Der Fall Averyanov: Tod im Mittelmeer

Generalmajor Andrei Averyanov, der skrupellose Chef der russischen GRU-Einheit 29155, fand am 19. Dezember 2025 ein blutiges Ende. Der ukrainische Geheimdienst SBU führte eine präzise Drohnenoperation durch, die das getarnte Hauptquartier russischer Auslandsoperationen im Mittelmeer zerstörte. Averyanov, lange Zeit der Architekt von Sabotage und Attentaten, stieg an Bord eines unscheinbaren Tankers auf – einem schwimmenden Kommandozentrum, das als Schattenflotten-Schiff getarnt war. Dieses Schiff diente nicht nur dem Transport von Öl, sondern war das Nervenzentrum für verdeckte Missionen Europas: Von der Koordination von Spionagenetzen bis hin zu geplanten Anschlägen.

Der Tanker, offiziell ein Frachter der sogenannten "Schattenflotte", die Russlands Öl-Exporte trotz Sanktionen sichert, barg in Wahrheit hochgesicherte Kommandozentralen. Satellitenbilder und nachrichtendienstliche Quellen enthüllten, dass hier GRU-Offiziere wie Averyanov residierten. Wände aus verstärkten Containern verbargen Serverräume, Waffenlager und Einsatzzentralen. Averyanov nutzte das Schiff als mobile Basis, um aus neutralen Gewässern heraus Operationen zu leiten – fernab von russischem Territorium, unantastbar für westliche Behörden. Die SBU-Drohne, ferngesteuert aus der Ukraine, schlug in der Nacht zu: Zwei präzise Treffer rissen das Schiff auseinander. Averyanov, der gerade eine Videokonferenz abhielt, wurde in den Trümmern begraben. Mindestens zwei weitere hochrangige Offiziere starben mit ihm.

Averyanovs Karriere war eine Kette aus Chaos und Mord. Als Leiter der Einheit 29155 orchestrierte er den Novichok-Anschlag auf Sergei Skripal in Salisbury 2018, Explosionen in tschechischen Munitionsdepots 2014 und einen gescheiterten Putsch in Montenegro 2016. Nach Prigoschins Tod 2023 übernahm er Teile des Wagner-Netzwerks und stieg zum stellvertretenden GRU-Chef auf. Sanktionen und Haftbefehle prallten an ihm ab; er blieb Putins Speerspitze in der hybriden Kriegsführung. Das getarnte HQ auf dem Tanker ermöglichte ihm, aus dem Mittelmeer Europa zu destabilisieren – Spione in Frankreich, Saboteure in Deutschland, Desinformation in Polen.

Die Operation markiert einen Wendepunkt. Erstmals traf die SBU Russlands Elite in internationalen Gewässern. Russische Kanäle schweigen; Telegram-Quellen munkeln von Vergeltung. Averyanovs Tod schwächt die GRU merklich – sein Nachfolger muss nun aus dem Schatten treten. Die Schattenflotte verliert nicht nur ein Schiff, sondern ihr operatives Herz. Europa atmet auf, doch der Krieg der Schatten geht weiter.

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