Sterbehilfe für todkrankes Kind – findet Ihr das richtig?

Es ist erschütternd, aufwühlend und zu emotional, um die richtigen Worte zu finden. Viele Medien berichten derzeit über den Fall – die wenigsten Journalisten geben eine Meinung ab, ist die Sache als solche schlichtweg zu heikel. Denn einem Kind das Leben zu nehmen, aus welchen Gründen auch immer, ist mit sicherlich keine einfache Entscheidung. Und, egal wie man sich entscheidet, es wird eine umstrittene Sache bleiben.

Vorweg: Das belgische Parlament hatte 2014 die Altersbeschränkung für Sterbehilfe aufgehoben. Belgien ist damit das einzige Land weltweit, das für Kinder jeden Alters Sterbehilfe erlaubt. Voraussetzung ist, dass das Kind nachweislich eine rationale Entscheidung getroffen hat und im Endstadium einer unheilbaren Krankheit mit unerträglichen und nicht zu lindernden Schmerzen ist. Die Entscheidung muss von Ärzten, Psychologen und Eltern unterstützt werden.

Nun ist es passiert. Eltern und Kind haben sich dazu entschlossen, "Nein" zum Leben zu sagen. „Wir wollen den Wunsch der Eltern respektieren, weder ein genaues Alter des Kindes bekannt zu geben, noch woran es gelitten hat!“, sagte der Arzt den fragenden Journalisten. Das ist Kind ist gestorben – aus freien Stücken. Die Eltern haben eingewilligt.

Kontroverses Thema

Sterbehilfe ist ein weltweit heiß diskutiertes Thema. In vielen Ländern ist sie verboten, in Deutschland wurde geschäftsmäßige Sterbehilfe Ende vergangenen Jahres vom Bundestag unter Strafe gestellt. In den Niederlanden ist dagegen wie in Belgien Sterbehilfe selbst für Minderjährige erlaubt, allerdings erst ab zwölf Jahren.

Kritik aus dem Ausland

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz reagierte empört wie auch in diesem Bericht nachzulesen ist: „Die Tötung auf Verlangen von Kindern hat nichts mit würdigem Sterben zu tun“, so Vorstand Eugen Brysch.

Ich als Bloggerin will ausnahmsweise mal kein Urteil dazu abgeben, es ist schwer genug für alle, die diese letzte Entscheidung für ihr Kind treffen müssen. Die Betroffenen müssen damit umgehen, nicht wir (und einige, die sich gerne die Mäuler darüber zerreißen). Die richtigen Worte zu finden ist hier sehr, sehr schwer.

Die Inhalte des Beitrages finden sich in zahlreichen Medien, zum Beispiel hier (habe daraus zitiert). Ich wünsche allen Müttern und Vätern und vor allem den Kindern Gesundheit. Wir sehen an Fällen wie diesen, wie wichtig Gesundheit ist.

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Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 18.09.2016 10:44:24

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