Oberster Gerichtshof in den USA urteilt: Diskriminierung ist Diskriminierung.

In den 90igern war die Definition von Rassismus noch einfach: Wenn jemand eine Person auf Basis von Dingen wie Ethnizität oder Hautfarbe anders behandelt dann sei das <rassistisch>. Rassismus ging aus der Mode, vorwiegend weil Firmen es sich nicht mehr leisten wollten den Besten am Markt nicht einzustellen nur weil er die falsche Hautfarbe hatte.

Rassismus führt ja unmittelbar zu Kosten und die kann man sich im freien Markt halt nicht leisten.

Aber dann änderte sich die Sicht. Akademiker stellten fest, dass in einer egalitären Gesellschaft nicht absolut alle zum absolut gleichen Ergebnis gelangen. Was nicht wirklich verwunderlich ist, selbst eineiige Zwillinge aus der gleichen Familie landen oft nicht beim gleichen Resultat, dazu ist das Leben eben zu chaotisch. (Aber was kümmert die Akademie die wahre Welt?)

Besagte Akademiker bildenten eine Hypothese, die heute als kritische Rassenlehre bekannt ist. Sie sagt im Wesentlichen, dass Weiße einen (genetischen) Vorteil haben und Schwarze daher an niedrigeren Standards gemessen werden sollten.

Für jemanden der in den90igern sozialisiert wurde klang das verflixt rassistisch, weil die Idee, egal wie hübsch man sie verpackt, am Ende des Tages postuliert, dass manche Rassen anderen Rassen überlegen sind und „Gleichbehandlung“ die Ursache für ungleiche Resultate bildet.

Muss erwähnt werden dass besagte Akademiker (die postulieren dass Weiße der Übermensch ist der sich um die anderen kümmern muss) fast alle weiß sind? Vermutlich nicht.

Anyway.

Die Lösung war die sogenannte „affirmative action“. Hierbei werden Dinge wie Hautfarbe in Betracht gezogen. Vor allem Universitäten senkten für Schwarze die Hürden, sowohl was Eintritt als auch Bestehen anging. Vor 20 Jahren wurde das abgenickt, weil damals gesagt wurde, dass es eine temporäre Maßnahme sei und in 20 Jahren die „systemische Benachteiligung“ in Luft aufgelöst haben würde und affirmative action sich selber eliminieren würde.

SCOTUS stellte nun aber fest, dass im hier und jetzt alles genauso ist wie es vor 20 Jahren war und affirmative action eben absolut nichts zum positiven geändert hat und seine Verteidiger noch immer genauso argumentieren wie ihre Vorgänger vor 20 Jahren. Maßnahmen die aktiv Menschen aufgrund ihrer Herkunft diskriminiert könne nur eine zeitlich begrenzte Maßnahme sein und müsse zu messbaren Resultaten führen die diese gesellschaftlichen Kosten rechtfertigt.

In knapperen Worten: die Sache muss der Gesellschaft mehr bringen als es ihr kostet und genau das ist nicht passiert.

Entsprechend wurde affirmative action jetzt als Diskriminierung eingestuft.

Um das festzuhalten: der Oberste Gerichtshof in den USA nickte vor 20 Jahren die Idee ab, dass aktive Diskriminierung gegen Menschen aufgrund ihrer Herkunft ok sein würde, weil es die Gesellschaft verbessern würde und jetzt 20 Jahre später sehen wir, dass sich Konflikte auf Basis von Rassenidentitäten deutlich verschlimmert haben.

Na sowas.

Es wirkt fast so als hätte die Politik ein Problem eskaliert das der Markt schon längst gelöst hatte.

Um das auch dem gelernten Sozialisten verständlich zu machen stellen wir uns 3 Unternehmer und 3 Arbeiter vor.

Die drei Arbeiter seien gleich gut aber einer sei Japaner, einer Ägypter und der dritte Spanier. Zwei der Unternehmer seien Rassisten und würden Japaner bevorzugen. Das bedeutet, dass sie sich gegenseitig in Lohnversprechungen übertrumpfen müssten was dazu führt, dass der Japaner ein höheres Gehalt bekommen würde. Dieses höhere Gehalt schlägt sich aber auf die Gewinne des rassistischen Unternehmens und über kurz oder lang fallen ihm diese Kosten auf den Kopf.

Sprich: im Kapitalismus gewinnen die Unternehmen die die Besten, unabhängig von unveränderlichen Merkmalen, einstellen und das führt zu besagter farbenblinder Gesellschaft.

Die Politik passt sich also langsam wieder der Mainstreammeinung an die da lautet, dass man immer ein Idiot ist, egal welche Menschen man aufgrund ihrer Hautfarbe hasst und welche Hautfarbe man dabei selber hat.

Eventuell dämmert dem einen oder anderen, dass die Politik schlechter darin ist positiven gesellschaftlichen Wechsel umzusetzen als der Markt. Und eventuell erkennen wir dass es jene waren die nun 20 Jahre "Rassismus" gebrüllt haben von Anfang an (und völlig offensichtlich) die wahren Rassisten und Bösewichte waren.

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