HONG KONG will Freiheit - wie lange sieht CHINA zu?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hongkong

https://orf.at/stories/3132714/

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/projekt-seidenstrasse-chinas-neuer-plan

https://orf.at/stories/3132772/

Ein Land, 2 Systeme.

"Sonderverwaltungszone".

Wie ein gallisches Dorf steht Hong Kong im gigantischen China da.

Gewandet in Reste britischer Verfassung und eingebettet in das chinesische Einparteiensystem leben ca. 7,5 Millionen Menschen im real existierenden Kapital-Kommunismus.

Als Wirtschaftsmotor und bedeutender Finanzplatz sensibler Boden der Region, steht Hong Kong aber auch in der Auslage chinesischer Machtpolitik.

Und die wird jetzt ernsthaft herausgefordert:

Wochenlangen, zunächst friedlichen Protesten gegen die chinesischen Bestrebungen die Freiheiten von der schrittweisen Einschränkung zur langsamen Abschaffung zu bringen, folgen mittlerweile schwere Unruhen mit Ausschreitungen, Streiks und Massenkundgebungen.

Hong Kong fordert seine Mutter heraus. Und wie.

Doch die ersten Reaktionen des Giganten bleiben typisch chinesisch: besonnen.

Die systemtreue Regierungschefin Hong Kongs lenkt da ein, wo noch nicht viel zu verlieren ist.

Das genügt den Protestierenden aber nicht - sie wollen frei in allem sein, as sie tun.

Das ist brandgefährlich.

1989 ist gefühlt noch nicht so lange her und niemand sollte glauben, dass das mittlerweile allmächtige und bisher freundlich-verbindliche Staatsoberhaupt Xi Jinping nicht auch den Schalter umlegen und grenzenlose Härte demonstrieren kann.

Nicht wenige halten das aber für unmöglich, zu schwerwiegend wären etwaige Folgen für China, mit der Möglichkeit internationaler Verwerfungen.

Ich aber frage:

Welche wären das? Politisch? Wirtschaftlich?

Land und Menschen in China sind Entbehrungen aller Art jedenfalls gewöhnt.

Käme Hong Kong irgendeine Macht zur Hilfe und stellt sich frontal gegen China?

Erklärt Trump China gar den "Krieg"? Und in welcher Form?

Oder Putin? Rührt der einen Finger?

Wohl kaum, bei seiner eigenen Geschichte - Stichwort Krim.

Über Lippenbekenntnisse hinaus bliebe China unangetastet.

Die UNO würde das Vorgehen zwar verurteilen wollen, was China mit seiner Stimme im Weltsicherheitsrat aber blockieren würde.

Europa hat hier ohnehin gar nichts zu melden. Außer "Betroffenheit & großer Sorgen" - hauptsächlich aber wohl um die eigene wirtschaftliche Abhängigkeit. Die chinesischen Türklinken glänzen jetzt noch von den Händen unzähliger, Auftagsgeiler Wirtschaftsdelegationen.

Ein weltweites Handelsembargo gegen China? Zugegeben, China hätte da schon massive & vielschichtige Probleme.

Aber eben nichts gegen die, die damit im Rest der Welt aufkommen würden. Hängt doch Produktion und Vetrieb unzähliger Wirtschaftsgüter von China ab.

Bye, bye iPHONE - Apple wäre eines der ersten Milliardenunternehmen am Abgrund, die deutschen Autokonzerne fahren allesamt an die Wand.

Der Versuch Hong Kongs sich de facto von China zu lösen und am Ende wie ein eigenständiger Staat zu agieren, kommt - wenn überhaupt je möglich - dann doch viel zu früh.

22 vergangene Jahre sind schlicht noch zu wenig um solche Nägel mit Köpfen zu machen.

Selbst wenn China (auch am Festland) auf seine Weise den Kapitalismus in sein politisches System integriert und weiterentwickelt hat:

man wird niemanden einfach ziehen lassen.

Hong Kong, Tibet, Taiwan...zählt China zum nahen Rock, nicht zum weiten Hemd.

Die sprichwörtliche chinesische Geduld könnte sehr schnell dünner werden als der berühmte seidene Faden - an dem sie immer hängt.

Das sollten die Menschen in Hong Kong und im Rest der Welt bedenken - will doch China Macht und Einfluss vergrößern, nicht verlieren.

Die neue chinesische Seidenstraße trägt die Namen vieler Städte.

Hong Kong ist dabei - als Fixstarter.

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Michlmayr

Michlmayr bewertete diesen Eintrag 06.08.2019 12:02:11

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