K&K-Monarchie, Kakanien, K&K-Kurz u. Kern - was wird anders ?

Die Zukunft der österreichischen Politik wir von zwei Smart Boys in Koalition bestimmt werden, Außenminister Sebastian Kurz (SB) und neuen Bundeskanzler Christian Kern (CK). Beide erfüllen in meinen Augen die intellektuellen Voraussetzungen für ihren Job und Kurz wird bei passender Gelegenheit sicher Mitterlehners Amt übernehmen. Beide sind eitle Knaben, immer perfekt gestylt und beide werden sich einen sportlichen Wettkampf bis zu den nächsten Nationalratswahlen 2018 liefern. Beim Verbund soll C.Kern sogar andere wegen ihres schlechten Kleidungsstils gemaßregelt haben, seither der Spitzname "CK" für Modelabel "Kevin Klein".

Wer ist schöner?

Sebastian........................ Wolfgang Goethe.............................Christian

I) Über Kurz:

Habe ich schon einmal einen durchaus positiv gehaltenen Blog geschrieben:

https://www.fischundfleisch.com/ebgraz/wer-ist-aussenminister-kurz-everybodys-darling-17387

https://www.fischundfleisch.com/ebgraz/guardian-aussenminister-kurz-beschuldigte-eu-als-menschenhaendler-19584

Das politische Talent von Sebastian Kurz (SK) ist mir mehrmals positiv aufgefallen. Die New York Times lobte sein ausbalanziertes "Islamgesetz" als Mittelweg zwischen Religionsfreiheit und Extremismus.

"Turkey’s president, Recep Tayyip Erdogan, has urged Austria’s Turkish Muslims to reject assimilation (=Türken sollen sich in Österr. nicht assimilieren lassen). According to Mr. Kurz...Sebastian Kurz, Austria’s integration minister, says German and Swiss officials have expressed interest in similar financing controls....etc." ..........Unter den europ. Politikern gibt es meiner Wahrnehmung nach keinen, der zum Flüchtlings-und Integrationsthema die Expertise eines Kurz mitbringt, der sich auch immer vor Ort bei den betroffenen Leuten ein Bild machte im GGs. zu anderen Politikern. Er hat als erster die Gefahr saudischer und türkischer Geldflüsse für Moscheen, Imame, islamische Koranschulungseinrichtungen, Kindergärten und Schulen in Österreich erkannt zur Infiltrierung des Islam und Kurz hat dies gesetzlich abgedreht!!! (war ein ganz wichtiger Schritt wo andere vberantwortliche Politiker völlig geschlafen haben).

Ein großer diplomatischer Erfolg war, wie Kurz die Westbalkanstaaten mit einer 180% Kehrtwende zu Merkels "Willkommenskulturpolitik" auf Schiene brachte , sich damit auch durchsetzte und die mächtige Merkel als Düpierte dastand.

Er schüttelte Amtskollegen Kerry (USA) und Lawraw (Russland) die Hände, ist mit Steinmeier (Deutschland) per Du und bestens befreundet. Kurz ist beliebter Talkgast bei diversen Medien (Anne Will/ARD; FAZ; Süddeutsche Zeitung; NZZ, etc..).Kurz sucht auch gerne das Scheinwerferlicht und hat keinerlei Berührungsängste. Seine Rhetorik ist geschliffen und druckreif. Was er sagt, ist durchdacht und er sagt auch nicht zuviel.

Kurz war Anführer der jüngsten Westbalkankonferenz, hat die Syrien-Konferenz im Hotel Imperial nach Wien gebracht mit den Außenministern aus USA, GB, Russland, Deutschland und arab. Staaten. Er war auch Gastgeber der Ukraine-Konferenz in der Wiener Hofburg. Bei der Sanktionspolitik gegen Russland zählte Kurz nicht!! zu den Scharfmachern. Kurz ist ein Vielreisender, nimmt an vielen Konferenzen teil und präsentiert als aktiver! Außenminister Österreich in der Welt. Sein Privatleben hält er gekonnt von den Medien fern, seit über 10-Jahren seiner Freundin und Wirtschaftspädagogin Susi treu. Vermutlich wird Kurz auch von vielen Sekretärinnen verehrt, die auf schöne Männer stehen.

Zukunfsszenarien a) oder b):

a) Mit den Sozialisten dürfte Sebastian wenig am Hut haben und sollte er einmal Kanzler werden, was ich annehme, wird es keine schwarz-rote Koalition mehr geben.

b) Sollten sich SK und CK gut verstehen, ist jedoch genausogut eine diesmal besser funktionierende große Koalition wieder möglich. Ich würde es mir b) wünschen.

Das "Popper'sche Offenstehungsprinzip" besagt, wir können Zukunft nicht voraussagen und es kommt meistens anders, als man denkt.

Meine Kritik an Kurz:

Dass er angeblich Cameron als Vorbild sieht, würde in meinen Augen nicht unbedingt für Kurz sprechen. In seinem Wording scheint er auch die Sprachmuster einer Thatcher oder eines Reagans genau studiert zu haben. Hoffentlich kopiert er nicht zu sehr auch deren Ideologie. Sie waren die bedeutendsten Vertreter des Neoloberalismus.

Viele Menschen können nicht auf die Begabungen eine Minister Kurz zurückgreifen, das sollte Kurz nicht vergessen! Es sollte sich jeder bemühen, aber nicht jeder kann das Gleiche leisten!.

Was Kurz mit Merkel gemeinsam haben dürfte, dass sich beide für das TTIP aussprechen. Das wäre ein Grund, dass er von mir nie eine Stimme erhalten würde, obwohl ich nicht grundsätzlich gegen Freihandel bin, weil er zur Steigerung des Wohlstandes beitrug. TTIP verletzt schwerwiegend demokratische Prinzipien, wie Rechtsstaatlichkeit, Transparenz, Mitspracherecht, etc... ..und führt zum Primat der Konzerne.

Das Facebook von Kurz ist mir zu aalglatt moderiert. Ich hab einmal testweise was gepostet, bekam dafür zwar ein Schreiben, aber das Posting wurde wegmoderiert: "Außenministerium bedankt sich......Sehr geehrter Herr Dr. Bauer!......Entschuldigen Sie bitte unsere späte Antwort. Unser Bundesminister Sebastian Kurz möchte sich herzlichst bei Ihnen bedanken!....Ihr Blogbeitrag ist lesenswert.....Darüber hinaus möchten wir Danke sagen, dass Sie die Initiative ergreifen und uns Ihre Meinung mitteilen. Für unsere Arbeit ist es essentiell Feedback und Stimmungen, aus den verschiedensten Richtungen zu hören und zu erhalten.. ... blablabla".

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II) Von Christian Kern weiß ich nicht viel, jedoch was man so den Medien entnimmt:

Nach Chefpositionen bei Verbund und ÖBB ist Christian Kern nunmehr im Kanzleramt gelandet. Kein Zufall, sondern das Geschick eines vorzüglichen Netzwerkers und machtbewussten Managers. Jeder weiß heute, dass geschicktes Networking die Zauberformel jeder berufluchen Karriere ist.

Beim VSSTÖ (Sozialistische Studentenvereinigung) groß geworden als junger, linker Studentenpolitiker und "Rotpress-Chefredakteur".

Seit damals beste Vernetzungen zu Journalisten.

Intellektuelle Weggefährten die Tagebücher des Che Guevara oder Günther Nenning. Kern studierte Publizistik.

Als Simmeringer hat er eine Steierin meines Heimat-Nachbarortes St.Johann am Tauern geheiratet und einen Sohn mitgebracht. Ich hab meine Volksschuljahre in Oberzeiring erlebt, bevor ich nach Graz ins Gymnasium kam. Eine überaus erfolgreiche Bauerntochter (Eveline Steinberger) mit BWL-Studium, Siemens, dann selbständige Unternehmerin im Bereich erneuerbarer Energien auch international tätig, (CK selbst ist Sohn einer Sekretärin und eines Elektroinstallateurs.

Weitere C.Kern-Stationen Wirtschaftmagazin OPTION, Kostelka-Sekretär unter Vranitzky, dann Pressesprecher.

Kerns Absprung führt bei der ÖBB zu heller Aufruhr, weil er einige als Mitarbeiterstab ins Kanzleramt mitnimmt und für all jene bei den Bundesbahnen, die von Kern in Leitungsfunktionen bestellt wurden, bricht mit seinem Abgang auch ein wichtiger Rückhalt weg.

Seinen Verbund-Job betreffend sagt man ihm nach, er habe "zur rechten Zeit den Absprung geschafft". Einst von ihm eingefädelte Auslandsbeteiligungen sind später, als die Energiewirtschaft in eine strukturelle Krise schlitterte, den Bach hinuntergegangen. Bei Kerns Abgang war davon noch nichts zu spüren.

Kern pflegte mit Länder- und Industriechefs gute Kundenbeziehungen von Vorarlberg bis zu Erwin Pröll, ein dichtes Netzwerk an Wohlgesonnenen verstand er zu knüpfen. Aber auch bei den einfachen Mitarbeitern soll Kern überaus beliebt sein. Kern steht gerne im Mittelpunkt. Macht und Einfluss treiben ihn an und er ist ein guter Rhetoriker.

Kostelka lobt den Ideenreichtum, sein großes Engagement, seine außerordentliche Intelligenz und er sei ein überzeugter Sozialdemokrat mit Sinn für Pragmatik.

Abgehend von der Vranitzky-Doktrin wird sich Kern aus verhandlungstaktischen Gründen bei künftigen Koalitionsbildungen auch der FPÖ öffnen, sie nicht mehr ausgrenzen.

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III) K&K-Kakanien:

Zum künftigen K&K-Team in der Politik fiel mir Robert Musil ein, der die gelebte, selbstreferenzielle Scheinwelt in der Monarchie auf den Arm nimmt in seinem "Mann ohne Eigenschaften".

Föderalismus, Verwaltungsbürokratie und inbesondere die Schulbürokratie sind heute noch "gelebtes Kakanien" in Österreich.

Musil's "Mann ohne Eigenschaften" nahm am Vorabend des 1. Weltkrieges die Bürokratie der untergehenden Habsburgermonarchie aufs Korn mit seiner "Parallellaktion", die Vorbereitung eines Kaiserjubiläums in einem fiktiven Staat "Kakanien" (=K&K). Viel Geschäftigkeit rund herum, aber es ist dabei nie was herausgekommen. Insofern habe ich das vor langer Zeit gelesene Buch inhaltslos gefunden oder nicht verstanden, jedoch war es wegen seines Wortwitzes und seiner Sprache interessant und führt auch die Absurditäten unserer Bürokratie vor Augen.

Musil's "MoE" war ja das Lieblingsbuch Kreisky's. Vielleicht habe ich es falsch verstanden, aber es ging auch um die Kultivierung des "Möglichkeitssinnes" in der Politik. Politiker sollten quasi "Visonen" haben.

Ich bin ja kein Gegner der Visionen, aber wenn zB. ein Draghi bei der EZB glaubt, dass sich die Wirklichkeit schon seiner visionären Finanzpolitik anpassen würde, da hege ich größte Zweifel. Die Wirklichkeit holt die Visionen immer wieder ein.

Genau das passiert seit 20 Jahren in der Bildungspolitik mit unzähligen Schulversuchen und einem Heer an inzwischen ob der Bildungsbürokratie völlig frustrierten Lehreren. Da muss in Richtung autonome Schulen mit Zielvorgaben und wie im Management übliche Soll/Ist-Kontrollen viel verändert werden, dazu müssten aber die Königreiche der Bürokratie zerstört werden und Hosek sollte abtreten. Bisher haben seit Gehrer alle Bildungsministerinnen versagt. Man müsste den Schuldirektoren weitgehende Bidget-und Personalhoheit mit Verantwortung übertragen und wem kaufmännische Fähigkeiten fehlen, der sollte einen kaufmännisch gebildeten Administrator zu Seite haben. Dies ist bis dato alles politisch nicht umsetzbar.

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 15.05.2016 22:51:07

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