Erster Männertrip!

Es woa im Juli 1980, wir woan domois grod olle 18 Joahr jung bzw. kurz davor (bei mir woas erst im Dezember der Fall). Volljährig woa ma domois erst mit 19 Jahren, owa wir hom si trotzdem scho längst erwochsen gfühlt. Jeda vo uns hot a Hockn ghobt und is mit beide Haxn im Lem gstaundn – mehr oder weniger.

Iagandwaun homma si docht, dass ma moi an gscheidn Männertrip mochn suitn, damit unsa Gehalt moi richtig guat auglegt is und ned immer in den Spielautomaten laundet. Domois woan ma nämlich olle a wengl spielsüchtig. Owa wir woan ned bled, wir hom zum Beispü die 1 Schilling Münze mitn Hammer so laung beoaweitet, dass da 10 Schilling Schlitz ohne Beschwerden augnumman hot. Bis uns hoit da Wirt moi draufkumman is….

Jedenfois homma beschlossen, dass ma uns aufn Stubenbergsee fia a Wochnend hauen. Bissl obschoitn, Party, saufn, Weiwa aufreißen etc… des übliche Programm hoit.

Tjo, wenn amoi wos so laufn würd wie mas planen würd, des warad klass. Natialich is auf dem Trip ois schief gaungan, wos nur schief geh hot kennan.

Wir woan insgesaumt 5 Burschen. Da Geri, da Roman, da Güsi, da Peda und i. Es woa oiso zum Scheitern und Eskalieren verurteilt.

Ois hot scho bei da Zugfahrt begonnen.

Glaubts wir hom si a Foahrkoartn kauft? Na owa wirklich ned. Vo Wien noch Graz homma moi miasn, ois weitere homma söwa no ned gwusst. Im Endeffekt samma in an Bus gstieng, owa bleim ma moi bei da Zugfahrt.

Wir speun gschmeidig im offanen Obteil, saufn unsre Bier (wir hom wirklich vü Bier mitghobt) zwischen unsaren Toschn, woan scho a wengl guat drauf, ois ma auf amoi den Sotz gheat hom, den ma ned hören wuitn. „Grüß Gott, die Fahrscheine bitte!“

Wir hom uns olle total geschockt augschaut. „Schnö, aufs Heisl!“ hot da Peda gruafn. So schnö wie da Blitz samma ins Heisl einegrennt. Woa schomoi wer vo eich in an Zug am Heisl? Vadaummt kla do drinnan, gö? Jetza stöts eich des moi vor, wenn do fünf Burschn drinnan speun. Na hawedere….

Da Schaffner hot uns natialich gsehng und glei bei da Tia auklopft.

Geri: „Besetzt!“ Schaffner: „Aufmachen!“

Geri: „Bin beschäftigt!“

Schaffner: „Aufmachen!“

Geri: „I bin beschäftigt und hätt gern mei Ruah!“

Schaffner: „Zum letzten Mal: Aufmachen!“

Geri: „Hawara host wos auf die Ohrn? Loss mi in Ruah scheißn du Oarschloch, sunst kum i aussa und leg da an Kropfn ins Gnack den du dein Lebtog neama vagessn wirst!“

Schaffner: „I was eh wo eicha Plotz is!“

Wir hom nix gsogd, wir hom si nur mit olla Kroft es Lochn zruckghoitn. Hochrote Schädln, da Rotz und die Tränan san uns owegrunnan und kana hot si an Laut vo sich gem lossn. Bis da Güsi moi an Schas lossn hot, dass die Höfte gfuigt hätt. Bist deppat, des Obteil hot gscheppat und danoch gstunkn wie a Kuahoarsch….danoch homma natialich an Lochkraumpf griagt. Muskelkrämpfe san a boid dazua kumman, wie gsogd, es woa vadaummt eng.

Da Geri hot gaaaanz leise und laungsaum die Tür aufgmocht, bis a zu unsarem Plotz schauen hot kennan. Und tatsächlich, da Schaffner hot bei unsarem Plotz gwoat.

„Vadaummta Dünnschiss!“ hot da Geri gruafn und is wieda ins Heisl zruckkumman. Wir hom do drinnan oiso woatn miasn wie die Dodln. Egal, Fenster aufgmocht und moi gscheid die Bude verraucht. Wir woan sicher scho fost a Stund in dem Heisl drinnan, ois ma wieder aussegschaut hom. Da Schaffner hot si afoch so a Bier vo uns gnumman und genüsslich gnumman. Der Sacklpicka! Wir hom an Plan geschmiedet.

Wir woan kurz vorm Semmering und do woa a Station vo unsarem Zug. Der Plan hot so ausgschaut, dass ma irgendwie den Schaffner oblenken, sodass er vo unsarem Plotz weggeht, wir unsre Sochn schnoppn kennan, am Semmering aussehupfn und afoch aufm nächsten Zug woatn. Genial, oder? Tjo, wie lenkst jetza an Schaffner ob, der bewusst auf di und deine Leid woatet?

„I moch des scho! Nehmts ma meine Sochn mit, wir treffn uns am Bauhnsteig!“ hot da Roman gsogd und is gaunz schnö ausm Heisl aussekrochn und ins nächste Obteil kreut.

Wir hom a boa Minuten gwoatet und ghuacht, waun ma des Zeichen, welches wir uns übrigens ned ausgmocht hom, hören. Laung hots ned dauert.

„Hüfe! HÜFE! Höfns uns bitte, do drüman hot irgendwer des Heisl vastopft und jetza geht ois üwa. Des gaunze Dreckswossa rinnt zu die Sitzplätz und des feut ois wia. Kummans bitte mit.“

Do host scho den Schaffner eilenden Schrittes davorennan gheat. Des woa oiso unser Zeichen. Wir san zu unsam Plotz grennt, hom ois gaunz schnö zaumpockt und san zur Zugtia grennt. Die Leid hom bled gschaut, des kennts eich goaned vurstön.

Wir hom no bleda gschaut, weu ma no imma ned am Bauhnhof woan. Des woa a Wettlauf mit da Zeit.

Es is si ums Oarschleckn ausgaungan, dass ma „ohne Probleme“ am Semmering aussteing hom kennan. Da Roman is a scho dahergrennt kumman und da Schaffner glei hintn noch. Der hot uns augschrian bis zum geht nimma und wir hom eam ausglocht.

„Fahrkarten herzang! Sofuat!“

I: „De homma wegghaut. Lieng drinnan im Mistkübl. Kaunst gern suachn, vü Spaß!“

„I ruaf die Polizei es asozialen Gschroppn!“

I: „Und daun? Suins beim Suachn höfn?“

Güsi: „Do, nimm da a Bier, eppa wirst a wengl lockerer. Wir san doch kane Schwoarzfoahra, wos isn des fia a Unterstöllung? Des wean ma glei da Kiwarei mödn wauns kumman.“

Danoch homma uns umdraht und san mit an bratn Grinser davogaungan. Da Zug is weidatuckert und wir woan allanig am Semmering. Duat homma moi zwa Stundn aufm nächsten Zug woatn kennan. Bis der do woa, woan wir scho uandlich guat beinaunda, bist narrisch.

Ihr hobts glaubt, dass des schlimm woa? Des woa no ned amoi da Aufaung, richtig losgaungan is erst am Stubenbergsee. Mi wundats bis heite, dass wir dafia ned länger ois eine Nacht im Häfn woan….

Dazu schreib i olladings beim nächsten Moi mehr. Des wird sunst a vü zu launger Text. Ma sui aufhean wenns am schensten is.

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Silvia Jelincic

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irmi

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