Auf ein Nein zur Vermittlung folgen oft Beschimpfungen

Wir von Animal Care Austria sind eine Tierschutzorganisation. Neben vielen anderen Tätigkeitsfeldern im Tierschutz, vermitteln wir auch Tiere. Sie kommen oft aus schlimmen Verhältnissen und wir kümmern uns intensiv um sie. Ich bin jedem Menschen dankbar, der eine verlorene Seele aufnimmt. Ein „Nein“ akzeptieren die wenigen, die es zu hören bekommen, aber nur schwer.

ACA arbeitet ehrenamtlich. Unser erster Kontakt mit Menschen, die Hunde adoptieren möchten, ist oft telefonisch. Wir stellen viele Fragen. Die Alarmglocken schrillen erstmals und jedenfalls los, wenn jemand voll berufstätig ist. Wenn der Hund am Tag acht oder zehn Stunden alleine ist, dann müssen wir aller Tierliebe zum Trotz oftmals absagen. Dieses „Nein“ hören die verhinderten Adoptierenden nur sehr ungern.

Aber wir suchen für unsere vierbeinigen Schützlinge das bestmögliche Zuhause. In den Augen von ACA und eigentlich jedem klar denkenden Menschen ist das eben nicht der Fall, wenn die Tiere fünf Tage die Woche jeweils acht, zehn oder noch mehr Stunden alleine sind. Natürlich kann es einmal vorkommen, aber als Regelfall geht das gar nicht.

Wir halten es für unfair dem Tier gegenüber. Sicherlich, Hunde schlafen am Tag sehr viele Stunden, aber sie wollen dabei nicht alleine sein. „Wir als Freiwillige müssen das dulden“, höre ich dann am Telefon – und noch viele schlimme Aussagen, die ich aber nicht niederschreiben will. Die verbale Gewalt dreht sich um die Frage: „Haben die Tiere es nicht überall besser als im Tierheim?“

Und nochmals: „Nein!“ In unseren Tierheimen bekommen sie immer essen, haben immer Gesellschaft, können immer mit Artgenossen spielen. ACA sucht die besten Plätze für unsere Schützlinge. Das ist nicht der Fall, wenn es morgens nur eine kleine Gassirunde gibt und am Abend einen kurzen Gang in die Hundezone. Ich verstehe wirklich jeden Menschen, der sein oder ihr Herz für einen Tierheimhund erwärmen kann. Aber ich will das nicht unter allen Umständen verantworten, nur weil jemand Tierlieb ist.

Wer sich einen Hund zulegt, egal ob von uns, aus einem anderen Tierheim oder aus der Zucht, muss sich bewusst sein, dass Tiere täglich Aufmerksamkeit und Zeit brauchen. Darum müssen wir auch einmal „Nein“ sagen.

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dohle

dohle bewertete diesen Eintrag 15.01.2016 12:17:00

Sachenmacher

Sachenmacher bewertete diesen Eintrag 15.01.2016 11:14:12

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