Der herannahende deutsche Wahlkampf ist wie so oft ein Lehrstück dafür, was in einer angeblichen Demokratie oder in einem Sprachraum falschlaufen kann.

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Als sich abzeichnete, dass es eine fälschlicherweise sogenannte "Kampfabstimmung" zwischen Laschet und Söder geben könnte, trommelten die Linksmedien und die Linksjournalisten permanent von einem "Bruderkrieg zwischen CDU und CSU", von "Zerstrittenheit", etc.

Oft dieselben Medien, die das Auftreten mehrerer Kandidaten bzw. Kandidatinnen (mit auch großer "Zerstrittenheit" ) bei den US-Demokraten als Inbegriff der Demokratie gefeiert hatten, was die Heuchelei und Doppelmoral dieser Medien aufzeigt.

Die CDU-nahen Medien schwiegen über diese Einmischung der Linksmedien und -journalisten in die innerparteiliche Demokratie und warteten ab, welche Entscheidung die CDU und die CSU bzw. ihre Politiker treffen würden. Mediales Schweigen in so einer Situation ist zwar kein Kampagnenjournalismus, aber zumindest ein Aufdeckungsjournalismusmangel und eine "Lückenpresse", wenn nicht eine "Vertuschung".

Und die CDU und die CSU knickten vor der deutschen (und österreichischen !) Mediendiktatur ein und verzichteten auf einen innerparteilichen Wahlkampf, Söder wurde wohl wegen der negativen Berichterstattung über die angebliche "Zerstrittenheit" (die in Wirklichkeit bloß normale innerparteiliche Demokratie gewesen wäre) zum Rückzug gedrängt, was er auch machte.

Die österreichischen Medien wirken auch nach Deutschland hinein, durch die Nachbarschaft zu Bayern und Baden-Württemberg und durch Übertragung auf 3Sat, dem Satelliten-Fernsehprogramm von Deutschland, Österreich und Schweiz, und der ORF (der "österreichische Rot-Grün-Funk" laut Volksmund) kopierte den Kampagnen- und Schmutzkübeljournalismus der deutschen Linksmedien.

Alles in allem ein beklagenswertes Bild, das Deutschland, Österreich und EU abgeben, als einer Region, in der die innerparteiliche Demokratie und die offene Debattenaustragung auf den propagandistischen Mediendruck hinaus beendet wird, was in Deutschland auch zumindest in der Nähe einer Gesetzesverletzung ist, weil dort die innerparteiliche Demokratie gesetzlich gut verankert ist, und weil zu dieser innerparteilichen Demokratie auch innerparteiliche Wahlen und öffentlich ausgetragene innerparteiliche Debatten und innerparteiliche Wahlkämpfe (durchaus mit einer gewissen Wahlkampfhärte) gehören.

CC / Mueller / MSC https://de.wikipedia.org/wiki/Markus_S%C3%B6der#/media/Datei:Markus_S%C3%B6der_MSC_2019_(cropped).jpg

Fastkanzlerkandidatenkandidat Söder (hier bei der Münchner Sicherheitskonferenz): zum Rückzug gezwungen wegen wahrheitswidriger Medienberichterstattung über angebliche "Bruderkriege" zwischen CDU und CSU und "Zerstrittenheit" ?

Zum Begriff der angeblich ach so bösen "Kampfabstimmung": wenn innerparteiliche "Kampfabstimmung" so böse sein sollte, wie suggeriert, wieso ist dann demokratischer Wahlkampf so gut und demokratisch ? Weil in beiden das Wort "Kampf" vorkommt, und weil in zwangs-pazifistischen Ländern an "Kampf" nicht einmal gedacht werden darf ?

Ein Gegenbeispiel dazu war die Meinungsverschiedenheit zwischen Merkel und Schäuble in der Frage, ob der Bund den Landesmandataren (in diesem Fall Thüringen) das Stimmverhalten vorschreiben dürfe (Merkel meinte "Ja", Schäuble "Nein", es ging um die Wahl eines AfD-unterstützten FDP-Ministerpräsidenten). Das war keinesfalls ein innerparteilicher "Krieg", sondern eine ganz normale Meinungsverschiedenheit, die auch zwischen Freunden auftreten kann und die man auch mit einer gewissen Konfliktkultur abhandeln kann.

Aber Journalisten sind eben G´Fraster, also schlimme Kinder, wie Günther Nenning, der verstorbene Doyen des österreichischen Journalismus einmal meinte, daher wird innerparteiliche Demokratie wohl weiterhin als "Krieg" und "Zerstrittenheit" berichtet werden.

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Iris123

Iris123 bewertete diesen Eintrag 23.04.2021 11:41:14

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