Idealistische Linke, realistische Linke, Scheinlinke und pragmatische Linke.

Bevor wir über Linke reden müssen wir ganz kurz festhalten was das linke Gedankengut grundsätzlich ausmacht. Auf einer grundlegenden Ebene sieht der Linke dass manche Menschen ungerechtfertigt etwas haben das andere, ebenso ungerechtfertigt vermissen.

Oft ist es Wohlstand, gelegentlich sind es aber auch abstraktere Dinge wie Respekt oder Prestige. Der Rechte zuckt hierbei die Schultern und wirft ein dass auch die Wirbelstürme zu 80% im Zentrum der USA zu finden sind. Ungleiche Verteilung von Dingen bedeutet nicht dass irgendwer etwas Ungerechtes getan hat. Die Welt sei nun mal so.

Jedem mangelt es eben an Etwas und ein Anderer hat irgendwas Anders im Überschuss. Die beste Möglichkeit, aus konservativer Sicht, ist es Mangel und Überschuss durch freiwilligen Handel auszugleichen.

Dass hierbei Menschen, vor allem jene die Dinge im Überschuss haben die niemand braucht, auf der Strecke bleiben ist eben so.

Dem Linken erscheint dies als Ausrede und als eine faule noch dazu. Die Idee ist also die ungleiche Verteilung in der Welt auszugleichen weil es unfair wäre es nicht zu tun.

Im Idealfall tun das die Menschen weil sie den Geist der Solidarität erkennen und verstehen dass dieses freiwillige Ausgleichen allen dient. Dieser eher naive Zugang ist besonders bei den jüngeren linken festzustellen und bildet die größte Gruppe der Linken:

Die Idealisten.

Der Idealist ist der Überzeugung dass es vernünftig wäre wenn jeder tut was er kann und nur konsumiert was er braucht. Die Menschen müssten nur das sprichwörtliche Licht sehen um „umzudenken“ und dann wäre die Welt ein besserer Platz.

Der Flügel der Linken die sich mit der Geschichte auseinandergesetzt haben und sich darüber im Klaren sind, dass wir diesen Ansatz seit Anbeginn der Menschheit versuchen zu realisieren, erkennen dass viele Menschen diese Licht eben nicht sehen wollen oder können. Ihre Lösung ist Nötigung. Nötigung liegt vor wenn man jemanden dazu bringt etwas zu tun was er selber nicht getan hätte und eventuell gar nicht tun möchte, indem man ihm impliziert oder explizit mit Konsequenzen droht die er vermeiden möchte.

Üblicherweise manifestiert sich das im Extrahieren von Geldern unter Androhung von Gewalt (Besteuerung) und Transfer zu jenen die es „nötiger brauchen“.

Menschen die den „real existierenden Sozialismus“ verstehen sehen diesen Vorgang als ein notwendiges Übel. Sie sind üblicherweise davon überzeugt dass es sich hierbei um eine Übergangslösung handelt und die Menschen das eben zuvor beschriebene Licht sehen werden und irgendwann diesen Transfer auch ohne Zwang durchführen werden. Solange sie es aber nicht tun ist Nötigung eben ein gangbarer Weg.

Der eben beschriebene realistische Linke bildet vermutlich die zweitgrößte Gruppe und rekrutiert sich überwiegend in den Sozialisten jenseits eines Alters von 30 Jahren. In dieser Gruppe finden wir auch üblicherweise mehr Frauen als Männer.

Als dritter im Bunde haben wir den Scheinlinken. Der Scheinlinke erscheint dann wenn die Linken Macht haben. Er schwimmt mit dem Strom und tut als wäre er Teil des Mainstreams. Je nach Machtgrad ist diese Gruppe gigantisch groß oder verschwindend gering. In unserer Zeit etwa gibt es kaum Scheinrechte, in den 50igern stellten sie aber mit Sicherheit den größten Teil der liberalen Rechten. Diese Gruppe ist kaum relevant, ausser insoweit als dass sie der Gruppe mit Macht eine Überlegenheit vermittelt die nicht besteht. Diese Leute wechseln die Seiten schnell. Sie sind daher keine "echten Linken".

Besonders bedeutend aber ist die winzige Gruppe der pragmatischen Linken. Diese Gruppe ist zweifelsohne der wohlhabende Teil des linken Flügels.

Der pragmatische Linke erkennt dass Umverteilung ein gigantisches Geschäft ist, mit geringem Risiko und erheblichen Gewinnchancen. So etwa kann eine Firma die vordergründig soziale Leistungen anbietet erstaunliche Gewinne machen wenn der Staat faktisch als Kunde auftritt.

Vor allem Beratungsposten und Staatsaufträge sind hier erwähnenswert. Dem pragmatischen Linken sind seine Mitmenschen völlig egal und üblicherweise hat er für echten Sozialismus nicht viel mehr als Verachtung über, aber ihm ist klar dass echter Sozialismus niemals funktionieren wird weil er niemals freiwillig seinen Wohlstand teilen würde.

Wenn also Nötigung ewig die gelebte Realität ist, muss man nur auf der richtigen Seite der Peitsche stehen und dafür sorgen dass die Umverteilung ein Nettogewinn für einen persönlich darstellt. Es sind genau diese Menschen die die Propagandamaschinerie des Sozialismus finanzieren. Diese Menschen besitzen die Zeitungen, Magazine, Fernsehsender und soziale Medien und nutzen die staatliche Macht um ihre Existenz zu sichern und ihre Macht auszubauen.

Sie sind Sozialisten solange ihnen der Sozialismus mehr bringt als kostet, etwas das mit ausreichend Macht erstaunlich einfach zu realisieren ist.

Für diese Leute sind die 99% der Linken nur nützliche Idioten im Kampf gegen den Wettbewerb. Der Wettbewerb ist bekanntlich das einzige das der Mächtige fürchten muss, damit ist eine Ideologie die den Wettbewerb ausschalten möchte für den Mächtigen attraktiv.

Von all diesen Personen ist in Wahrheit nur das letzte Prozent ein Problem.

Der durchschnittliche Linke will nur mehr Gerechtigkeit in der Welt und würde, mittels Bildung die auf Logik und Zahlen basiert, verstehen dass es der freie Handel ist der dieses Ziel am ehesten erreicht.

Der Umstand dass diesen Menschen ständig Sand in die Augen gestreut wird macht es schwierig das zu vermitteln aber mit Sicherheit nicht unmöglich. In vielen Fällen reicht es zu erkennen wer den Sand streut und das die Motivation dieser Leute mit dem Wohl der Menschheit nichts, aber auch gar nichts zu tun hat.

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