Alle Jahre wieder gibt es nach jeder Veröffentlichung der PISA-Tests (Programm for International Students Assessment) gleichzeitig auch wieder die Kritik an denselben.

Dabei lassen sich verschiedene Kritiklinien erkennen:

1.) Was misst der PISA-Tests wirklich ? Eigentlich sollte der PISA-Test die Schul- und Bildungssysteme vergleichen, aber der Teufel steckt im Detail, zum Beispiel der Zuwanderung. Länder mit restriktiver Zuwanderungspolitik oder unbeliebte Zuwanderungsländer wie z.B. ostasiatische haben wensentlich bessere Ergebnisse, weil sie praktisch keine Zuwandererkinder erst die Sprache beibringen müssen, weil sie sich wirklich aufs Unterrichten einer homogenen Schülermenge konzentrieren können und nicht einen erheblichen teil dessen, was für Unterrichten verwendet werden sollte, für Kulturkonfliktmanagement verwenden müssen. Die Behauptung der PISA-Erfinder und - betrieber, der Test würde das Schulsysteme messen, ist also sehr fragwürdig, weil die weltweiten Schüler kein homogenes Gut sind, wie man in der Wirtschaftssprache sagen würde.

2.) Die Herangehensweise der verschiedenen Länder an den Test ist unterschiedlich. Manche Länder trainieren ihre Schüler in Hinblick auf den PISA-Test, betrieben das sogenannte "Training to the Test", und haben daher bessere Ergebnisse. Bei Multiple-Choice-Tests wie denen von PISA "lernen" die Schüler oft mehr das Raten als den wirklichen Bildungsinhalt.

Auf jeden Fall sind die Werte für Österreich (gerade nach der Zuwanderungswelle seit 2015) fallend, insbesodnere in der Mathematik.

https://www.kleinezeitung.at/steiermark/chronik/5732801/Bildungsforscher-uebt-harte-Kritik_Mit-den-PISATests-auf-dem

https://www.nachrichten.at/meinung/pro-contra/ist-der-pisa-test-sinnvoll;art201906,3195906

https://www.oe24.at/oesterreich/politik/PISA-Schock-Ein-Viertel-kann-kaum-lesen/408247850

https://orf.at/stories/3146368/

Interessant ist auch ein gewisses Links-Rechts-Gefälle (sowohl in Politik als auch in Medien) bei der Beurteilung der PISA-Tests: Linke Parteien und Medien stehen dem PISA-Test eher positiv gegenüber, weil er "Munition" gegen die Rechte ist und weil migrantenfreundliche Parteien nicht über Migration als Ursache der schlechten Österreich-Werte sprechen wollen; hingegen Mitte-Rechts-Parteien stehen den PISA-Tests eher negativ gegenüber, weil sie demotivierend auf die Lehrerschaft wirken können, hingegen die Mehrleistungen bei der Integration von Zuwanderern in den PISA-Tests nicht berücksichtigt würden.

https://www.krone.at/2055259

https://kurier.at/politik/inland/fuenf-gruende-warum-oesterreich-beim-pisa-test-seit-20-jahren-auf-der-stelle-tritt/400693100

Eine weitere interessante Debatte ist die Frage, inwieweit die PISA-Tests ein Argument für ein autoritäres Schulsystem seien: insbesondere die ostasiatischen Staaten dominieren mit ihrem autoritären Unterrichtsstil seit vielen Jahren eindeutig.

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/welt/2040845-Mit-fernoestlicher-Drillschule-zum-Pisa-Erfolg.html

Die These, dass diese ostasiatischen Erfolge nur etwas kurzfristiges seien, wurde nicht bestätigt.

https://www.derstandard.at/story/2000111780205/pisa-studie-oesterreichs-schueler-werden-in-naturwissenschaften-schlechter

http://www.oecd.org/berlin/themen/pisa-studie/

PISA-kritische Bücher:

Mythos PISA: vermeintliche Vergleichbarkeit

https://de.wikipedia.org/wiki/Kritik_an_den_PISA-Studien

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Margaretha G

Margaretha G bewertete diesen Eintrag 06.12.2019 16:16:57

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