Über die Frage, ob der Islamismus zum Islam gehört, wird in Deutschland seit der Masseneinwanderung von Muslimen aus Kriegsgebieten heftig debattiert. Eine echte Diskussion findet nicht statt, da jede Seite auf ihre vorgefertigte Meinung beharrt, die auf Ressentiments und keine Fakten basiert. Bisher ist es politisch inkorrekt, diese Frage überhaupt zu stellen, denn die politisch korrekte Antwort muss lauten, dass der Islamismus nichts mit dem Islam zu tun hat, also auch nicht zum Islam gehören kann. Diese Debattenunkultur ist ein Rückfall ins Mittelalter, in den Hitlerismus oder Stalinismus, wo Fragen nur in der Weise gestellt werden dürfen, dass die gesellschaftlich genehme Antwort sich von selbst ergibt. Jeder, der einen Funken Anstand in sich verspürt, lehnt deshalb diese Art der postfaktischen „Diskussion“ ab. Hier werde ich– um mir nicht selber zu schaden – vorsichtig versuchen, den logischen Weg zu einer Antwort zu finden.

Als Erstes müssen alle Vernunftbegabte und Anständigen sich strikt gegen den „Ordre de Mutti“ auflehnen. Ob der Islamismus zum Islam gehört oder nicht, sollte unabhängig von der politischen Raison sein. Dann gilt es, Polemik abzustellen. Viele der Logik Ohnmächtigen erklären, dass auch in den Bibeln (wie im Koran) zur Gewalt gegen Andersgläubige, die im Islam „Ungläubige“ heißen, aufgerufen wird. Das ist zwar richtig, bedeutet in der Konsequenz, dass die heutigen Anhänger des Islams sich genauso schändlich verhalten wie Christen vor Jahrhunderten oder Juden vor Jahrtausenden. Mit anderen Worten, dass Gewalt im Islam heute gerechtfertigt ist und somit Teil des Islams ist. Dieser polemische Beweis ist abzulehnen!

Vielmehr sollen wir uns fragen, wer festlegen darf, ob der Islamismus zum Islam gehört oder nicht. Deutsche Politiker, Bischöfe, Journalisten und selbsternannte Experten, die keine Muslime sind, fallen nicht drunter. Wenn jemand darüber entscheidet, ob Anhänger des IS Muslime sind oder nicht, dann sind es die Muslime selber!

Im katholischen Christentum kann eine Glaubensfrage einfach geregelt werden: Man konsultiert den Papst im Vatikan! Der Islam verfügt nicht mehr über einen papstähnlichen selbstherrlichen Kalifen, der zusätzlich zur weltlichen Macht die oberste religiöse Autorität des Islam dargestellt hat. Die Kalifen sind die Nachkommen und Nachfolger des Propheten Mohammed. Der letzte osmanische Kalif Abdülmecid II. muss 1924 abdanken. 2014 ernennt sich Abu Bakr al-Baghdadi selbst zum Kalifen des Islamischen Staates, wird aber von keinem muslimischen Staat anerkannt. Im Gegensatz zu den osmanischen (türkischen) Kalifen kann er jedoch behaupten, von Mohammed abzustammen.

Die Islamische Weltliga wird 1962 von in islamischen Staaten anerkannten Islamgelehrten gegründet. Die wichtigste Entscheidung der Islamischen Weltliga, die in allen islamischen Staaten anerkannt wird, ist die Fatwa von April 1974, wonach die Ahmadiyya aus der islamischen Gemeinschaft ausgeschlossen wird. Nach islamischen Glauben ist Mohammed der letzte Prophet (Siegel des Propheten) Gottes, von dem die Gemeinschaft der Ahmadiyya abweicht. Seitdem gelten die Anhänger der Ahmadiyya weltweit als Ungläubige. Selbst Deutschland lehnt es ab, die Ahmadiyya als Teil der muslimischen Gemeinde anzusehen, obwohl Deutschland offiziell weder die Islamische Weltliga, noch ihre Beschlüsse anerkennt. 2013 wird die Ahmadiyya Muslim Jamaat in Hessen als erste quasimuslimische Gemeinde in Deutschland als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Ironischerweise propagier anschließend die Presse folgenden wirren Spruch: Der Islam gehört nun offiziell zu Deutschland!

Bisher hat die Islamische Weltliga weder den IS, noch den selbsternannten IS-Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi mit einer Fatwa belegt oder gar verurteilt. Es gibt einzelne Fatwas von EU-Muslimen, die den IS als unislamisch ansehen. Der Einfluss dieser Fatwas ist lokal beschränkt.

Am lächerlichen Beispiel der Ahmadiyya soll es klar werden, dass weder deutsche Politiker, noch Bischöfe und auch nicht Journalisten bestimmen dürfen, wer und welche Vereinigungen muslimisch sind und welche nicht. Schließlich bestimmt der Vatikan, wer katholischer Christ ist oder nicht, und nicht die Bild-Zeitung oder das Neue Deutschland.

Bisher weigert sich die in islamischen Staaten einflussreiche und in religiösen Fragen bestimmende Islamische Weltliga den IS zu exkommunizieren. Möglicherweise findet sich in der Liga keine Mehrheit oder das Anliegen genießt keine Priorität. Für den deutschen Staat und der Bevölkerung Deutschlands bedeutet dies, dass der IS und seine Ideologie bis auf weiteres Teil des regulären weltweiten, also auch deutschen Islams ist. Deutschland muss anerkennen, dass nach islamischem Verständnis der politische Islam (Islamismus, gewalttätige Islam) Teil des Islams ist. Fatwas des Bundestages und zurückgetretener Bundespräsidenten sind wertlos. Der Islam gehört zu Deutschland, der Islamismus gehört zu Deutschland und die islamistischen Terrorattacken gehören ebenfalls zu Deutschland. Wem diese Fakten nicht gefallen, der möge zum Islam konvertieren, um von Innen heraus als Muslim gegen den IS vorzugehen. Wer nicht konvertieren will, darf auswandern.

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