Die Bedeutung von Gearporn im modernen Film verstehen

Der Begriff der Pornographie ist jedem geläufig und ein erheblicher Teil der Bevölkerung kennt den Begriff „Foodporn“, ein Begriff der seit 1979 verwendet wird. Genau wie in klassischer Pornographie überzeichnet Foodporn einen natürlichen Akt. Im Falle von Foodporn eben den Akt des Bereitens von Speisen und oder verspeisens selbiger und macht es zum zentralen Punkt.

Der Mensch selber verliert in dieser speziellen Kunstform an Bedeutung. Genau wie in der klassischen Pornographie.

Und genau an dieser Stelle brüllt dann ein Teil der Bevölkerung, dass es unziemlich wäre das als Kunst zu bezeichnen, schließlich stünde eben nicht der Mensch im Zentrum sondern wenn nur Teilaspekte von ihm. Für diesen Teil der Bevölkerung ist das objektifizieren von Menschen oder Menschenteilen anstößig, egal ob es vögeln oder essen ist. Und das sei schlecht.

Ein bedeutender Extremfall dieser genüsslichen Objektifizierung ist Gearporn. Was ist Gearporn?

Gearporn hat einen Fokus auf Maschinen.

Beispiele dafür sind Filme wir Transformers oder Ironmen. Wenn die Kamera auf sich drehende Maschinen fokusiert, wir Gyros drehen sehen, Roboterarme komplexe Bewegungen durchführen, Motoren aufheulen oder komplexe Maschinen sich sich ineinander verkeilen und wild Teile in unvorhersehbare Richtungen schleudert, sind wir in der Welt des Gearporn.

Transformers ist dabei ein wunderbares Beispiel. Die Filme sind, nach klassischen Standards, Mist. Praktisch keine Charakterentwicklung, keine interessante Geschichte, keine Konsistenz, keine Stakes, kaum Payoff und über die Dialoge denken wir lieber nicht einmal nach.

Warum waren die Filme dann so ein Erfolg? Warum wirft man ab an und die DVD in den Player und schaut sich das Zeug an?

Weil es geradezu berauschend ist zuzusehen wie sich eine hyperkomplexe Maschine Verbindungen löst, rotiert, einschnappt, koppelt, irgendwas zusammenschraubt und in eine andere Position gehievt wird um dann etwas völlig anderes zu sein. Den Teilen zu folgen ist unmöglich, man verliert sich in der Komplexität optisch genauso wie man sich in Bachs Fuge in D-Moll akustisch verliert.

Verwirrende Komplexität hat eine gewisse Attraktivität, vor allem auf das männliche Gehirn.

Da aber insbesondere Hollywood eine „Transition weg vom Mann“ durchmacht, wurde Gearporn mehr und mehr zurückgedrängt, insbesondere weibliche Schreiber und Designer haben keine Ahnung wie man Maschinen im Film in ein attraktives Licht rückt. Case and Point: She-Hulk. Keine der dort zu sehenden Maschinen ist attraktiv oder interessant. Aber darum geht es auch nicht. She-Hulk ist eine Serie von frustrierten Frauen mit Katzen für frustrierte Frauen mit Katzen, die Frau steht im Zentrum.

Dieser Menschenschlag hat nie verstanden, dass Männer nicht Transformers ansehen, weil eine junge Megan Fox sich auf der Maschine räkelt, sondern wegen der Maschinen. Fox ist einfach ein nettes Zuckerl. Nicht mehr. Es geht nicht um die Frau. Eine Aussage übrigens, die von manchen Frauen als geradezu ketzerisch verstanden wird.

Das Problem ist aber nun dass nicht nur Männer Gearporn mögen. Frauen mögen es auch. Wir sind eine Spezies die Technologie als ganzes faszinierend findet. Wir mögen komplexe Bewegungen und meine persönliche These ist dass es hier eine enge Verbindung zum Tanz gibt. Betrachten wir Tänzer sehen viele von uns keine Menschen sondern eine Harmonie der Formen und Bewegungen. Das macht Tanzen schön. Die Form, die Struktur, nicht die Menschen die es tun.

Der zentrale Punkt ist dass Menschen nicht notwendigerweise Menschen brauchen um etwas toll zu finden. Vor allem Menschen die sich auf einen Teilaspekt nach dem anderen konzentrieren und Probleme damit haben Dinge ganzheitlich aufzunehmen, also Männer, mögen diese Konzentrate, wohingegen ganzheitlich begabten Menschen „etwas fehlt“ und nicht verstehen können wie dieses Unvollständige Ding, in dem wesentliche Dinge fehlen, von anderen interessant gefunden werden können.

Der Schlüssel zum Verständnis dieser Thematik schließt auch, wie ich glaube, ein Schloss in unseren Köpfen das zu vielen Missverständnissen zwischen den Geschlechtern führt und ein Kernelement ist zu verstehen, dass trotz all der Ideologien die etwas anderes sagen, Männer und Frauen unterschiedlich, aber am Ende des Tages dann doch wieder sehr ähnlich sind.

marvel studios unbekannt

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Matt Elger

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