US-Militärelite distanziert sich von Trump und kritisiert ihn

Der frühere Verteidigungsminister General James N. Mattis, der im Februar 2019 sein Amt zurückgelegt hatte, kritisierte in der Zeitschrift "Atlantic" (Link zu Atlantic) US-Präsidenten Donald J. Trump aufs Schärfste: Trump sei der erste Präsident, den er erlebe, der sich nicht bemüht, das Land zu einen, sondern es zu spalten. Und er bezeichnete Trump als eine Gefahr für die Verfassung.

(zum Atlantic-Artikel betreffend Mattis und Trump)

Der damalige Rücktrittsgrund war gewesen, dass US-Präsident Trump den Rückzug aus Syrien befohlen hatte, entgegen dem dringenden Rat seines Militärs.

Dem Rückzug der USA folgten eine türkische Militäroffensive in Syrien mit zahlreichen Toten und Verletzten.

Entgegen seinen Versprechen im Wahlkampf, den islamischen Fundamentalismus zurückzudrängen, hat Trump mit dieser Rückzugsentscheidung den islamischen Fundamentalismus gefördert.

Auch das ohnehin brüchige Bündnis zwischen USA und Kurden zerbrach wegen dieser Entscheidung Trumps, aus Syrien zurückzuziehen.

(Es hätten übrigens auch die Europäer die Lücke füllen können, die der US-Abzug hinterliess, aber sie taten es nicht, und können daher als Mittäter Trumps in der Destabilisierung Syriens gesehen werden)

Mattis sprach sich auch dagegen aus, das Militär im Inland ohne die Zustimmung der betreffenden Gouverneure von Bundesstaaten (in Österreich in etwa Bundesländer) einzusetzen, so wie Trump das anstrebt.

Artikel dazu:

CC / Monica King / US-Department of Defense https://de.wikipedia.org/wiki/James_N._Mattis#/media/Datei:James_Mattis_official_photo.jpg

General Mattis, Verteidigungsminister bis 2019, behielt seine Kritik an Trump jahrelang für sich, ging nun aber nach langem Schweigen in die Öffentlichkeit und kritisierte Präsidenten Trump scharf.

Damit dürften die Wahlen in den USA wohl gelaufen sein.

Und Trump hat "gute" Chancen, dabei das schlechteste Wahlergebnis einzufahren, das jemals ein Kandidat einer der beiden großen Parteien (Demokraten, Republikaner) erreichte.

Auch der jetzige Verteidigungsminister Mark Esper hatte in einer Rede Trump kritisiert und ganz andere Azente gesetzt als dieser.

Offenbar hat das US-Militär keine Lust, sich für eine dünne Chance, dass Trump die Wahlen trotz hoher Arbeitslosenzahlen und Wirtschaftskrise durch Anheizung eines Rassenkrieg doch noch gewinnt, verheizen zu lassen.

Denn die Lasten einer solchen Vorgehensweise müsste das US-Militär tragen, nicht Trump.

Man könnte auch sagen, Trump mißbrauche das US-Militär für seine egoistischen Ziele, nämlich die Wahlen zu gewinnen. Kein Wunder, dass das Militär bei diesem für das Militär extrem riskanten "Spiel" nicht mitspielt.

Es ist auch sehr fraglich, ob man die US-Army überhaupt so einsetzen kann, wie Trump das vorhat, denn die US-Army hat einen Anteil von ca. 22% Afroamerikanern, tendenziell eher in den niedrigeren Rängen.

Und diese und auch viele weisse Soldaten würden sich wohl eher mit den Demonstranten solidarisieren, statt sie militärisch zu bekämpfen.

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stefan251

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Gerhard Novak

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robby

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