UNO-Reform möglich oder braucht es Neugründung ?

Eines der zentralen Elemente der UNO ist das Vetorecht der Siegermächte des letzten Weltkriegs (USA, Großbritannien, Frankreich, Russland, China) im UNO-Sicherheitsrat.

Das ist natürlich eine privilegierte Position dieser "großen Fünf", gegen die gar nichts geht.

Und genauso wie diese "großen Fünf" jeden Beschluss mit ihrem Veto blockieren und verhindern können, genauso können sie (d.h. jeder einzelne von ihnen) auch dieses Vetorecht dazu verwenden, eine Reform der UNO, die ebendieses Vetorecht abschafft, zu verhindern.

http://www.deutschlandfunk.de/kritik-am-uno-sicherheitsrat-syrien-ist-der-friedhof-der.720.de.html?dram%3Aarticle_id=366499

Die UNO ist nicht nur kaum beschlussfähig, sie ist auch kaum reformierbar, möglicherweise ein reformunfähiger Koloss, ein bewegungsunfähiges und willfähriges Machtinstrument eben der großen Fünf.

Das Vetorecht der "großen Fünf" ist auch ein Machtprivileg, das der in der UN-Charta verankerten Gleichheit aller Nationen widerspricht.

Anders gesagt: die UNO widerspricht sich selbst, weil sie ein Vetorecht für USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und CHina vorsieht, das der UN-Charta widerspricht.

Die andere Lösung wäre:

Alle Staaten, die kein Vetorecht haben, also alle Staaten mit Ausnahme von USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China treten aus der UNO aus und gründen eine neue Weltorganisation, eine NUNO (New United Nations Organisation), in der derartige Vetorechte verboten sind.

Schon Lord John Acton sagte: "Macht korrumpiert, und absolute Macht korrumpiert absolut".

Die fünf Vetomächte im UNO-Sicherheitsrat, nämlich USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China haben so gesehen absolute Macht und sind daher laut dem Acton-Theorem absolut korrupt.

Dies dürfte einer der Gründe sein, warum die UNO Krisen nie löst, warum sich die Krisen permanent wiederholen, warum die Syrienkrise von heute der Bosnienkrise der 1990er Jahre und der Libanonkrise der 1980er Jahre ähnelt.

Oder frei nach Karl Kraus gesagt: "Die UNO ist das weltpolitische Problem, für dessen Lösung sie sich hält."

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