vom ambitionierten Sein und der Demut am Ende des Tages

Früher einmal, zu meiner Zeit, noch vor Beginn der neuen Zeitrechnung, also quasi v.k., bezeichnete man Kinder, die obergescheit vor sich hin brabbelten, also sich nicht altersadäquat ausdrückten, als altklug, weil sie Ausdrücke und Wörter verwendeten, deren Sinn sie nicht verstanden, aber von denen sie annahmen, dass sie damit beeindrucken können und weil sie meinten, dadurch etwas zu gelten. Wenn man sich die durchaus quälende Mühe macht den Protagonisten der neuen ÖV … äh Liste Kurz aufmerksam zuzuhören, dann kann sich des Eindrucks nicht verwehren, dass diese ganz im obigen Sinne offensichtlich eines sind: nämlich altklug.

So ist die von Kurz, Köstinger, Blümel, und wie die Marmeladinger und Nichtamtsführenden alle heißen mögen, ständig in den Mund genommene Lieblingseigenschaft: die Ambition. Alles, jede Absicht, ihr Denken, ihr angekündigtes Tun, ja ihr ganzes Sein ist ambitioniert, und wenn sie es wirklich ganz ernst meinen auch demütig. So weit, so worthülsig und verdächtig genug, wie ständig von ihren scheinbaren Vorzügen und guten Absichten sprechen.

Nur was heißt das jetzt wirklich sich Aufgaben und Zielen ambitioniert und wenn es sein muss mit großer Demut zu widmen? Wenn man den Begriff "Ambition" dudent, also für die n.k. Geborenen: analog gugelt, erhält man als Erklärung, dass Ambition Ehrbegierde, Ehrgeiz, Machthunger, heftiges Streben nach Macht und Anerkennung bedeutet und aus dem Lateinischen kommt, der Sprache von der Kurz und seine ambitioniert Bewegten nichts wissen können, da sie lange vor ihrer aller Geburt von Menschen, die Wissende die Römer nennen, gesprochen wurde.

Das dazugehörige Adjektiv - für die völkischen Leser: Eigenschaftswort - "ambitioniert" bedeutet im ursprünglichen Sinne als Bittsteller herumgehen, kurz: betteln. In dem Sinne bettelt jemand, der ambitioniert tut, was er glaubt tun zu müssen, um Aufmerksamkeit, Anerkennung, oder eben um Macht, aber nicht eben so einmal, sondern, wie der Duden erklärt affektiert, geschwollen, gespreizt, schwülstig, gekünstelt und er legt noch eines drauf: geschraubt und affig.

Am hoffentlich bald kommenden Ende des türkisblauen Tages, aber wohl eher in der schwülstigen Hitze der schwarzen Nacht, bleibt vom ambitionierten Stil der offensichtlich demütig überbewegten formerly-well-known-as-ÖVP-Liste Kurz tatsächlich das, was er ist: geschraubt und affig.

© Dosto F. Jewski vulgo Denkerdesnutzlosen 2017

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