Donald Trump hat’s wieder getan. Kaum war er im Frühjahr 2025 zurück im Weißen Haus, griff er zum alten Lieblingsspiel: Zölle, diesmal bis zu 140 % auf chinesische Elektroautos, Batterien, Solarpanele und Elektronik. Angeblich, um „amerikanische Arbeiter zu schützen“. Tatsächlich schützte er vor allem sein Ego – und ruinierte im selben Atemzug die Nerven der Märkte. Während er auf Wahlkampfveranstaltungen das Mantra vom „starken Amerika“ brüllte, schossen in den USA die Preise hoch wie seine Selbstzufriedenheit.
China reagierte wie ein Schachmeister, der sich vom Nachbarn beim Mühle-Spielen nicht aus der Ruhe bringen lässt. Peking konterte mit Zöllen auf US-Sojabohnen, Mais, Flugzeugteile – also genau jene Produkte, die Trumps ländliche Wählerbasis am härtesten trafen. Binnen Wochen standen Dutzende amerikanische Farmbetriebe am Rand des Bankrotts, Autobauer stoppten Lieferketten, und die Wall Street erlebte ein Déjà-vu aus dem Chaos von 2018 ff. Die Inflation legte wieder zu, der Dollar schwächelte, und Trump musste seine 140 %-Zölle leise zu „verhandelbaren Ausnahmen“ herunterschrauben.

Das angebliche „Ultimatum an China“ endete in einem wirtschaftlichen Eigentor epischer Größe. Doch statt einen Moment innezuhalten, plant der selbsternannte „Tariff King“ schon das nächste Manöver – 100 %-Zölle auf alle chinesischen Importe. Man könnte fast Mitleid haben, wenn es nicht so vorhersehbar wäre: derselbe Irrsinn, nur lauter, teurer, dümmer.
Die Wahrheit ist, Trump hat aus dem ersten wie aus dem zweiten Zollkrieg nichts gelernt. Sein ökonomisches Gedächtnis gleicht einer Goldfischrunde im Whirlpool, und seine Vorstellung von strategischem Denken endet, sobald der Jubel seiner Anhänger kurz verhallt. Wer glaubt, mit 100 %-Zöllen China „in die Knie“ zu zwingen, demonstriert keine Stärke, sondern ein geradezu beispielloses Maß an Realitätsverdrängung. Donald Trump – der einzige Mann, der glaubt, mit einem Hammer die Börse zu reparieren.