Wir woan so guat wie pleite, nur mehr a boa Schilling in unsren Toschn. De hurns Automaten hom uns mehr gekostet ois ma docht hom. Und wir hom an Hunger ghobt, bist deppat. Woa jo scho Stunden her, seit ma es letzte moi wos gessn hom. Oiso homma unsare letzten Schilling und Groschn zaumglegt, um uns a Bettelmann Frühstück bei an Bäcker zu leisten. A boa trockene Semmeln und jeder a Topfngolatschn. Frissts des moi bei 3 Promü, iagandwie geil, iagandwie grauslich. Da Bäcker hot uns daun a glei ausseghaut, weu ma gstunkn hom wie a Jauchnfassl – wir hom a boa Minuten in an Stoi gschlofn, wos erwoatets eich? Rosenwossa und After-Shave?

Vielleicht is a daraun gleng, dass ma unseren Blähungen freien Lauf lossn hom, grülpst hom wia die Wödmasta und da Güsi es Heisl zuagschissn hot. Ma was es ned.

Mit letzter Kroft homma uns aun den See zruckkämpft, des wirklich allerletzte bissl Göd mit die Notfoigroschn fian Eintritt ausgem (wuitn moi ehrlich sei) und san in den Stubenbergsee eineghupft. Iagandwie homma uns hoit woschn miasn. Leck Oarsch, des woa geil. Da Roman is glei hoiwat ogsoffn, weu a unterm Schwimman eigschlofn hot. Ohne Scheiß! Keine Ahnung wie des geht, er hots jednfois gschofft. Wir homs a scho gschofft, dass ma unterm Radlfoahrn eischlofn und den Sturz des Jahrhunderts hileng, oiso is so ziemlich ois möglich so laung Alkohol im Spü is.

Danoch homma uns olle ind Wiesn glegt und eigschlofn. A boa Stundn späda samma olle krebsrot aufgwocht. Uns woas scho wurscht, es is scho so vü schiefgaungan, do interessiert di a gewaltiger Sunnanbraund neama.

„Mr. Stubenbergsee Challenge, die Stubenbergsee Herausforderung für alle Männer, machen Sie mit“ hot ma auf amoi vo iagandan Dodl gheat.

Erster Preis: a gratis Essen für die mitgereiste Familie

Güsi: „I hob an Hunger, i friss glei an Steira. Manst glaum uns de, dass wir olle Briada und somit a Famülie san?“

Geri: „Unmeglich, schau da ihn Fraunz au. Der is so schirch, der kennt goaned mit uns vawaundt sei. Song ma wir hom eam adoptiert, weu a sunst bei die Kiah aufgwochsn warad.“

I: „Warad jo eh ned so schlimm gwen, wenn i bei deina Famülie bliem warad, woan gaunz nette Kiah. Vor oim die Mama. Wo is eigantlich da Roman?“

Der Dodl woa scho beim Anmeldetisch und hot uns eitrong. Noch an Randl is a mit an fettn Grinser zruckkumman und hot uns erklärt wia die Challenge ausschaut.

„Klingt gaunz afoch. Du griagst a Krügerl ind Haund, muast mit dem 200 Meter bis zum Ufer rennan, währenddessen jedoch aussaufen, daun in so a komisches Ruderboot hupfen, do griagst wieder a Krügerl mit dem du bis zu so ana Boje und wieder zruckrudern muast, in dera Zeit muast wieder a Krügerl saufn und nembei rudern, danoch schwingst di auf a Radl und muast a Runde uman See foahrn. San ungefähr 3 Kilometer. Und jo, a do muast wieder a Krügerl saufn. Es kau owa nur ana vo uns autreten.“

Güsi: „I moch des ned.“

Peda: „I a ned, i speib mi au.“

Geri: „I kau ned rudern.“

Roman: „Desweng hob i ihn Fraunz augmöd.“

Fraunz: „Und du bist a klans Oarschloch und host an Schwaunz wie a Eichkatzl.“

Roman: „Der jedoch eftas zum Stich kummt ois du!“

So a Krätzn. Najo, wos wüst tuan? Olle homma an Hunger ghobt, olle woan ma fertig min Lem, oiso opfern wir uns moi fia die Gemeinschaft.

I hob ned wirklich vü Zeit zum Nochdenken ghobt, i woa miad, bsoffn und hungrig. Ka Plotz zum Taktik ausdenken. Oiso mias ma spontan handeln. Do is de deppate Challenge a scho losgaungan.

Wir hom si auf ana Startlinie (mit Plastikhuterl markiert) aufstön miasn wie bei an Sprint Wettkampf und einen Meter vor dir is a Krügerl gstaundn. Des Startkommando is kumman, olle san viareghupft, hom eana Krügerl gnaumman und hom prowiat gleichzeitig zu rennan und zu laufn. „San de so deppat oda stön si de nur so?“ hob i ma docht, es Krügerl gnumman, auf Ex oweghaut und an Sprint higlegt. Woa ned grod des Angenehmste in mein Lem, owa es is gaungan. Natialich hob i olle üwahuit. Total laungsaum weus no imma gleichzeitig saufn und rennan und gleichzeitig woa i natialich sehr spurtlich und deshoib a sehr schnö.

Umme zum Ufer, eine in des damische Boot, Krügerl ind Haund (des woa scho a wengl aunstrengend) und auf geht’s. Bist deppat, der Schas is einegaungan, i hob glaubt i stirb. Und da Mogn hot auch a wengl rebelliert, olladings hob i ned gspiem. Wos mir gheat gib i neama her!

Beim Rudern hob i die aundaren Unsportlichen no mehr obghängt, wos ma ziemlich taugt hot. Gleichzeitig hot sie mei Mogn a wengl entspannen kennan. A Krügerl is jo no kumman.

Endlich woa de scheiß Ruderei vorbei und i hob mi aufs Radl ghuckt. A wacher Sattel, welch Luxus. Krügerl gnumman, einetretn in die Pedale, freihändig gfoahrn und Krügerl auf Ex. Hot ned funktioniert, bei da Höfte hob i aufhean miasn. Hob olladings no genug Streckenmeter vor mir ghobt, desweng hob i mi moi aufs Gas gem konzentriert.

Iagandwaun hob i daun den rest oweghaut, bis zum letzten Tropfen. Danoch is a Bierrülpser biblischen Ausmaßes kumman bei dem i kurz die Augn zuagmocht hob. Dabei hob i a bissl a blede Bewegung gmocht, bin ins Wockeln kumman (woa no immer freihändig unterwegs) und mi hots so richtig aufd Goschn ghaut. A klans Stickl bin i no auf da Stroßn entlaunggrutscht, damit die Steiermark a Stickl wienerische Haut sein Eigen nennen kau. Woa ned so leiwaund. Jetza woa i blunznfett, miad, hungrig, pleite und valetzt. De boa Sekunden am Boden hom den Wettkaumpfgeist in mir geweckt. So kurz vorm Zü aufgem? Na! Niemois! I hob an Sprint higlegt, dass da Lance Armstrong eifersüchtig gwen warad.

Und hob die Challenge souverän gewonnen!

Bei da Siegerehrung bin i zum „Mr. Stubenbergsee“ gekürt woan. Meine Freind hom si total gfreit, weu wir hom olle a Essen griagt. A Gulaschsuppn mit zwei Semmln.

I bin ma a bissl vaorscht vorkumman, weu i ma bissl mehr erhofft hob, owa scheißegal. In dera Situation woast mit ollem zufrieden. Außadem woa i eh schowieda so guad drauf, dass i ned zu vü nochdenken wuitat.

In da Kantin is uns daun no sehr vü zoiht woan. Die Steira hom uns meng, weu ma ned suiche „augrenntn Vuikstrottel Weana“ woan. Na leck Oarsch, am Ende vom Tog woan ma moi wieder fetter ois die Polizei erlaubt hätt. Owa wir hom an vollen Mogn ghobt (mehr Alk ois Essen, owa Bier is nahrhaft!) und woan guat drauf.

So guat drauf, dass ma gaunz vagessn hom, dass ma kan Schlofplotz hom.

Göd fia a Hotel homma ned ghobt, zoihn wuits uns kana, die Campingplätze wuit ma liawa meidn und auf da Wiesn beim See wuitns uns a ned lieng lossn und hom uns mit da Kiwarei droht.

Oiso samma ziellos durch die Gegend gaungan. Bis i die glorreiche Idee ghobt hob.

„Leidln, schauts, do vurn is a Kirchn. Kreun ma do eine, de is sicha offn und do wird si scho kana beschwern. Der Typ am Kreiz haßt übrigens Jesus.“

Geri: „Kau der ind Händ klatschn?“

Güsi: „Na, des is der Hawara der Alk zu Prunze verwaundln kau.“ Peda: „Des kennan wir ah.“

Güsi: „Scheiße, wir san oiso ollmächtig? Hoffantlich schweb i ned afoch so in Hümmi auffe, i hoss Wuikn. Do schiaßt mi sicha so a deppata Flieger ob.“

Roman: „Gibt’s do drinnan a Heisl?“

I: „Hoits die Pappm und höfts ma moi de Tia do auszuhängan, de hom bahoat de Kirchn zuagsperrt.“

Geri: „Sehr freindlich san de zu eanan Fuaßvuik. Vui fian Oarsch, tuast beten und es bringt nix, weu die Kirchn zua hot und da Kreizwichser ned zuahuachn kau.“

A boa kurze Handgriffe und die Tia woa ausghängt. Ziemlich afoch, host nur a boa Händ braucht, de Tia woa ungefähr so oid wia die Kirchn söbst.

Wo legt ma si hi? Beim Altar woas bissl ungschmeidig, weu do host jeden Schas ungefähr 10 Minuten nachhallen gheat. Oiso samma in die Sakristei gaungan. Do san jedoch lauter Figuren vo de damischen Heiligen und lauter aundaren Habschis gstaundn, es woa oiso wenig Plotz. Wos mocht ma in so an Fall? Richtig, ma schleppt olle Figuren ausse, stöts zum Altar und legt si in die geräumigere Sakristei eine. Schlofsock zuagmocht, Augen geschlossen und Tschüss – wir hom den Schlaf der Gerechten ghoitn.

ZACK „AUFSTEH!“ ZACK! „AUFSTEH, SOFUAT!“

Mit zwa Tritten in mein Ruckn und lautem Geschrei samma aufgweckt woan.

I: „Schrei ned so du kraunka Vuitrottl, sei ka Oarschloch und loss mi schlofn!“

Danoch hob i die Augen aufgmocht und gmerkt, dass ma im Oarsch san.

Vor mir is da Pforra gstaundn. Mit zwa Kiwara.

Unbedingt merken: Wenns ihr wirklich moi in a Kirche eikehrts (es woa ka Einbruch, die Kirchn is aungeblich immer für olle Leid offn. Des is aunscheinend a Lüge!) und tuat eichan Rausch ausschlofn wuits und a boa Sochn verräumts – schauts bitte aufn Wochntog! Wir Dodln hom nämlich in da Nocht vo Saumstog auf Sunntog in da Kirchn gschlofn. Die gaunzn oidn Kirchengänger san am Sunntog Vormittog ind Kirchn gaungan und hom si gwundat, warum do lauter Figuren kreiz und quer beim Altar stengan. Und in da Sakristei homs uns Bsoffanen daun gfundn.

Bist deppat, des woa a hitzige Diskussion. Die Kiwaranten wuitn unsare Daten aufnehmen und wir hom uns entschuidigt, weu ma fett woan und ned gwusst hom wo ma hisuitn. Ana vo eana woa recht leiwaund und hot gsogd, dass ma wenigstens nix hinig gmocht hom und desweng wahrscheinlich nix befürchten miasn. Bis ma folgende Worte vom Messner gheat hom.

„DO HOT ANA BAHOAT IN BEICHTSTUHL EINEGSCHISSN!“

Roman: „Tschuidige, Bierschiss, hobs ned vakneifn kennan. Owa wennst genau schaust wirst merken, dass do auch a Prunze is. Du sollst nicht lügen! Hob ka Papier gfundn, desweng hob i eichan Vorhaung zum Auswischn gnumman.“

Zwa Minutn späda samma olle zaumpfercht im Kiwara Auto ghuckt (eigantlich ned erlaubt!) und Richtung Posten gfoahrn. Duat samma daun olle in a „Ausnüchterungszelle“ kumman und hom aungeblich fia mindestens 24 Stunden drinnan bleim miasn bis entschieden wird, wie es mit uns weitergeht. Und volljährig woan ma jo a no ned. Bist deppat, wir woan a wengl in da Scheiße…. J

Wir san olle noch da Reih aussaghuit woan um a „Aussage“ zu mochn. Olles schildern wie und warum wir des gmocht hom. Da Roman woa am längsten oman, hot eana wui erklärt wie ma am besten in an Beichtstuhl einescheißt. Zruckkumman is a mit an fettn Grinser im Gsicht.

„Wir diafn geh, hob ois geklärt.“

Geri: „Host eana an blosn oda wos?“

Güsi: „Hoffantlich host ned Bückstück gspüt.“

Roman: „Na, i hob es Telefon benutzn diafn. In Pöllau wohnt a Onkel vo mir, der kummt vorbei und zoiht uns die Strof. Danoch diaf ma geh. Da ane Kiwarei finds sogoa ua lustig wos ma gmocht hom, da Ötare is leider a wengl gläubig, der is ned so begeistert, desweng is de Strof a wengl hoch.“

I wia jetza ned song, wie vü wir zoihn hom miasn, es woa jedoch ned grod wenig. Da Onkel is persönlich vorbeikumman, hots a total zum Lochn gfundn, die Strof zoiht und uns ausseghuit. Und er hot uns a no zu sich ham ghuit. Durt homma uns geduscht und moi gscheid ausgschlofn.

Wir wuitn mitn Zug hamfoahrn, owa es Göd hot uns jo bekanntlicherweise gföht. Desweng homma den Onkel gfrogt, ob a uns wos leihen kau. Er hot verneint, weu des sicher wieder schief geh darad und er ned wuitat, dass wir des Göd fia wos aundares ausgem miasn.

Desweng hot a uns olle in seinen VW Bus eineghaut und persönlich noch Wean gfiahrt. So a leiwaunda Hund!

Am Hamweg samma dreimoi stehbliem, weu da Peda dauand speim hot miasn, owa sunst is ois ohne Zwischenfälle üwa die Bühne gaungan. Woa relativ lustig.

Ois ma endlich hamkumman san, hom mi meine Ötan gfrogt wie da Urlaub woa.

„Ned so spaunnend, woa nix besonders, ziemlich fad“ hob i gsogd, bin in mei Zimmer eine, hob mi ins Bett ghaut und hob stundenlaung durchgschlofn.

So hot der katastrophale und unvergessliche Männertrip iagandwie doch no a Happy End griagt.

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