Ob die Leute beim ZDFinfo diese Anti-E-Auto-Produktionen durchwinken, weil sie glauben, die Klimakrise werde schon an ihnen vorbeiziehen?

Wir haben 2023, jedes zusätzliche Zehntel Grad Erwärmung wird über Wohl und Wehe von Millionen Menschen entscheiden und dennoch wird am 03.04. auf ZDF Info die drölfzigste Desinformations-Sendung zu E-Autos ausgestrahlt, in der unhaltbare Aussagen und absichtliches Dummstellen zu einem Angst schürenden Brei verrührt werden:

Die vollkommen unerfahrenen Testpersonen kommen an eine Ladestation und wissen nicht, welcher Stecker an ihren VW ID.3 passt. Dazu kommt die Grafik oben links, die zeigen soll, wie unübersichtlich das ja alles ist. Beim Laden unterwegs spielen aber nur der zweite von links und der ganz rechts eine Rolle.

Die anderen sind komplett veraltet oder zeigen den US-amerikanischen Standard von Tesla, der für einen Test in Europa überhaupt keine Rolle spielt. Das Navi im ID.3 schickt euch so gut wie nie an eine Ladestation ohne richtigen Anschluss, ist mir bislang nur ein mal passiert, weil die Daten veraltet waren.

Ob diese Leute an der Tankstelle auch mit der Wahl des Zapfhahns überfordert sind? Wenn ich ein Auto fahre, dann weiß ich doch ob ich Diesel, Normal oder Super tanken muss. Wenn ich ein Elektroauto fahre, dann weiß ich auch, wie ich den Stecker reinstecke. Mit der Frau zu Hause klappts doch auch.

Es darf wieder Prof. Koch zu Wort kommen, ein ultra-befangener Mann (Lehrstuhl für Verbrennungsmotoren), der bereits durch seine Teilnahme beim Lungenärzte-Fake nicht die beste Wahl ist.

Zuletzt war er in der Presse mit dem angeblichen "Rechenfehler", der E-Autos schönrechnet. Ein Rechenfehler, der von einem von ihm gegründeten "Institut" veröffentlicht wird, das sich seit 2 Jahren in Gründung befindet.

Es wird behauptet, in Europa würden immer weniger kleine E-Autos hergestellt, dabei beginnt jetzt gerade aufgrund der endlich sinkenden Kosten endlich auch der Hochlauf von erschwinglichen E-Kleinwagen (Ab 2025 soll der VW ID.2 für <=25.000 € rauskommen).

Lithium aus Südamerika ist schlimm, das beutet die Menschen außerhalb von Europa aus, Lithium aus Spanien ist schlimm, das macht dann Natur in Europa kaputt. Erdöl ist toll, egal woher es kommt, das ist immer eine wunderbare Sache für Mensch und Natur.

Wie irgendwann mal Millionen von Akkus recycelt werden sollen, sei noch völlig unklar, sagt der Doku-Sprecher beim Recycling-Unternehmen (!) Redux, dessen Geschäftsführer dem Team gerade eben erklärt hat, dass das in ein paar Jahren alles automatisiert laufen wird.

Es wird noch dümmer, die Stimme aus dem Off sagt: "eigentlich wäre es deutlich nachhaltiger, ausgediente Batterien nicht zu recyceln, sondern sie als Stromspeicher zu nutzen, wenn sie noch funktionsfähig sind. Aber eine industrielle Anwendung als Netzspeicher wird es so bald nicht geben."

LOL, kompletter Unfug. Hey, liebes ZDFinfo, wir haben 2023. Es gibt seit 2017 den von BMW in Leipzig eröffneten Stromspeicher aus alten i3-Batterien, Daimler hatte 2018 drei Batteriekraftwerke aus den Akkus der Smart Fortwo gebaut und Audi in Wendelstein ebenfalls eins, ebenfalls 2018. Im Hamburger Hafen steht seit 2016 ein Gemeinschaftsprojekt mit 2,8 MWh von BMW, Bosch und Vattenfall.

Der Titel der ganzen Sendung lautet übrigens "Klimaretter oder Mogelpackung". Ob das Klima damit gerettet wird, ist aber gar nicht das Thema, es geht nur darum, E-Autos als möglichst unsinnig und unkomfortabel darzustellen.

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Pausenclown

Pausenclown bewertete diesen Eintrag 31.03.2023 00:49:05

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