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Aloha :)

hier sitz ich nun, erneut (oder wie immer) planlos vor meiner Tastatur. Eigentlich sollte ich schlafen (es ist grade 05:48 Uhr). Aber die letzte Stunde hab ich mich im Bett von einer Seite auf die andere gedreht. Hab versucht, das gelesene zu verarbeiten. Lemmy Kilmister, Frontmann der Rock-Band "Motörhead", ist tot.

Aber ich werd hier keinen Nachruf schreiben, das sollen seine Fans für ihn erledigen. Für mich persönlich war Motörhead einfach "immer da". Gott sprach "Let there be rock" und plötzlich waren sie alle da. Motörhead. Led Zeppelin. Black Sabbath. Die Rolling Stones. Guns 'n Roses. Pink Floyd. The Who. Und so weiter. Das was mich wirklich beschäftigt, ist, dass Rock 'n Roll langsam aber doch am aussterben ist. Auch wenn es bitter klingt, aber langsam aber doch muss man der Realität ins Auge sehen.

Dabei fragt man sich: "Warum stirbt Rock eigentlich aus?". Zumindest ich frag mich das. Vielleicht, weil die Jugend von heute gegen nichts mehr zu rebellieren weiß. Ja, die Rebellion ist eines der zentralen Themen beim Rock. Wenn jemand mehr Recherchen zu dem Thema anstellen will, empfehle ich den Film "School Of Rock". Aber wogegen will man auch rebellieren, bekommt man mittlerweile schon Smartphones und Tablets zum 6. Geburtstag. Wogegen will man auch rebellieren, wenn heutzutage alle 20 jährigen Männer aussehen wie Harald Glööckler. Wogegen wollen denn diese jungen Männer rebellieren, wenn es ihnen doch viel wichtiger ist, möglichst .. ich weiß auch nicht .. einheitlich und feminin auszusehen?

Ich hab mich letztens mal von meinem Butterfly ein wenig beraten lassen, Outfit-technisch und Frisuren-technisch. Ein wenig Shopping (ein paar Sachen die angeblich "lässig" sind), ein wenig Hair-schneiding. Bei letzteren hab ich zur Friseuse gesagt sie soll einfach irgendeinen Haarschnitt machen, ich hätte da vollstes Vertrauen in sie. Nun ... ich weiß, sie hat sich bestimmt mühe gegeben und das alles, aber nach dem Tag kam ich mir echt mies vor. Mein Haarschnitt glich dem, von dem man täglich hunderte junger Männer sieht. Früher waren es die Pilzfrisuren der Beatles die "Rock 'n Roll" waren, heut sind es halt die. Und das Outfit .. nun .. ich stand so vor dem Spiegel und musterte mich. Der Haarschnitt, die gezupften Augenbrauen, das Outfit .. ich sah aus wie Justin Bieber, der James Dean sein wollte. Das war gar nicht Rock 'n Roll.

Worauf ich hinaus will ist: Wann sind Männer eigentlich zu solchen Waschlappen geworden? Oder ist das jetzt die neue Form der Rebellion? Als verzogene Möchtegern-Prolos herumzulaufen? Ich lauf jetzt seit etwa zwei Monaten öfters in den neuen Outfit, mit der neuen Frisur herum. Nun weiß ich, was "Another Brick in the Wall" heisst. Das ist so überhaupt nicht Rock 'n Roll. Vielleicht haben die ganzen jungen Leute auch Angst davor, anders zu sein? Ich war schon immer anders, darauf war ich auch stolz. Mich nie der angepassten Masse zu unterwerfen. Ich war immer etwas extravagant. Sei es durch Kleidung (T-Shirts mit kleinen bunten Zeichentrick-Ponies ftw, Bitches), durch Frisuren (Ich hatte mal als Fotograf nen Iro .. das haben die Betreiber der "edleren" Lokale gehasst) oder einfach durch meinen Charakter. Dadurch dass ich mir nie den Mund verbieten ließ und immer gradaus war. Und damals hat es auch mit den Mädels ganz gut hingehauen. Und heutzutage heißt es "Wenn du Erfolg bei den Frauen haben willst, dann musst du so rumlaufen wie alle anderen", so wie Justin Bieber, der versucht James Dean zu sein. Ja ... Nein. Ich halte das für Bullshit. Vielleicht haben die Leute deswegen nur noch One-Night-Stands .. welche Frau will sich denn so was schon behalten? (und nein: ein ONS aus diesen Gründen ist überhaupt nicht Rock 'n Roll)

Okay, ich bin grad ein wenig abgeschweift. Wie das ganze aus Frauen-Sicht aussieht weiß ich leider nicht. Aber eins weiß ich. Frauen, die mit mir zum Nova Rock fahren, die mag ich. Frauen, die sich mit mir zwischen 16.000 anderen Menschen in die Menge drängen, um mit einer Band abzurocken, die mag ich. Frauen, die nicht sofort nach dem aufstehen zum Schmink-Tisch laufen, die mag ich. Frauen, die kein Selbstbewusstsein vortäuschen müssen (wie es viele durch möglichst teure Kleidung oder so Prinzessinnen-Gehabe tun), die mag ich. Solche Frauen sind Rock 'n Roll. (Und auch die hier .. und Taylor Momsen sowieso)

Vielleicht ist das aussterben des Rock 'n Roll evolutionsbedingt. Rock 'n Roll hat etwas wildes, animalisches, dreckiges an sich. Und all der Disco-House-Pop-Bullshit von heutzutage ist so schön weichgespült, dass die ganzen Justin Bieber-James Deans keine Angst haben müssen, sich irgendwo schmutzig zu machen. Immerhin sind diese Prinzessinnen ja aus Zucker.

R.I.P. Lemmy.

Ich trink einen auf dich.

euer Duni

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MartinMartin

MartinMartin bewertete diesen Eintrag 29.12.2015 19:49:21

liberty

liberty bewertete diesen Eintrag 29.12.2015 07:31:46

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