Nach einem schönen alten Brauch holt man sich zu Beginn der Adventszeit kahle Zweige ins Haus, damit sie zu Weihnachten blühen

Habt ihr schon frische Barbarazweige geschnitten und ins Haus geholt? Wenn diese bis Weihnachten aufblühen, verheißt das großes Glück und viel Segen für das kommende Jahr. Zudem holen wir uns mit ihnen, in den dunkelsten Wochen des Jahres, ein klein wenig Lebendigkeit herein, die uns Hoffnung gibt und auch spüren lässt, dass alles Leben in einem ewigen Kreislauf immer wieder weiter geht.

Wir können ja dadurch sogar sehen, dass in der Knospe das neue Leben längst angelegt ist.

Barbarazweige – Blütenpracht zur Orakelnacht.

Der heutige 4. Dezember war einst ein wichtiger Lostag im Jahreskreis. So besagt eine alte Bauernregel: „Geht Barbara im Klee, kommt’s Christkind im Schnee“, zum anderen werden am heutigen Tag vor allem im Alpenraum noch immer Barbara-Zweige geschnitten.

Je nach Region werden am Barbaratag oder bereits in der Nacht zum Barbaratag mehrere Zweige eines Kirschbaums geschnitten und ins Haus gebracht. Blüht der Zweig an Weihnachten, wird das kommende Jahr glücklich werden, besonders viele Blüten versprechen ein sehr fruchtbares Jahr.

In manchen Gegenden ist es üblich, daß junge Mädchen jedem Zweig den Namen eines Verehrers zuweisen und darauf achten, welcher als erster blüht: Dies wird der Ehemann werden. Ein bisschen Vorsicht war aber in früheren Zeiten bei dieser Orakelvariante geboten. Kam der Zweig schon vor Weihnachten zum Blühen, sprach dies dafür, daß auch das Mädchen auch schon vor der „anständigen Zeit“ aufgeblüht war.

Die Legende berichtet über Barbara von Nikomedia, (eine der 14 Nothelferinnen) die um 300 n.Chr. zum Christentum übergetreten war. Dafür wurde sie von ihrem Vater ins Gefängnis geworfen und zum Tode verurteilt. Ein Kirschzweig verfing sich ihrem Gewand, sie tränkte das Reis im Kerker mit der Hälfte ihrer Wasserration. Am Tage ihrer Hinrichtung erblühte der Kirschzweig.

Der zornige Vater aber, wurde später vom Blitz erschlagen. Zu Ehren der Märtyrerin Barbara stellt man bis heute am 4. Dezember, dem Barbaratag, ein paar Zweige in die Stube und hofft, dass sie bis zum Christfest in Blüte kommen.

„Knospen an St. Barbara, sind zum Christfest Blüten da.“ Nach einem schönen alten Brauch holt man sich zu Beginn der Adventszeit kahle Zweige ins Haus, damit sie pünktlich zu Weihnachten in voller Blüte stehen. Welch ein Wunder in der dunklen Jahreszeit.

Traditionell schneidet man als Barbarazweige Äste von Kirschen, gerne auch von Zierkirschen. Bei diesen, wie auch bei Zwetschgen oder Pflaumen, Blut- und anderen Zierpflaumen, funktioniert es sehr zuverlässig, dass sich die Knospen in den drei Wochen bis Weihnachten wirklich öffnen. Ebenso lassen sich Forsythien, Mandelbäumchen, Zierjohannisbeere, Zierquitte, Ginster sowie Zweige von Wildsträuchern wie Kornelkirsche und Schlehe antreiben. Auch bei Winterjasmin und Zaubernuss gehen die Knospen bestimmt auf.

Blüten verheißen Glück

Wenn die Blüten dann wirklich erblühen, durchzieht ein feiner Duft und ein besonderes Strahlen das Haus. Wenn das kein Glück bringt!

Nach uraltem Wissen der Ahnen ist überliefert, das ursprünglich zu dieser Zeit im Jahreskreis, die Energie der alten weisen Göttin sehr präsent war. Sie war die Großmutter, die Frau Percht oder Frau Holle. Sie war die Göttin, in ihrem schwarzen Aspekt. Sie war die Borbeth und damit die Verkörperung der Mutter Erde selbst, die jetzt im Winter als alte Weise alles Lebendige in ihren großen, dunklen Bauch aufnimmt, behütet, und zu neuem Leben wandelt.

Niemals gibt es ein endgültiges Sterben. Alles ist Wandel. Sie ist die Hüterin über das Leben, vor allem aber auch über den Tod, der in weisen Bauch nur zur Verwandlung wird. Bei ihr dürfen sich alle Seelen ausrasten und ihre Kraft genießen. Nicht nur die Verstorbenen kehren in diesen Tagen bei ihr ein. Auch alle Naturwesen, Tierseelen, Pflanzenseelen und auch die Seelen der ungeborenen Kinder, die sich so gerne während der Rauhnächte eine neue Familie suchen, sind jetzt bei ihr und es herrscht wohl gerade ein warmes und buntes Treiben in ihrem Reich.

Sie behütet und beschützt. Sie nährt und versorgt. Sie liebt und gibt , denn sie ist unser aller Großmutter, die für uns da ist und uns genauso annimmt, wie wir sind. Sie weiß alles und zu ihr können wir immer kommen. Besonders dann, wenn wir traurig sind, denn dann erzählt sie uns die alten Geschichten über das Leben und das Sterben und lässt und ganz tief in uns erkennen, das es hinter allem so viel mehr gibt.

Vielleicht möchtest du heute die Türe zu ihrem reich öffnen und einen Blick hinein werfen. Sie jedenfalls öffnet für uns alle heute und zum gestrigen Vollmond, die Tore zu den magischen Zeiten zwischen en Jahren. Sie lässt uns die Geheimnisse über Leben und Tod spüren, zeigt uns das unendlich helle Licht, hinter der vermeintlichen Dunkelheit, lehrt uns die großen Gesetzt der Natur und ist zudem auch noch für uns da, wenn unsere Seelen weinen, sich klein und unsicher fühlen, oder einfach wieder einmal bei der Großen Mutter weilen möchten, um sich selbst wieder zu finden.

Ihr zu Ehren schneide ich heute meine Äste und hole sie herein in mein Haus, denn gerade jetzt brauche und schätze ich ihre Begleitung ganz besonders.

Gelebtes Brauchtum und alte Traditionen sind wertvoll.

Lasst uns diese ehrend und wertschätzend erhalten damit sie die Zeiten weiter und weiter über die uns nachkommenden Generationen überdauern.

Es ist an uns altes Wissens weiterzugeben und am Leben zu erhalten.

Auf dass Traditionen weiterleben und immer wieder aufblühen im Jahreskreis, wie der Zweig, zu Ehren der Barbara.

Bildquelle: Eigene

Texte: Aus altes Wissen, jenseits von Gletscher und Steinkreis und aus Überlieferungen zusammengetragen.

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