Warum die unzähligen Kopftuch-Debatten sinnlos sind

Seit Jahren wird über das islamische Kopftuch heftigst und kontrovers diskutiert. Am Ende muss man zu dem Schluss kommen, dass alle diese Debatten sinnlos waren, weil nur ein laizistischer Staat das Tragen des islamischen Kopftuches per Gesetz verbieten kann.

Pixabay

Laizistische Staaten/Nationen sind, dem Alphabet nach:

Albanien

Aserbaidschan

China

Ecuador

Frankreich

Indien

Japan

Korea

Kosovo

Kuba

Mexiko

Nordzypern

Portugal

Tschechien

Türkei

Uruguay

Man sieht, nur wenige Länder der Erde haben den Laizismus in der Verfassung verankert. In all diesen Ländern ist es möglich, religiöse Symbole per Gesetz aus der Öffentlichkeit zu verbannen.

Frankreich habe ich fettgedruckt, weil es den Laizismus lebt. Kopftuch tragen ist und bleibt dort verboten, bzw: wer für den französischen Staat arbeitet, darf keines tragen. Das Verbot wurde 2004 erlassen und gilt bis heute. Eine Anfechtung beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ist chancenlos. Grund: Das Verbot ist durch die Verfassung gedeckt.

China und Indien habe ich fettgedruckt, weil die BRICS-Staaten ein zukünftiger Wirtschaftsblock sind und durch die Verlagerung dieser neuen Wirtschaftsmacht Richtung Westen sich die Kopftuch-Debatte von selbst erledigt haben wird.

Deutschland und Österreich sind alles andere als laizistisch. Deshalb nehmen in diesen Ländern die Debatten um das islamische Kopftuch kein Ende.

Das Vermögen der Römisch-Katholischen Kirche beträgt in Deutschland ca. 200 Milliarden Euro. (Stand 2013)

2016 besaß das Bistum Paderborn über 4 Milliarden Euro.

Das Vermögen der Erzdiözese München betrug 2015 5,5 Milliarden Euro.

Bei diesen Summen erbleicht jeder gewöhnliche Millionär.

In Österreich wird das Kirchenvermögen auf 4,5 Milliarden Euro geschätzt.

http://www.kirchen-privilegien.at/45-milliarden-eur-kirchenvermoegen-oesterreich/

https://www.gmx.at/magazine/panorama/katholische-kirche-oesterreich-reichtum-gluecksspiel-30194878

Man sieht also: So schnell verschwinden die Kreuze nicht von der Wand und mit ihnen auch nicht die islamischen Kopftücher aus dem Stadtbild. Mitgehangen - mitgefangen, könnte man sagen. Warum?

Es ist nur rein hypothetisch möglich, dass man das Kopftuch verbieten, das Kreuz aber erlauben kann. Praktisch ist das nicht umsetzbar. Das sollte jeder wissen, der einigermaßen rechtskundig ist.

Wir Frauen werden uns weiterhin von so mancher Muslima vorwurfsvoll anschauen lassen müssen, wenn unser offenes Haar im Wind weht. Ich gräme mich darüber aber nicht, nicht mehr. Die Zeit bleibt schließlich nicht stehen. Ich würde gerne jedem, der unter der gegenwärtigen Situation leidet, den Blick über den Tellerrand empfehlen, bis hin zum Horizont. Dort ist etwas ganz anderes zu sehen als ein islamisches Kopftuch.

Alle diese Kopftuch-Debatten sind daher ihre Zeit nicht mehr wert...

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