Ich denke dass jeder Mensch und jede Bewegung, jede Partei und Ideologie an ihren Handlungen bewertet werden sollte und nicht nach ihren vorgeblichen Zielen.

Als Beispiel können wir, zur Abwechslung, ja mal die Nazis heranziehen. 1934 schlug Ernst Horststeiner (Mitglied der NSDAP) etwa vor dass es illegal sein sollte wenn ein Nichtdeutscher (gemeint waren Juden, „Zigeuner“, etc) einen Deutschen eines Verbrechens bezichtigte. Zwar galt auch damals schon das fälschliche kontaktieren der Polizei als Straftat, sein Vorschlag aber machte es nun für einen Teil der Bevölkerung überaus schwierig die Polizei zu rufen da praktisch jeder Deutsche nun darauf pochen konnte dass der „Nichtdeutsche“ in Wirklichkeit nur „das deutsche Volk schädigen wolle“ indem er einen "braven Deutschen" einer Sache beschuldigte die eventuell nicht so einfach zu beweisen war, etwa Lärmbelästigung oder andere Formen von absichtlicher oder aber auch unabsichtlicher Belästigung.

Ich denke es steht außer Frage dass so eine Form der Gesetzgebung höchst bedenklich ist und einen klaren Blick auf die Motive legt die jemand hat der so etwas vorschlägt.

Nun bewegen wir uns in unsere Zeit.

An dieser Stelle muss ich mich entschuldigen.

Die zuvor erzählte Geschichte ist so nie passiert.

Es gab nie einen Ernst Horststeiner der so etwas jemals vorschlug. Tatsächlich stammt dieser Vorschlag aus den Vereinigten Staaten.

In San Francisco steht dieser Vorschlag mit der Bezeichnung „Caren act“ zur Überprüfung. „Caren“ ist eine Anlehnung an den Namen „Karen“. Dieser Name wird als Synonym für privilegierte weiße Frauen verwendet wird. Ironischerweise benutzen sowohl Linke als auch Rechte diesen Begriff als Schmähwort. Für die Linke sind das privilegierte Bonzen und für die Rechten sind es naive weltfremde Linke.

Eingebracht wurde der Vorschlag von Rob Bonta von der Demokratischen Partei. Sein Vorschlag ist aber im Wesentlichen was wir oben schon verurteilt haben, nur werden eben Menschen mit zu heller Hautfarbe ins Visier genommen.

Wer nun gerade versucht vor sich selber rechtfertigen warum diese Sache einmal zu den verabscheuungswürdigsten Dingen die sich ein Mensch jemals ausgedacht hat zählt und das andere Mal eine notwendige Sache sollte an seinem moralischen Kompass arbeiten.

Dringend und intensiv.

Die Idee dass jemand aufgrund seiner Herkunft oder Hautfarbe aktiv benachteiligt werden muss, ja unter Generalverdacht steht, ist ein Zeichen von krankhaftem Hass und das was noch vor 20 Jahren gemeint war wenn jemand das Wort „Rassismus“ verwendet hat.

Es gilt den Begriff zurückzuerobern.

Ein Rassist ist nicht jemand mit einer spezifischen Hautfarbe. Ein Rassist ist zum Beispiel jemand der Gesetze erlassen will die Menschen auf Basis seiner Herkunft oder seines Aussehens anders behandeln möchte.

Jeder der eine farbenblinde Gesellschaft ablehnt ist und bleibt ein Rassist und wenn jemand Vorschläge in den Raum wirft bei dem die Faschisten applaudieren dann ist er alles Mögliche aber sicher kein Antifaschist oder gar guter Mensch.

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