Verstärkung für die WEGA und die Motorradpolizei

Bei der WEGA (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung) und der „Mot“ (Motorisierter Streifendienst) der Wiener Polizei beendeten am 29. April 2016 42 bzw. 26 neue Mitglieder der beiden Einheiten ihre Basisausbildungen für die jeweilige Einheit.

Von knapp 1.000 Zugriffseinsätzen im Jahr 2015 war nur in knapp über 20 Prozent der Fälle bekannt, ob die Täter, die verhaftet werden sollten, bewaffnet waren. „Das bedeutet, in 80 Prozent der Fälle gehen Sie in nicht vorhersehbare und damit gefährliche Situationen„, sagte Sektionschef Dr. Franz Einzinger, Leiter der Sektion I (Präsidium), am 29. April 2016 bei der Abschlussfeier der Basisausbildung von 42 Mitarbeitern der WEGA (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung) und 26 Polizisten der Motorradpolizei („Mot“) der Wiener Landesverkehrsabteilung (LVA). Die Ausbildung der WEGA dauert sechs Monate, die der Motorradpolizisten vier Wochen.

Kollegen von der ‚Mot‘ leisten einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrssicherheit

Wer meint, ein Motorradpolizist ist nur dann geeignet, wenn er schnell Motorrad fahren kann, der irrt„, sagte Oberst Wolfgang Schererbauer von der LVA Wien. „Im Gegenteil: Gute Motorradfahrer zeichnen sich aus, indem sie die Spur auch bei Schrittgeschwindigkeit halten können.“ „Was die WEGA und die Motorradpolizisten der LVA vereint, sind sehr oft Klischees„, sagte Franz Einzinger.

„Dass sie solche Spezialausbildungen veranstalten, zeigt aber, dass die WEGA und die LVA zielgerichtete, pragmatische und hochprofessionelle Einheiten sind.“ Landespolizeipräsident Dr. Gerhard Pürstl bezeichnete die beiden Einheiten als „Kernstücke der Wiener Polizei – die WEGA mit ihren Einsatzkompanien für heikle Einsätze und die LVA für die Sicherheit im Straßenverkehr„.

Der WEGA-Personalstand wird auf 300 erhöht

Mit den 42 WEGA-Bediensteten, die am 29. April 2016 die Basisausbildung abschlossen, erreicht die WEGA ihren vorgesehenen Personalstand. Dieser soll bis 2018 um 60 Polizisten auf 300 erhöht werden. „In der Terrorbekämpfung haben wir es mit neuen Angriffsformen zu tun„, betonte Franz Einzinger. Die Erfahrungen aus Brüssel und Paris hätten gezeigt, dass Terroranschläge heute nicht mehr zentral an einem Ort verübt würden, sondern mit Amoklagen an mehreren Orten vergleichbar seien. „Wir müssen daher für eine ausreichende Zahl an Polizisten sorgen„, sagte Einzinger.

„Unsere Leute wissen aus ihren Einsätzen im Sektorstreifendienst genau Bescheid, wo die Brennpunkte in Wien sind und wie ihr Gegenüber tickt„, sagt WEGA-Chef Oberst Ernst Albrecht. Die WEGA-Polizisten versehen Streifendienst in besonders ausgerüsteten Funkwägen und werden zu heiklen Einsätzen beordert. Für die Auswahl gibt es eine mehrteilige Prüfung, bestehend aus einem Sporttest, einer Schießüberprüfung, einem psychologischen Test und einem Hearing. Die Ausbildung dauert sechs Monate, sechs Wochen davon in der Praxis am WEGA-Stützpunkt. Durchschnittlich schafft es jeder fünfte Bewerber, in die Ausbildung aufgenommen zu werden.

Die Polizisten der WEGA hatten im Vorjahr über 11.000 heikle Einsätze, davon knapp 1.000 Zugriffe; sie hatten 65 Einsätze „Großen sicherheitspolizeilichen Ordnungsdienstes“ (GSOD). Unter anderem waren sie im Juni 2015 beim G7-Gipfel in Elmau (Deutschland) im Einsatz. „Wir haben von den deutschen Kollegen Lob von höchster Stelle erhalten„, sagt Ernst Albrecht.

0
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
0 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

3 Kommentare

Mehr von zeit im blick