Teils beherrschte das Thema in den letzten Wochen und Monaten die Medien – und das vielleicht sogar zurecht. Die Machenschaften rund um Joseph Blatter und seine Entourage waren und sind ein gefundenes Fressen für viele Journalisten. Aber warum? Vermutlich deshalb, weil man den Fußball noch immer als Sport sieht und bei vielen Menschen – auch mir – Emotionen weckt, die sonst nicht so leicht zu wecken sind.

Faktisch muss man sich aber eingestehen, dass im Fußball schon lange keine Funktionäre mehr arbeiten, die aus reinem Idealismus tätig sind. Das ist teilweise gut, teilweise führt es aber zu Auswüchsen, wie wir sie aus den FIFA-Akten kennen. Die Menschen, die mit dem Fußball zu tun haben, sind nicht besser und nicht schlechter, als irgendwo anders. Der professionelle Sport und der Fußball im Besonderen, ist ein Spiegel unserer Gesellschaft.

Überall auf der Welt versuchen sich Menschen zu bereichern und Seilschaften beherrschen Politik und Wirtschaft, warum also nicht den Sport? Da die Funktionäre ja nicht von einem anderen Planeten kommen, sondern Teil dieser Gesellschaft sind, werden sie auch nicht anders agieren, als diese Gesellschaft es gerade tut.

Bitte mich nicht falsch zu verstehen, keinesfalls möchte ich die Machenschaften von Blatter und seinen Gefolgsleuten rechtfertigen, aber so zu tun, als wären diese Herrschaften BESONDERS böse, entspricht nun einmal nicht der Wahrheit.

Die FIFA Leitung hat es vermutlich mit der WM-Vergabe an Russland und Katar übertrieben, sonst wäre das ewig so weitergegangen. Schließlich haben ja auch genug Leute davon profitiert. Dafür braucht man aber keine WM in Katar, einem Land, in dem es im Sommer um die 50 Grad hat und das mit einer Gesamtfläche von knapp über 11.000 km² kleiner ist als Niederösterreich. Schon die Vergabe der WM nach Südafrika und Brasilien war, bei genauerem Hinsehen, keinesfalls 100 %ig einwandfrei, von nachhaltig brauchen wir erst gar nicht zu sprechen. Die Stadien in Südafrika verfallen langsam und jenen in Brasilien wird es mittelfristig nicht anders gehen. All die Machenschaften rund um diese Veranstaltungen zeigten schon deutlich wie korrupt diese Organisation handelt!

Aber wie gesagt, die FIFA ist hier nicht alleine, vielleicht hat man es dort einfach nur übertrieben, oder – und das denke ich viel eher – ließ man einige vom Teller der Korruption nicht mehr ausreichend mitnaschen und deshalb drangen interne Informationen nach außen.

Wenn man jedoch mit offenen Augen durch die Welt geht, merkt man sehr schnell, dass all das, was man bei der FIFA so heftig kritisiert, alltäglich ist und vom Kleingartenverein bis zum Großkapital wäscht eine Hand die andere und diverse Machenschaften kommen immer dann ans Tageslicht, wenn für ein Händepaar die Seife nicht mehr reicht!

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