Springer sinkt auf Spiegel-Niveau

Während bei „Allahu Akbar“-schreienden Einzeltätern stets „psychische Probleme“ im Vordergrund stehen, fehlen solche Diagnosen bei einheimischen rechten Terroristen.

Wäre der Judenmörder von Pittsburgh wie der Briefbombensender ein Trump-Fan gewesen, hätten dies die Medien natürlich mindestens genauso weidlich ausgeschlachtet.

Dass der Judenmörder von Pittsburgh ein Trump-Hasser und Trump ein Israel-freundlicher US-Präsident ist, hielt manche trotzdem nicht davon ab, mit Trump abzurechnen:

Trump ist der Pyromane, der sich als Feuerwehrman geriert. Schließlich war er es, der Ressentiments gegen einzelne Bevölkerungsgruppen und gruppenbezogenen Hass von den Fieberrändern des rechten Diskurses auf die große politische Bühne gehoben und salonfähig gemacht hat.

Richtig, das bezog sich vor allem auf Hispanics und Muslime, judenfeindliche Motive hat Trump im Wahlkampf 2016 meist nur in kodierter Form benutzt.

(Die Welt)

Vom Spiegel hätte ich mir nichts Anderes erwartet. Von Springer hatte ich eine höhere Meinung. Clemens Wergins Beitrag erreicht leider tiefstes Spiegel-Niveau.

Clemens Wergin war einst als Bush-Unterstützer einer der wenigen, die gegen den deutschen Mainstream schrieben. Damals teilte ich viele seiner Ansichten. Allerdings nicht, weil ich Bushs Politik im Irak für vernünftig hielt (ich hatte immer starke Zweifel am Erfolg), sondern weil ich den USA die besten Absichten unterstellte und trotz meiner Zweifel auf einen Erfolg bei der Demokratisierung des Irak wie in der BRD und Japan hoffte.

Für mich hat sich an der damaligen Einschätzung von Bushs und Blairs guten Absichten nichts geändert. Weiter so zu tun, als ob die Demokratisierung des Nahen Ostens nach wie vor ein realistisches Ziel wäre und Putin und Assad die größten Probleme dabei wären, zeugt von Blindheit gegenüber dem politischen Islam, der einer Demokratisierung unüberwindbar im Weg steht und die weitaus größere Bedrohung für den Westen darstellt.

Clemens Wergin vertritt eine McCain-Sicht. Menschlich war mir der republikanische Trump-Gegenspieler McCain zwar sehr sympathisch. So unerbittlich er gegen Putin war, so naiv war er jedoch gegenüber scheinbaren Demokratie-Partnern wie den Muslimbrüdern, die mit ihm ähnlich leichtes Spiel wie mit Obama hatten.

Mir ist Trumps Putin-Pragmatismus wesentlich lieber als McCains Demokratie-Illusionen mit Islamisten.

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