Denk ich an Deutschland in dieser Zeit: Ist es zum Vierten Reich nicht mehr weit?

Mir ist durchaus bewusst, dass die Umformulierung des bekannten Zitats von Heinrich Heine, das seinerzeit in einem völlig anderen Kontext entstand, bei manch einem Kopfschütteln hervorrufen dürfte. Aber die Umstände, unter denen ich diese Zeilen schreibe, gebieten mir, darauf keine Rücksicht zu nehmen.

Wir alle werden gerade Zeugen einer geradezu grotesken Entwicklung, deren Parallelen zu den Geschehnissen, die 1933 zur schlimmsten Katastrophe des 20. Jahrhunderts geführt haben, einem buchstäblich ins Gesicht springen. Wer das nicht sehen kann, hat entweder die Augen fest verschlossen oder das Selbstdenken endgültig aufgegeben.

Die Rede ist vom "Infektionsschutzgesetz" (IfSG), dessen geplante Änderung bzw. den Kabinettsentwurf dazu der Deutsche Bundestag am 24. August 2022 abgesegnet hat und über deren Übernahme in das Gesetz am 8. September abgestimmt werden soll. So weit, so schlecht.

Viel schlimmer noch sind die erkennbaren Parallelen zum sogenannten Ermächtigungsgesetz von 1933, das es den Nazis ermöglichte unter dem Deckmantel der "Behebung der Not von Volk und Reich" unliebsame "Elemente" oder "Volksschädlinge" oder "Untermenschen" zu stigmatisieren, sie ihrer Rechte zu berauben, sie aus der Gesellschaft auszuschließen, einzusperren und letztendlich auch zu ermorden – und das in einem schier unfassbaren Ausmaß (Holocaust).

Wikipedia | gemeinfrei (§ 5 Abs.1 UrhG)

Einige werden jetzt einwenden wollen, diese beiden Gesetze seien in keiner Weise miteinander vergleichbar oder mir sogar Relativierung des Holocaust vorwerfen – ein Vorwurf der im Übrigen in letzter Zeit immer häufiger in allen möglichen Kontexten zu hören ist. Anscheinend haben diejenigen, die solche Vorwürfe erheben, nicht verstanden, dass hierbei nicht der Mord an 6 Millionen Juden mit dem heutigen Umgang mit "Ungeimpften" oder gar "Geimpften" verglichen wird, sondern vielmehr die Entwicklungen, die dazu geführt haben (und führen), dass eine Mehrheit der Gesellschaft schweigend dabei zugesehen hat (und zusieht), wie bestimmte Gruppen der Gesellschaft sukzessive aus dieser ausgeschlossen wurden (und werden).

Aber lassen wir einfach eine Zeitzeugin zu Wort kommen, die seinerzeit den Holocaust als Kind überlebt hat und die, anlässlich des 75. Jahrestages des Nürnberger Kodex, am 20. August 2022 eine denkwürdige Rede hielt – Vera Sharav:

Screenshot | Rumble

(Link zum 26-minütigen Video [engl.] bei rumble.com)

Ausschnitte aus dieser Rede (Transkript: Margaret Anna Alice / Übersetzung: DeepThought_2022 - Hervorhebungen durch den Übersetzer):

»Der Holocaust begann nicht in den Gaskammern von Auschwitz und Treblinka. Dem Holocaust gingen neun Jahre der schrittweisen Einschränkung der persönlichen Freiheit und der Aufhebung der gesetzlichen und bürgerlichen Rechte voraus

»Die Bühne wurde durch Angstmacherei und Hasspropaganda bereitet. Eine Reihe von demütigenden, diskriminierenden Regierungserlassen dämonisierte die Juden als "Krankheitsüberträger". Wir wurden mit Läusen verglichen...«

»Wenn wir einen weiteren Holocaust verhindern wollen, müssen wir die bedrohlichen aktuellen Parallelen erkennen, bevor sie das Gefüge der Gesellschaft vergiften

»...nur wenige Menschen erkennen ahnungsvolle Ähnlichkeiten zwischen der gegenwärtigen Politik und der des Naziregimes

»Durch die Verhängung des Ausnahmezustands - 1933 und 2020 - wurden die verfassungsmäßig geschützte persönliche Freiheit, die gesetzlichen Rechte und die Bürgerrechte außer Kraft gesetzt. Repressive, diskriminierende Verordnungen folgten

»1933 wurden vor allem Juden diskriminiert, heute sind es Menschen, die sich weigern, sich mit experimentellen, gentechnisch hergestellten Impfstoffen impfen zu lassen. Damals wie heute wurden staatliche Diktate geschaffen, um Teile der Bevölkerung zu eliminieren.«

»Im Jahr 2020 verbot die Regierung den Krankenhäusern, ältere Menschen in Pflegeheimen zu behandeln. Die Folge war ein Massenmord.«

»Staatliche Dekrete verbieten Ärzten weiterhin, lebensrettende, von der FDA zugelassene Medikamente zu verschreiben; staatlich diktierte Protokolle führen weiterhin zum Tod.«

»Die Medien schweigen - wie damals. Die Medien verbreiten ein einziges, von der Regierung diktiertes Narrativ - genau wie unter den Nazis. Eine strenge Zensur bringt gegenteilige Ansichten zum Schweigen...«

»Diesmal ist die Bedrohung durch einen Völkermord von globalem Ausmaß.«

»Diesmal handelt es sich bei den Massenvernichtungswaffen nicht um Zyklon-B-Gas, sondern um gentechnisch veränderte injizierbare Biowaffen, die als Impfstoffe getarnt sind.«

»Dieses Mal wird es keine Retter geben. Wenn wir uns jetzt nicht alle wehren, wird es bald wieder heißen: "Nie wieder".«

***

Diese Worte musste ich erst einmal sacken lassen, um mir anschließend bewusst zu werden, um welch eine Dimension es sich heute handelt, wenn ein zur "Abnickanstalt" des herrschenden Regimes verkommener Deutscher Bundestag den anstehenden Gesetzänderungsentwurf zum IfSG am 8. September durchwinkt.

Die Frage, ob der Bundestag den Entwurf möglicherweise - wie bei der Entscheidung über die Impfpflicht ab 60 - kippen könnte, ist reine Spekulation. Und angesichts der Tragweite einer möglicherweise positiven Entscheidung - also für die Änderung - ist es jetzt quasi fünf vor zwölf, endlich aufzustehen und mit der geballten Macht eines Souveräns diesem totalitären Treiben Einalt zu gebieten, bevor es zu spät ist. Eine weitere "Chance" werden wir nicht bekommen. Und hinterher, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, zu sagen: "Wir haben von all dem nichts gewusst", wird uns heute genauso wenig wie damals von der Schuld befreien, diesen ganzen Wahnsinn zugelassen und mitgetragen zu haben. Lassen wir es also nicht so weit kommen, sagen zu müssen: Nie wieder!

»Wenn Ihr euch fragt, wie das damals passieren konnte: Weil sie damals so waren, wie Ihr heute seid.« - Henryk M. Broder

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Anmerkungen & Hinweise:

Ich möchte an dieser Stelle der amerikanischen Autorin Margaret Anna Alice für die Genehmigung zur Verwendung ihres Transkripts von Ausszügen der Rede von Vera Sharav danken. Sie war es auch, die mich mit ihrem Artikel "Letter to the German Bundestag", den ich hier in Kürze in einer deutschen Übersetzung republizieren darf, zu meinem heutigen Beitrag inspiriert hat.

Das beschämendste an der Sache ist, dass ausgerechnet eine amerikanische Autorin den in ihrem Artikel im Titel zitierten "Brief an den Deutschen Bundestag" tatsächlich als Brief/Petition verfasst und an den Deutschen Bundestag geschickt hat. Dafür hat sie meinen allergrößten Respekt. Den Originalbrief/die Petition, den sie auf Nachfrage bei der Petitionsstelle des Deutschen Bundestages in Deutsch verfassen und auf 3.000 Zeichen [sic!] begrenzen musste, finden Sie hier.

Interessanterweise wird ihre Petition, die am 22. August im Prüfstadium aufgenommen und mit der Nummer 137994 versehen wurde, nicht auf der Übersichtsseite des Petitionsforums angezeigt. Ein Schelm, wer böses dabei denkt... (der 8. September naht...).

Die Hauptforderungen ihrer Petition lauten wie folgt:

1) Ablehnung der vorgeschlagenen Pandemievorsorge für Herbst und Winter; Neuer rechtlicher Rahmen im Infektionsschutzgesetz (IfSG).

2) Nehmen Sie alle Covid-19-Gesetze zurück.

3) Fordern Sie den Rücktritt von Karl Lauterbach.

In eigener Sache:

Heute, auf den Tag genau vor einem Jahr, schrieb ich hier bei fisch&fleisch meinen ersten Beitrag, mit dem Titel "Weniger reden - mehr handeln!". Ich weiß nicht, ob es eine Ironie des Schicksals ist, dass ich nunmehr, knapp 100 Artikel später, wieder beim genau gleichen Thema angekommen bin, über das ich damals schon geschrieben habe: Die Apathie einer Mehrheit der Gesellschaft, die ruhigen Gewissens zusieht, wie eine Clique von ideologieverblendeten Machtmenschen und skrupellosen Geschäftemachern unsere Gesellschaft spaltet, Hass und Hetze schürt, unsere Kinder ihrer Kindheit beraubt, unsere Grundrechte mit Füßen tritt, unsere Wirtschaft ruiniert, lügt, betrügt, sich die Taschen vollstopft, kurz: Unser Land geradewegs in den Untergang treibt. Damals wie heute kann ich nicht begreifen, wie es überhaupt so weit kommen konnte, was die Gründe für dieses gesamtgesellschaftliche Versagen sind. Vielleicht spielt es auch keine Rolle mehr für mich, es herauszufinden. Eines weiß ich aber ganz sicher: Der Aufruf endlich zu handeln ist heute noch lauter als damals, denn ich will mir gar nicht ausmalen, was geschehen wird, wenn wir als Gesellschaft weiterschlafen, um irgendwann in nächster Zukunft im totalen Desaster aufzuwachen. #FireKarlLauterbach

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