile meine ich, dass er ein Verbrecher ist. Die Macht hat er sich erkauft. Mich wundert ja, dass er im Rheingold auf den Ring so scharf ist, denn zu dem Zeitpunkt kann er ja eh machen, was er will.

Das alles gesagt habend, erfreue ich mich an einer großartigen Aufführung. Die Sänger singen so verständlich, dass ich nicht einmal den Klavierauszug zu Hilfe genommen habe. Und über Thielemann und Wagner muss man nicht extra noch etwas erzählen. (Außer :) Im Vergleich zu Karajan und Berstein, die beide wie strahlende Helden von ihrer Person her gewirkt haben, wirkt Thielemann wie ein Beamter. Nichts gegen Beamte, mein Vater war selbst einer :) )

0
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

5 Kommentare

Mehr von steppenhund