Ich kenne jemanden der wen kennt - oder - Die ewige Suche

Seit Dezember suche ich sie - oder ihn, völlig egal. Bis dato hatte ich lauter sie. Aber findet man jemanden? Anscheinend nicht.

Anfang Dezember habe ich meiner Physiothherapeutin, die ich bis dahin zwei oder drei Jahre (ich weiß bis heute nicht, wie lange es tatsächlich war) hatte, mitgeteilt, dass ich mir wen anderren suchen möchte. Der Grund war der, dass die wöchentliche Therapiestunde immer öfter ausgefallenen ist. So oft, dass ich es bereits körperlich spürte. Nicht gut.

Wieso Physiotherapie? Ich habe eine progrediente, oder nicht progrediente Krankheit - einmal höre ich dies, letztens habe ich in einem Befund wieder das gegenteilige gelesen; kurzum: die Leute (mich eingeschlossen) wissen es offenbar nicht oder können sich nicht entscheiden. Fakt ist: Physiotherapie ist unerlässlich.

Nun gut, Mitte Dezember begab ich mich auf die Suche - mit dem Gedanken: "Bis nächste Woche wird sich schon wer finden". HA! Denkfehler. Die Mails an die Therapeutinnen gingen raus - die Absagen trudelten ein. "Keine Kapazitäten, nicht mein Gebiet",  damit rechnet man als Patient natürlich. Aber nicht in diesem Ausmaß, schon gar nicht wenn das Angebot an Therapeutinnen ohnehin beschränkt ist (die Datenbank, derer ich mich bediente, spuckte knapp 20 aus).

Zum Glück bot mir eine der angefragten, die mir ebenfalls absagte, an, sich umzuhören. Ich stimmte zu und Tage später meldete sich wer. Das war - geschätzt - Mitte Jänner, also rund ein Monat nachdem ich mit der Suche begann. "Juhu, endlich!" - Tage später ein Mail von der neuen Therapeutin, dass das mit der Selbständigkeit nicht so klappe wie sie sich das vorgestellt habe - was machen? Nach kurzem Überlegen antwortete ich: "Machen wir mal eine Einheit, dann sehen wir weiter". Aus einer wurden sechs - so viele Einheiten hatte ich auf meinem Verordnungsschein noch frei.

Dann der nächste Rückschlag: "Ich kann momentan nicht mehr als einen Patientenplatz vergeben, weil [siehe oben] ...". Dieser Platz war schon vergeben - und zwar nicht an mich. "... aber ich kann eine Kollegin fragen" - "Ja bitte". "Die Kollegin ist voll, aber sie kennt jemanden" war die Antwort. Man merkt, langsam fängt es an zu nerven.

Ich kontaktiere diese Kollegin und sie sagt zu, und ich wieder: "Juhu, endlich!" - Tage später sagt auch sie ab. "Unerwartete private Ereignisse" oder so ... das ist der status quo. Wieso ich das hier schreibe? Reiner Frust. Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Menschen immer älter werden - die Physiotherapeutinnen aber immer rarer. So scheint es zumindest, denn vor zwei oder drei Jahren (ich weiß es einfach nicht mehr) war es wesentlich einfacher. Die Suche geht weiter.

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Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:04

crinan

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fischundfleisch

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