Die Frau mit den roten Haaren und dem bunten Rucksack (4)

Dies nur kurz als Vorwort, weil es mich noch heute beschäftigt:

Diesen Montag erspielte sich ein 24jähriger Student völlig entspannt bei einer Quiz-Show € 64.000,--. Das ist ja zunächst nichts Außergewöhnliches. Dieser junge Mann ist obendrein ein sehr fescher Kerl.

Der Moderator (geb.1956) sprach ihn auf seine Frisur an: „Sie sehen aus, wie 70-80 Prozent aller Leute die in meiner Klasse waren"

Antwort: „Ich wünschte, ich hätte damals schon gelebt“, gibt der Wuschelkopf sehnsuchtsvoll zu. Alleine der Musik wegen und der ganzen Kultur drum herum. „Ich habe Tonnen von Schallplatten zu Hause“, gibt der 24-Jährige zu. Es sei so schön, in einen Plattenladen zu gehen, und nicht sofort das zu bekommen, was man gerne hätte.“

Der Quizmaster fragte, wie sich die 60 – 70er von der jetzigen Zeit unterscheiden würden? „Es war freier, entspannter, Lebensgefühl usw.“ Den genauen Wortlaut habe ich jetzt nicht mehr im Kopf.

Aber es war eine sehr erstaunliche Antwort, die selbst den sehr erfahrenen Moderator überraschte.

Wehmütige Verklärung der Vergangenheit? Lediglich ein idealisierter Traum eines Mitzwanzigers der Rockgitarre spielt? Eine Reminiszenz an die legendären Musiker dieser Zeit? Oder steckt da mehr als nur ein Gefühl dahinter?

Seltsam, da ist ein junger Mensch, der 1990 geboren ist und 2014 von einem freieren Leben spricht. Mich macht das nachdenklich und gleichzeitig kann ich ihn voll und ganz verstehen.

Ich habe auch oft den Eindruck im falschen Jahrzehnt zu leben.

Nun zu Teil 4 meines Bildertagebuchs: 04.Dez. -- 31.Dez.2012

Es gab eine Zeit in meinem Leben, da konnte ich nicht mehr reden. Die Gedanken weigerten sich vehement sich in Worte und Sätze zu formen. Phasenweise waren viele Begriffe in meinem Kopf wie ausgelöscht. Ich fand auch keine Einfügetaste die ich drücken konnte. Die wenigen Fragmente die übrig geblieben waren reichten gerade für das alltägliche überleben. Es fühlte sich grausam an und ich hatte Angst, all mein bisheriges Wissen zu verlieren. „Wenn ich nicht so viel Angst vor Verblödung hätte, wer ich schon längst geistig verwahrlost!"©Bluesanne Dennoch wollte ich mich irgendwie mitteilen. Ich wählte das Bild als Alternative zur Sprache.

Ein Bildertagebuch mit 344 Bildern ist entstanden.

Eine Zeichnung pro Tag im Zeitraum vom 07.August 2012 bis 16.Juli 2013.

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Sabine Altmann

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fischundfleisch

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