Der grüne Abgeordnete Michel Reimon hat scharfe Kritik an der Hochzeit von Aussenministerin Karin Kneissl geübt, insbesondere an der Tatsache, dass Vladimir Vladimirowitsch Putin, der Präsident der russländischen Föderation, zu dieser Hochzeit kommt.

Es handle sich bei Putin um einen Despoten, so Reimon.

Reimon soll ja angeblich einmal EU-Abgeordneter gewesen sein, auch wenn seine offensichtliche Uninformiertheit anderes vermuten läßt.

Ein großer Teil der Staaten dieser Welt wird despotisch oder halb-despotisch regiert. Sehr viele Demokratien haben Phänomene von Lenkung, von Steuerung, von Illiberalität.

Es gibt einiges, was mich stört an der Kneissl-Hochzeit, aber es ist in einem Aspekt eigentlich eher die Gegenposition zu Reimon: wenn der chinesische "Despot" (Reimon würde ihn sicher so nennen) Xi Jinping an der Kneissl-Hochzeit teilnehmen würde, dann könnte man eine Art kleinen UNO-Sicherheitsratsgipfel als Nebenprodukt der Kneissl-Hochzeit abhalten. Für die Lösung zahlreicher Probleme der Welt ist ein UNO-Sicherheitsratsmandat und damit derzeit ein Konsens zwischen Putin, Xi Jinping, Trump, May und Macron nötig.

Wien und Österreich sind wegen der UNO-City und wegen des Konferenzstandorte, auch wegen der OPEC (sicher auch haufenweise Despoten aus Sicht von Reimon) traditionell Despotentreff, sogar eines der häufigsten Despotentreffs dieser Welt.

Auch wenn Reimon in seinem Extremismus es verkennt, das Völkerrecht beruht auf Konsens mit "Despoten": Russland und China, also zwei Staaten, die laut Reimon wahrscheinlich despotisch einzustufen sind, haben ein Veto im UNO-Sicherheitsrat.

Auch Donald Trump ist aus Sicht von Reimon möglicherweise ein Despot, zumindest aber ein ganzganzböser Militarist, würde ich schätzen, und daher aus Sicht von Reimon genauso hassenswert wie Despoten.

Und Reimon als Pazifisten fällt natürlich gar nicht auf, dass Österreich und Deutschland starke Züge pazifistischer Despotien haben.

Aber wenn Pazifismus diktiert wird, dann ist das aus Sicht von Reimon wahrscheinlich total in ordnung, während er alle andere Diktate als fürchterlich betrachten dürfte.

So gesehen vielleicht kein Wunder, dass die Grünen bei der letzten Parlamentswahl aus dem Nationalrat hinausgewählt wurden.

Ich kenne denselben Prozess der ideologischen Verengung bis zur Bedeutungslosigkeit auch aus der Piratenpartei, deren Schicksal die Grünen (zumindest viele unter ihnen) entschlossen folgen zu wollen scheinen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Reimon

CC BY SA 2.0 https://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Reimon#/media/File:Michel_Reimon-MEP_by_Olaf_Kosinsky.png

Kritisiert Ex-EU-Abgeordneter Reimon Despotie oder die falsche Despotie ? Wenn Pazifismus despotisch vorgeschrieben wird, hatte Reimon noch nie ein Problem mit Despotie.

http://www.heute.at/politik/news/story/Michel-Reimon-Gruene-fordert-Ruecktritt-von-Au-enministerin-Kneissl-Putin-Hochzeit-52766777

CC BY SA 3.0 / zug. gem. Antilong https://de.wikipedia.org/wiki/Xi_Jinping#/media/File:Xi_Jinping_October_2013_(cropped).jpg

Chinesischer Präsident Xi Jinping: auch einer der laut Reimon "unerträglichen Despoten", ohne die aber UNO-Sicherheitsratsmandate, die zur Lösung zahlreicher Weltprobleme nötig sind, nicht zustande kommen können ?

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Dieter Knoflach

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