Das ist die Frage. Eine Frage , die ich mir selbst immer wieder stelle und die sich nach Tagesverfassung ändert. Das hat mich sehr erstaunt. Zeit meines Lebens war ich ein ausgesprochen toleranter Mensch. Nun beobachte ich mich selbst seit Monaten. Was mit mir und meinen Einstellungen passiert, meiner Haltung, und bekomme Angst. Angst vor mir selbst. Nur wäre ich wohl ein schlechter Coach, wenn ich mich nicht gelegentlich selbst beobachten könnte. Zugegegben, nicht sehr leicht, aber - es geht. So das Thema nicht mega persönlich ist, setzt man sich sinnbildlich auf einen Stein und fängt mal an zu analysieren. Als ich noch Bankerin war, hatte ich einen Boss, dessen Herz für die damals sogenannten Gastarbeiter schlug. Neben den allgemeinen Vergabekriterien für Kredite gab es bei uns noch den Punkt:"Schauen Sie dem Kunden in die Augen.....und dann sehen Sie, ob er ehrlich ist oder nicht".

So hatte ich viele türkisch stämmige, serbische, kroatische und auch indische Kunden. Mit der Zeit habe ich mitbekommen, dass der "Blick" meines Chefs wohl nicht so verlässlich ist. Also habe ich selbst begonnen, die Menschen zu studieren. Wenn Du zuviele Ausfälle hast bei Krediten, kriegst Du als Berater schnell Probleme. Und die wollte ich nicht.

Man lernt sehr viel, wenn man sich mit Menschen wirklich beschäftigt. Man lernt "lesen".

Erst war es ein Selbstschutz für mich. Je mehr man mich anlügen konnte - oder tricksen- umso gefährdeter war mein Job.

Spass hat das gemacht, ab dem Zeitpunkt, wo ein "Eingeborener" vor mir saß der - einen Kredit wollte! Die Story war, dass er einen Seitensprung begangen hatte und die Dame schwanger war. Mit einer Abschlagszahlung von damals ATS 200.000,- würde sie schweigen.

Das Ganze wurde noch sehr rührselig vorgetragen, reuig und auch sonst recht emotional.

Weil ich in Empathie schon a bisserl trainiert war, hat mir einiges nicht geschmeckt und obwohl wir die skurrilsten Geschichten gehört habe, das habe ich nicht bewillgt. Auch nicht unter "Androhung", dass ich ein Familiendrama verursache. Die schlechte Gewissennummer hat nicht gezogen.

Letztendlich habe ich herausgefunden, dass er mir was vorgespielt hatte.

Diese Zeit hat mich auf meinen jetzigen Beruf, Menschen zu coachen, sehr gut vorbereitet. Viele Menschen, an die 3000, viele Nationalität und damit Prägungen.

Man trainiert Empathie, lernt menschliches Handeln verstehen, wird damit toleranter und verständnisvoller.

Alles was mit dem Wort H und itler hinten dran zu tun hat, war mir ein Gräuel. Alles, was mit Folter zu tun hat, hat Unwohlsein in mir verursacht. Kriegsfilme und Brutalitäten wurden von der Liste gestrichen.

Wenn man Empfindsamkeit trainiert, so gibt es auch - unwichtige - Nebenerscheinungen.

Darauf lege ich Wert bei meiner Arbeit- empfinden zu können, was im Menschen vorgeht. Aus dem Kopf kommt nur die Lösung.

Als nun die Flüchlingswelle begann, war ich gegen meine Natur nicht so berührt wie normal. Irgendwas war seltsam.

Nun beobachte ich seit Monaten wie meine Toleranz schwindet, mein Mitgefühl gleicht dazu und ich schwanke zwischen pro und contra.

Warum? Das Fernsehen liefert mir doch täglich Bilder von diesen zum Teil wirklich armen Menschen. Warum bin ich keine dieser unermüdlichen, freiwilligen Helferinnen? Warum bin ich kein Flüchtlings"hasser"? Warum habe ich keine feste Meinung? Ich! Was ist da los? Und so überlege ich und ein Verdacht macht sich breit.....

wenn ich meine Mitmenschen frage und gerne auch meine Kunden, so stelle ich fest: ich kann alles verstehen. AUSGENOMMEN es geht gegen Leib und Leben.

Ansonsten........ist mir nichts Menschliches fremd.

Mein Verdacht hat sich irgendwann bestätigt: ich HASSE ES, WENN ICH VERARSCHT WERDE.

Sag mir ins Gesicht, was Sache ist und es ist ok.

DAS ist es was diesen Zustand der immer mehr werdenden Toleranz in diesem und anderen europäischen Ländern erzeugt. DAS ist es, was die Gefahr eines Rechtsruckes bewirkt.

Selbstherrliche, selbstgefällige "Machtinhaber", die sich Volksvertreter nennen. Welches Volk vertreten die? Das EU Volk, das österreichische volk? die Germanen? Herr Faymann als Hilfsjolly von Frau Merkel?

ich denke, man hätte viel schneller Integration erreicht, wenn man nur ein Quäntchen Kompetenz gezeigt hätte und nicht die Leute durch Dilletantismus verunsichert hätte.

Wenn man konzertant Frauen und Kinder aufgenommen hätte, wenn man ehrlich gewesen wäre, wenn man einen Plan verfolgt hätte.

Wenn man humnitäre und vielleicht auch militärische Hilfe im Kriesengebiet geleistet hätte.

Sprich: wenn man fähig gewesen wäre.

Die meisten Menschen können die Dinge, die sie ahnen nicht benennen. Aber spüren tun sie es trotzdem. Das verunsichert- das eigene Gefühl und das, was man präsentiert bekommt. Wenn das nicht zusammen passt.

Auch wenn die Situation schon recht vertrackt ist, so gibt es trotzdem Lösungen. Befriedigende Lösungen für alle.

Viele der Flüchtlinge wären wohl lieber Zuhause. Wenn man es schaffen würde, ein friedliches Zuhause zu gestalten.

Meschen wie der Herr Strache, der in seinem Leben noch nie eine relevante politische Entscheidung treffen musste, eine Frau Glawischnik, die meint, botoxgespritzt was Interessantes zu sagen zu haben. Davor möge uns der Himmel bewahren.

Aber auch vor jedem anderen Politiker, der mal ehrenwert war und das "vergessen" hat, sobald er Macht gespürt hat.

Daher bin ich für Volksabstimmungsprinzip ala Schweiz. Dann brauchen wir icht mehr die Politker befetzen, sondern sind selber verantwortlich.

Ich bin für ein Instrument, dass dem Volk die Möglichkeiten gibt, unfähige "Geschäftsführer" des Staates zur Verantwortung zu ziehen. Wie es bei jedem anderen Geschäftsführer in der Wirtschaft auch ist. Fahrlässig und deppert hat Folgen. Nur für die Politiker nicht.

Wenn der nicht mehr gewählt ist, ist er schon versorgt und daher ist sein Erfolg oder Nichterfolg unerheblich für sein Fortkommen.

Wir brauchen Aufklärung. Aufklärung des Volkes. Damit Menschen erkennen, wo überall manipuliert wird. Und liebe LeserInnen - ich habe keine Ahnung im Moment, wie das gehen soll.........

UND dann brauchen wir dringend einen TOPMANAGER , der das Flüchtlingsproblem als "Unternehmen" führt und löst. Der Menschen mit Kompetenz Vertrauen gibt.

Und nicht Politiker, die mittelmäßige bis schlecht ihre Arbeit tun.......

and so on and so far................

shutterstock/Anjo Kan

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