Warum wir nach wie vor für Roaming blechen

In meinem letzten Beitrag ging es um die Netzneutralität. Diesemag für die Internetbranche sehr wichtig sein. Das noch viel skandalösere Verhalten der EU-Einzelstaaten ist die Verlängerung der Roaminggebühren.

Die EU-Kommission und das Parlament wollten ursprünglich die Roaminggebühren innerhalb der EU abschaffen. Da der gemeinsame Telekommarkt ja in Wirklichkeit von ehemaligen Staatsmonopolisten jeweils regional konkurrenzlos dominiert wird, muss dieser in Wirklichkeit erst geschaffen werden. Nun sind die Gewinne dieser Telekommunikationsriesen, die nach wie vor staatsnahe operieren, oft direkte oder indirekte Teile des Staatshaushalts.

Tatsächlich sprechen sich die EU Einzelstaaten für die Beibehaltung einer lokalen Steuer aus, die sie sich niemals trauen würden, direkt einzuheben. Protektionismus at its best.

Absurderweise fühlen sich hier die Telekommunikationsfirmen der kleinen Länder besonders bevorzugt. Das heißt in der Realität, dass Bewohner kleiner Länder besonders gute Zahler sind. Was irgendwie logisch ist. Ich kann stundenlang durch Spanien oder Deutschland fahren, aus Slowenien bin ich recht flott draußen.

Grenzen bauen sich dann ab, wenn man sie nicht mehr sieht. Solange in Sterzing das Megabyte 2,49 kostet, ist es zuallererst einmal Ausland. Wir bauen die Grenzkontrollen ab und schicken uns SMS, dass wir ja nicht vergessen, nicht in Europa daheim zu sein. Erbärmlich!

Es drängt sich natürlich auch der Verdacht auf, dass viele Staaten hier nicht nur „Kleingeld“ rausschlagen wollen, sondern sich über hohe Roaminggebühren, die ja auch mehr nationale Steuern bringen, ein nettes Körberlgeld verdienen wollen!

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Bernhard Juranek

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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