Die bulgarische Regierung hat also nun reagiert, und Richtung EU-Kommission verbale Drohungen versandt: Wenn Bulgarien nicht mit Griechenland in Bezug auf EU-Unterstützung gleich gestellt werde, werde man den Türkei-Deal mit einem Veto blockieren.

Aber Bulgarien muss sich nicht alleine fühlen - denn wie aus dem Nichts haben sich die österreichischen Minister Mikl-Leitner und Doskozil nach Sofia aufgemacht. Was sie im Gepäck haben? Die volle Unterstützung Österreichs!

Denn, wie kaum zu erwarten war, beginnt sich die Fluchtroute vom Westbalkan auf mögliche Ersatz-Trassen(entweder Bulgarien, Rumänien, Ungarn - alternativ Griechenland-Italien)zu verlegen. Bulgarien fühlt sich daher von den Aktivitäten rund um die Schliessung der Westbalkanroute ein wenige "verschaukelt", um die Sache zu verniedlichen. Zur Sicherung der ca 200km langen Grenze Richtung Türkei(wo aktuell ca 400.000 Flüchtlinge im Bereich Istanbul/Edirne vermutet werden) wird aktuell ein Zaun errichtet, die Sicherung sollen 3.000 Mann aus Polizei und Armee übernehmen.

Das Österreich mit seinem schlecht ausgerüsteten Bundesheer den Bulgaren Hilfe bei der Ausrüstung(Nachtsichtgeräte? 1 oder 2?) anbietet, kann durchaus als Treppenwitz gewertet werden.

Die österreichischen Besucher haben auch sofort angeboten, kurzfristig eine internationale Polizeikonferenz in Sofia zu organisieren. Man hat von den Reaktionen auf die österreichische Westbalkankonferenz gelernt, und würde sogar Deutschland, Griechenland und die Visegrad-Staaten miteinladen!

Man darf also gespannt sein, wie sich die Angelegenheit rund um den Deal mit der Türkei bis nächste Woche entwickelt - denn schliesslich ist eines sicher: Die Zeit läuft allen Beteiligten davon, und die Sommermonate nähern sich mit rasenden Schritten.

Die Abwägung der Vor- und Nachteile(und natürlich allfällige präjudizierende Wirkungen für zukünftige Vereinbarungen) müssen Seitens der EU auf ihre Konsequenzen geprüft werden - in diesem Bereich sollte die österreichische Regierung auch versuchen genauso mannhaft und tapfer eine Lösung voranzutreiben. Denn nur dann wird sie in den Geschichtsbüchern als lösungsorientiert festgeschrieben werden.

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Aron Sperber

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