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Kinder nach der politischen Gesinnung der Eltern auszufragen ist eine gute Tradition, die in der BRD einigen scheinbar zulange in Vergessenheit geraten ist. Was mußten wir letzte Woche lesen? Die dubiose Amadeu-Antonio-Stiftung gibt eine Broschüre für Erzieher*Innen (die schreiben das wirklich so) heraus, in der ganz konkrete Hinweise stehen, wie man im Kindergarten erkennt, ob man es mit Kindern aus womöglich „rechtspopulistischen Elternhäusern“ zu tun hat. Sind Deine Eltern vielleicht gar nicht regierungstreu genug? Sagt der Papa zur Mama, daß die Merkel weg muß?

Die dort genannten Fallbeispiele sind frappierend und teilweise hanebüchen. So ist in einem Fall die Rede davon, daß es Mädchen gibt, die Zöpfe tragen. Ja vielleicht sogar Kleider? Eltern, die ihre Töchter anziehen wie Mädchen und ihre Söhne wie Jungs, sind hier per se verdächtig. Kinder sollen sich schließlich mit 18 ihr Geschlecht selbst aussuchen können. Oder etwa nicht? Wenn der vierjährige Björn-Sören im rosa Kleidchen kommt, ist das was anderes.

Aber bleiben wir ernsthaft: Die meinen das nämlich, wie sie es sagen. Ein Kind, das im Kindergarten lieb und artig ist, gilt als potentiell gefährdet durch rechte Eltern. Wenn also diese Eltern sich mit ihrem Kind beschäftigen, vielleicht sogar draußen spielen und der Nachwuchs kann dort seinem natürlichen Bewegungsdrang nachgehen, dann ist das verdächtig. Im Weltbild von Frau Kahane werden Kinder vor dem Fernseher geparkt und nötigenfalls mit Ritalin ruhiggestellt.

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So heißt es dort: „Das Mädchen trägt Kleider und Zöpfe, es wird zu Hause zu Haus- und Handarbeiten angeleitet, der Junge wird stark körperlich gefordert.“ Niemand bei der Stiftung kommt auf die Idee, daß Jungs womöglich von sich aus Fußball spielen und Mädchen lieber ihr Kinderzimmer dekorieren. Man soll die Eltern dann in den Kindergarten vorladen und den Eltern klarmachen, daß „autoritäre und geschlechterstereotype Erziehungsstile die vielfältigen Möglichkeiten von Kindern einschränken.

Geheimdienstarbeit im Kindergarten

Das ist klar: Wer seine Kinder draußen spielen läßt, der erzieht sie autoritär und womöglich gewalttätig. Über soviel Unsinn könnte man im Grunde lachen, wenn hier nicht eine brandgefährliche politische Stiftung hinterstehen würde, vor der wir nur warnen können. Was wir hier erleben ist nämlich nichts weniger als die Anleitung zur Totalüberwachung. Kinder, die aus Sicht des BRD-Mainstreams idealerweise ab einem Alter von wenigen Wochen in die Ganztagsbetreuung gehören, dienen so dazu, etwas über die politische Einstellung der Eltern zu erfahren.

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Und ja, man könnte sich mit Argumenten beschäftigen. So wird in besagtem Heft, in der Bundesfamilienminister Franziska Giffey (SPD) das Vorwort geschrieben hat, alles mögliche behauptet. Unter anderem heißt es, wenn besorgte Bürger sich mit der Frage beschäftigen, ob das Bildungsniveau sinkt, wenn in größerer Zahl die Kinder von Asylbewerbern in die Klasse kämen, müsse man denen antworten, daß das nicht der Fall sei. Und wir sagen: Doch, genau das ist der Fall. Und wenn in Klassen nur noch selten deutsch gesprochen wird, dann haben wir ein Problem.

Dabei ist diese Form der Agitation nicht einmal neu. Schon 2016 gab es im Magazin Kind und Familie, das kostenlos in Apotheken als Handreichung ausgegeben wird, einen ähnlichen Artikel. Auch dort war die Rede von Mädchen mit Zöpfen und Kindern, die nicht den Drang haben, die Möbel im Kindergarten zu demolieren. Das Apothekenzeichen auf dem Magazin sollte einem solchen Pamphlet besondere Autorität und Glaubwürdigkeit verleihen.

Und dann werfen wir zum Schluß einen Blick in die Kahane-Stiftung. Dort sitzt u.a. Stephan Kramer, der Präsident des thüringischen Verfassungsschutzes im Beirat. Ein Geheimdienstchef? Spätestens hier wird klar, daß Anetta Kahane heute genau das gleiche macht, wie vor der Wende in der DDR: In enger Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten – damals Stasi, heute Verfassungsschutz – schikaniert sie mißliebige Bürger und macht denen das Leben schwer.

Raimond Spekking https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Anetta_Kahane?uselang=de#/media/File:Birlikte_-_Podiumsdiskussion-0454_-_Anetta_Kahane_-_Ausschnitt.jpg

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