Die Beziehungen zwischen Unternehmen und ihren PR-Beratungsagenturen haben doch interessante Aspekte

#PR #Kommunikation #Agentur

Denn in Wirklichkeit kauft sich der Auftraggeber mit seiner PR-Grundbetreuung nicht nur Lösungen, sondern gleichzeitig auch eine Sorge, die er ohne uns doch gar nicht hätte. Denn er bekommt neben den klassischen Agenturleistungen vor allem kritische Fragen zu Projekten, hunderte bohrende Nachfragen zu Detaillösungen und Produkten und so weiter und sofort. Vergleichbar damit, als würde man jemandem dafür Geld geben, dass diese Person täglich drei Mal bei einem anruft um zu fragen, wo man denn gestern Abend so lange gewesen sei. Klingt unangenehm, ist es ab und an für unsere Kunden auch. Doch die von uns gestellten Fragen bezeichne ich jetzt einmal kühn als „kleine Sorgen“. Warum? Ganz einfach:

Die exakt selben Fragen sind nämlich ganz schnell große Sorgen, wenn nicht die PR-Beratungsagentur (und ich bestehe auf das Wort „Beratung“) die Fragen aufwirft, sondern ein NGO, ein Journalist oder eine andere interessierte, kritische Partei. Dabei geht es dann meist nicht darum, dass das Unternehmen etwas verheimlichen wollte, sondern einfach nur darum, unvorbereitet und blank dazustehen, schwache Infos, schlechte Bilder und all das in schleppender Zeitlupe als Antwort bereitstellen zu können – das wirkt oft recht wenig eloquent. Und ja: Das passiert einfach ab und an und das ist auch okay. Es ist aber nicht okay, wenn dem gegenüber der Mitbewerb seine Inhalte/Infos bereits feinsäuberlich aufbereitet und von oben abgesegnet gut auffindbar parat hat, den thematisch relevanten Ansprechpartner im Unternehmen gebrieft und avisiert hat und von diesem sogar tolles Bildmaterial existiert. Es ist kein Problem, eine Chance vorbeiziehen zu lassen. Aber es wird ein Problem, wenn es sich häuft. Man verliert seine Relevanz als guter Ansprechpartner für Journalisten, deren Recherchearbeiten sie im nächsten Schritt verlässlich zum Mitbewerb führen.

Ziel muss es also sein, möglichst wenige Chancen zu verpassen.

Es ist wichtig, dass eine Agentur in die Welt hinaus horcht, Trends und Gefahren erkennt und dann bei ihren Auftraggebern auch nachfragt, was sich denn eigentlich bei ihnen zu diesem oder jenem Thema gerade tut. Diese externe bzw. halbexterne Rolle ist in Wirklichkeit eine der wichtigsten Gründe dafür, sich eine Agentur auszusuchen. Ich für meinen Teil bin froh, dass unsere Kunden die oft detailverliebte Fragerei sehr wohl positiv bewerten und sich intern im Unternehmen von den zuständigen Personen fundierte Informationen holen, die wir dann wiederum für unsere Arbeit nutzen können. Diese Qualität des Miteinander verlangt nach Augenhöhe zwischen Auftraggeber und Beratungsagentur.

Wir sind gerne Sparingpartner und matchen uns im positiven Sinne gerne mit Kunden. Gefahren werden rascher erkannt und Chancen besser genutzt. Ein wenig stolz darf ich behaupten, dass wir mit unseren Kunden auf exakt dieser Ebene operieren. Denn es spricht nicht nur für uns, sondern vor allem für unsere Ansprechpartner auf Unternehmensseite, die unsere oft bohrenden Nachfragen zu schätzen wissen. Unsere Lästigkeit ist euer Vorteil.

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zeit im blick

zeit im blick bewertete diesen Eintrag 02.08.2018 15:35:59

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