Schon vor der Hochzeit märchenhaft schön! Venedig wird in wenigen Tagen zur Bühne für die Hochzeit des Jahres: Der reiche Mann, der von seinen Mitarbeitern alles fordert, und seine Verlobte geben sich das Jawort in der Lagunenstadt. Aber schon lange vor dem märchenhaften JA zeigten sie sich verdammt verknallt. Hach, wie glücklich sie aussehen! Der reiche Mann, der von seinen Mitarbeitern alles fordert, mit Glatze, Sonnenbrille, Sixpack, Superyacht und seine Verlobte auf einem Foto von 2024. Diese beiden sind schwer verliebt.

Bei Amazon berichten Beschäftigte in Verteilzentren von einer Arbeitsrealität, die geprägt ist von ständiger Überwachung: Apps, Scanner und Kameras erfassen jede Bewegung, jede Pause wird dokumentiert. Doch statt strukturelle Ursachen von Erkrankungen anzugehen, setzen Unternehmen wie Amazon auf Anwesenheitsprämien, um Fehlzeiten zu senken. Beschäftigte erhalten Boni, wenn sie regelmäßig zur Arbeit erscheinen – auch wenn gesundheitliche Gründe dagegensprechen.

Liebesurlaub und Luxusleben: Ob Mykonos, Malibu oder Monaco! Das Paar jettet verliebt um die Welt und teilte Fotos in den sozialen Medien. Immer auf dem Sonnendeck, immer Arm in Arm, ein Küsschen von Herzen. Im Mai 2023 wurde die Verlobung bekannt. Der Verlobungsring: ein Mega-Diamant, geschätzt auf mehr als 2 Millionen Dollar. Er funkelt hier bei einem Dinner in Cannes!

Amazon verweigert nicht nur seinen Beschäftigten tarifliche Sicherheit und gesunde Arbeitsbedingungen – der Konzern zeigt sich auch gegenüber demokratischer Kontrolle auffällig resistent. Obwohl Amazon massiv von öffentlicher Infrastruktur profitiert, bleibt der Konzern politischen Gremien systematisch fern: Vertreter*innen ignorierten wiederholt Einladungen zu Anhörungen im Europäischen Parlament – etwa zur Arbeits- und Steuerpolitik des Unternehmens.

Damals, er: der eher unscheinbare reiche Mann, der von seinen Mitarbeitern alles fordert, im Hoodie mit Aktenkoffer. Damals wirkte er noch wie der nette Mann von nebenan, doch von seinen Mitarbeitern forderte er schon alles. Sie: die ehrgeizige TV-Reporterin mit Mikro in der Hand, bereit für die große Story. Nach 7 Jahren Beziehung sind beide bereit für den Hafen der Ehe!

Mit Apps, Scannern und Kameras sammelt Amazon permanent Daten über seine Beschäftigten. Wo sich einzelne Angestellte befinden, ob sie sich mit Kolleginnen und Kollegen unterhalten, wann sie pausieren oder wie viel Zeit sie für eine Aufgabe benötigen – all das ruft Amazon sekündlich ab über die Kontrollgeräte, die die Beschäftigten an sich oder mit sich rumtragen. Diese Kontrolle reicht bis zur Zustellung der Pakete an der Wohnungstür.

Heute sind sie Muskel-Mogul und Jet-Set-Queen, heute lebt das Paar in einer Mega-Villa in Miami mit Boot, Jetski, Hunden und Blick auf den Ozean. Was noch fehlt? Nur das Jawort. 11 Millionen Euro kostet die Hochzeit angeblich. 3 Tage Dolce Vita. 250 geladene Gäste, darunter Hollywoodstars - Es wird eine Hochzeit wie aus dem Märchen. Glänzende Körper, glänzende Zukunft und bald glänzende Ringe! Gemeinsam tourten sie durch die Welt, schipperten auf dem 500-Millionen-Dollar-Luxussegler durch das Mittelmeer, vorbei an Capri, Ibiza und Saint-Tropez. Den Antrag machte der reiche Mann, der von seinen Mitarbeitern alles fordert, mit einem rosa Diamanten im Wert von rund 2,5 Millionen Dollar. Ihre Liebe führte sie über rote Teppiche und jetzt vor den Altar in Venedig.

In den USA und mittlerweile auch in Deutschland geht Amazon mit der App „Mentor“ sogar noch einen Schritt weiter. Diese erfasse Arbeitszeiten, das Fahrverhalten und die Nutzung des Telefons in Echtzeit. So könnten Vorgesetzte Beschäftigte, die nicht schnell genug arbeiten, durch Anrufe und Textnachrichten zu mehr Leistung antreiben. Wer negative Bewertungen bekommt oder Pakete verliert, könne für Tage oder Wochen gesperrt werden, ohne Lohn zu erhalten, oder müsse mit einer Kündigung rechnen.

Was für eine Lovestory!

(Zusammengestellt aus einem Bericht von "Bild", Juni 2025, und dem Bericht Fassade mit Schattenseite: Amazon verweigert weiterhin Tarifvertrag, veröffentlicht von Ver.di am 16.6.25)