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Die letzten 10 Tage waren für mich nicht gerade die angenehmsten hinsichtlich meines Gesundheitszustandes. Ähnlich wie meine Katzen verkrieche ich mich meist in meinem zu Hause. Mit viel Disziplin habe ich es geschafft alle wesentlichen Vorbereitungen für das heutige Fest zu erledigen. Der Erdäpfelsalat (natürlich mit Kipfler zubereitet) steht bereits fertig im Kühlschrank, ebenso die frischen Fischfilets. Der Christbaum lehnt zwar noch nackt und ungeschmückt in einer Ecke, aber er verbreitet schon seinen herrlichen waldigen Duft. So wie in den letzten Jahren auch, werde ich mit meinem Sohn einen ruhigen und gemütlichen Abend verbringen.

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Eine Weihnachtsfeier die sich gleichermaßen heimelig anfühlte, erlebte ich in dem Betrieb bei dem ich bis 2011 tätig war. Für mich war es mehr als nur eine Arbeitsstelle. Vor allem wegen der Menschen, die ich dort kennen lernen durfte. Wertvolle Begegnungen, die ich nicht missen möchte. Der Job ist zwar längst Vergangenheit, aber vieles davon blieb mir in guter Erinnerung.

Freitag, 24.Dezember 2010

Es ist soweit...

Weihnachten, das Fest der Liebe!

Mittlerweile gibt es den Betrieb, in dem ich arbeite, schon 7 Jahre. Gegen Ende eines jeden Jahres müssen wir bangen, ob wir weiterhin bestehen können. Heuer war es wieder verdammt knapp, und das zur Verfügung stehende Budget reichte nicht. Erfreulicherweise, geht es doch weiter!

Die Menschen, die bei uns arbeiten, dürfen lediglich allerhöchstens 8 Monate bei uns sein. Eine überschaubare Zeit, in der enorm viel geschehen sollte. Privates, Gesundheitliches, Finanzielles und vor allem Berufliches sollte geregelt werden. Es sind Leute aller Altersklassen und sozialer Herkunft. Die Gründe, weshalb jemand länger als ein Jahr keinen Job gefunden hat, sind vielfältig. Diesen Status nennt man LZBL (langzeitbeschäftigungslos) und ist Voraussetzung, bei uns tätig zu sein. Dies zur kurzen Erklärung.

Besonders wichtig ist für uns die Integration auf jeder Ebene. Deshalb gab es auch heuer wieder eine gemeinsame Weihnachtsfeier. Einer der Mitarbeiter, bot seine Kochkünste an. Er verwöhnte uns mit einem übergroßen Topf Rindsgulasch und Semmelknödel. Weiters kredenzte er Fisch in Folie vom Grill. Dieser wurde extra draußen vor dem Werkstatttor angeheizt. Im Aufenthaltsraum wurden die Tische festlich mit ganz bescheidenen Mitteln gedeckt. Bei den Vorbereitungen merkte man schon die Vorfreude. Der Großteil der Mannschaft beteiligte sich daran. Das war schön zu beobachten.

Jedoch der berührenste Moment war das gemeinsame Essen. Es speisten insgesamt an die 50 Personen an einer gemeinsamen Tafel. Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen und Ländern. Auch die, die zuvor schon meinten: „Wir feiern kein Weihnachten!“, kamen und genossen das hervorragende Essen und vor allem das warme Gefühl einer Gemeinschaft.

Für mich war es ein Augenblick der innersten Zufriedenheit, als ich in diese strahlenden vielfarbigen Augen sah. Die Stille und das friedliche Wohlbehagen von Türken, Tschetschenen, Serben, Wienern, Steirern, Junkies, Vorbestrafte, Kranke, Gesunde, Alte, Junge, Männern und Frauen ist eines meiner schönsten Weihnachtsgeschenke.

Man kann es nicht kaufen, aber man kann es schenken.

Nundenn…

Friedliche integrative Weihnachten!

Ein harmonisches Christkindl mit ebensolchen warmen Momenten im Herzen wünsche ich Allen Vorbeilesenden.

********************Herzens-Umarmung**************************

(PS: Verzeiht, dass ich nicht bei der Weihnachtsfeier persönlich anwesend war! Habe jedoch ganz innig an Euch gedacht!)

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dohle

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