Wie müssen sich eigentlich AfD-Wähler fühlen, wenn sie ihrer „Partei der kleinen Leute“ zusehen, wie sie sich immer weiter in die Komfortzone der Macht hineinpolstert? Mehr als 10.000 Euro im Monat reichen offenbar nicht – die Vorsitzende lässt sich ihr ohnehin fürstliches Gehalt aus der Parteikasse auch noch verdoppeln. Ein nobles Zeichen dafür, wie sehr man sich um das einfache Volk sorgt, nicht wahr? Während linke Abgeordnete einen Teil ihrer Diäten spenden, gönnt sich Alice Weidel das Doppelte – und zwar ganz patriotisch in der Schweiz. Ausgerechnet dort, wo deutsche Steuerzahler so großzügig abkassiert wurden, fließt nun das Geld, das angeblich gegen das „System“ gerichtet ist.
Wie passt das zusammen? Dieselben, die ständig gegen „die Eliten“ wettern, benehmen sich längst selbst wie neureiche Aristokraten. Dieselben, die über nationale Werte predigen, lagern ihr Vermögen im Ausland. Und dieselben, die vor „fremder Einflussnahme“ warnen, geraten selbst immer wieder in Verdacht, dubiose Zuwendungen aus Russland oder China zu erhalten. Patriotismus? Eher Geschäftssinn – auf Kosten der Gutgläubigen.
Man fragt sich, wie lange das die AfD-Wähler noch stillschweigend akzeptieren. Ist das wirklich die „Alternative“, die sie sich erträumt haben – eine Bewegung, die vorgibt, aufzuräumen, aber längst im goldenen Schlamm watet, den sie früher so angeprangert hat? Wer heute noch meint, das seien ehrliche Volksvertreter, der sollte sich fragen, wessen Werkzeuge hier wirklich geschmiedet werden.
Denn wenn Patriotismus zur Maske wird und das Geld zur einzigen Überzeugung, dann bleibt vom „Vaterland“ nur noch das Konto übrig. Und das, liebe Freunde, liegt eben nicht in Deutschland.